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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steht es mit den Schiffseingängen, Oro?"
    Masut konnte ihn beruhigen.
    „Wir haben fast alle Löcher bis hinauf zum Ringwulst - oder zu den Resten unserer Triebwerke - verstopft. Wenn das Loch in der Außenhülle zu groß war, haben wir die Schotte geschlossen und verschweißt. Die Bodenschleuse ist nach wie vor verriegelt, solange wir im Schiff sind."
    „Gut. Zwei Mann assistieren weiter unserem tüchtigen Chefarzt, die anderen gehen mit mir und versuchen, unsere Korvette weiter zu reparieren. Es ist noch genügend zu tun."
    Wieder trennten sich die Gruppen.
    Irgendwie griff eine besondere Art von Angst nach den Männern, obwohl sie es nicht wahrhaben wollten. Das verlassene Schiff, dessen meistbenutzte Verkehrswege hell ausgeleuchtet waren, die Luft, die aus Schächten und Korridoren wehte, die Geräusche, die hin und wieder durch die Ventilationsklappen drangen und die geringe Anzahl sich bewegender Menschen waren echte Faktoren, die diese Angst schürten. Die Gruppen blieben dicht beisammen und gingen zurück in die Lazaretträume beziehungsweise in den Hangar, in dem die Korvette auf den ausgefahrenen Landestützen stand.
     
    4.
     
    Hinter ihnen stand, wie ein Berg aus Metall, das Wrack der FRANCIS DRAKE. Es warf einen riesigen Schatten, und die Sonne blendete in einer Vielzahl von Reflexen an den glänzenden Stellen der Außenhülle. Überall war das Metall aufgebrochen wie ein Geschwür, an den Rändern gezackt und ausgebrannt - eine Folge der zahllosen kleinen atomaren Brände. Unter dem Schiff, von der schmutzigen und mit Sand bedeckten Rampe weg, führte ein Weg nach Norden, in die Nähe des Dschungelgürtels. Die Luft war wie immer dünn und heiß, und man konnte durch den Dunst gerade noch den drohenden Wall des Waldes erkennen. An der Spitze des kleinen Zuges ging Oro Masut, der kräftige Ertruser. Er war ungewöhnlich wachsam seit der Sekunde, in der sich hinter ihnen das schwere Panzerschott der FRANCIS DRAKE geschlossen hatte, das die Polschleuse absicherte.
    Hinter diesem Schott lauerte eine Batterie schwerer Waffen, und einige Kampfroboter, die von den Gurrads auch übersehen worden waren, patrouillierten über den zerfetzten Bodenbelag. Oro blieb stehen, wischte über die breite Stirn und hob kurz den Arm. Jede überflüssige Bewegung rief Ströme von Schweiß hervor.
    „Halt!" sagte er halblaut und lehnte sich gegen einen der Felsen, von dem die Feuchtigkeit in breiten Tropfbahnen herunterrann.
    Die vier Männer hinter ihm schlossen auf und blieben vor ihm stehen.
    „Ausnahmsweise haben wir Minikoms dabei, die auf den Korvettenempfänger justiert sind. Danton ist am Gegengerät", sagte Oro Masut leise, denn auch dieser Felsen konnte Geräte zur Beobachtung und Abhörmechanismen enthalten. „Wir werden diese Geräte nur dann einschalten, wenn wir in äußerster Not sind. Klar, Freunde?"
    Die Männer nickten.
    „Wir werden ferner so wenig tief wie möglich in diesen verdammten Dschungel eindringen. Jeder von uns erinnert sich genau an die Plätze, an denen wir diese antilopenähnlichen Tiere geschossen haben.
    Wir machen heute nur Jagd auf diese Tiere, und ich hätte gern, daß jeder von uns drei Stück mit dorthin zurückbringt."
    Er deutete in Richtung der riesigen Kugel, die so aussah, als würde sie jede Sekunde umfallen und alles unter sich begraben. Die Auflageteller der Landestützen waren inzwischen tief abgesackt, und das Geröll und der Sand hatten sich in die Löcher gesetzt.
    „Verstanden", sagte einer der Edelleute, ein Hypertechniker und ganz brauchbarer Liebhaberbiologe.
    „Und wir achten sehr genau auf Anzeichen, aus denen zu schließen ist, daß wir beobachtet werden.
    Es geht schließlich um das Leben von einundsiebzig Männern, die von einer Besatzung von neunhundert übriggeblieben sind."
    „Wieviel Zeit haben wir?" fragte einer der Männer.
    Oro Masut starrte hinüber zu der Schleuse, die sich gerade jetzt langsam öffnete und die zweite Gruppe entließ. Die Männer blinzelten in der diffusen Helligkeit und stolperten unsicher die Rampe entlang.
    „Wir warten zunächst, bis unsere Kameraden hier sind, - dann versuchen wir, in Sichtweite mit ihnen zu bleiben. Ich rechne damit, daß wir in drei Stunden wieder im Schiff sein können."
    „Einverstanden „ Sie hielten die entsicherten Thermostrahler in beiden Händen. Auf den Rücken der Männer waren die Kunststoffnetze und die Tragschlingen für die erwartete Beute. Die fünf des zweiten Trupps kamen näher, winkten

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