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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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starken Zug, dann ließ die Kraft nach, und er konnte den Stab wieder unter der Kutte verschwinden lassen.
    Unter seiner Gesichtsmaske wurde er blaß. Wenn so etwas nun geschah, während andere Dämonen in der Nähe waren? Oder wenn beim nächsten Mal anstelle des Stabes gar das Amulett ins Freie gezogen wurde?
    Der kalte Schweiß brach dem Herrn der Hölle aus.
    Wer wußte überhaupt davon, daß er diese Waffen bei sich trug?
    Niemand! Nicht einmal LUZIFER persönlich!
    Hier stimmt etwas nicht…
    Eysenbeiß klatschte in die Hände. »Holt mir den Fürsten der Finsternis«, befahl er einem Diener, der in einem der Nebenrärume auf Anweisungen wartete. »Ich will ihn sofort hier sehen!«
    Er wollte den Montagne mit der Angelegenheit betrauen. Zum einen machte es ihm diebisches Vergnügen, seinem einstigen Herrn Befehle erteilen zu können, zum anderen sah er nicht ein, warum er selbst ermitteln sollte. Das war unter seiner Würde. Sollte sich dieser arrogante Montagne ruhig den Kopf zerbrechen, was hier geschah, und den Schuldigen ermitteln. Wie es geschah, interessierte Eysenbeiß nicht. Er wollte lediglich den Kopf des Schuldigen, der für diese Vorfälle verantwortlich war.
    Eysenbeiß war sicher, daß ihn ein anderer Dämon lächerlich zu machen versuchte. Das aber ließ sich der Herr der Hölle nicht bieten!
    ***
    In Ted Ewigks Hand lag der Machtkristall. Zamorra griff zu und riß den Reporter an der Schulter herum. »Nicht«, stieß er hervor. »Zurück!«
    Er zerrte Ted mit sich, tiefer in den Gang hinein, in die sich ausbreitende Dunkelheit.
    »Was ist mit deinem Amulett? Funktioniert nicht…?« keuchte Ewigk. Dicht hinter ihnen war das grüne Ungeheuer mit den drei rot glühenden Augen. Die Bestie mit den verschwimmenden Umrissen füllte den gesamten Gang aus.
    »Richtig geraten«, keuchte Zamorra. »Leonardo… mal wieder…«
    Plötzlich spürte auch er, daß vor ihm Gefahr lauerte. Eine Gefahr, vor der Ted vor Augenblicken noch gewarnt hatte. Von einer Falle hatte der Reporter gesprochen! Und Zamorra zog ihn jetzt direkt hinein!
    »Wahnsinnig, was?« schrie Ted jetzt auch. »Laß mich mit dem Kristall…«
    Aber Zamorra wollte lieber das Risiko eingehen, sich gleich aus einer Falle herauskämpfen zu müssen, als anschließend von der gesamten Hölle gehetzt zu werden. Eines nach dem anderen… wenn sie vorwärts stürmten, entgingen sie zumindest dem grünen Biest und hatten vielleicht ein paar Sekunden mehr Zeit zum Überlegen…
    Als er den nächsten Schritt machte, bewegte sich unter ihm der Boden.
    Er stieß Ted Ewigk nach links und sprang gleichzeitig selbst nach rechts. »An die Wand und fallenlassen«, schrie er dem Reporter zu. Er verlor den unmittelbaren Kontakt zu Ted und konnte nur hoffen, daß der seiner Anweisung auch folgte. Für Augenblicke packte Zamorra unwiderstehliche Angst - um den Kamnpfgefährten!
    Ein grüner Hauch streifte ihn. Das Biest glitt an ihm vorbei. Zamorra atmete ekelerregenden Gestank ein, während er sich fallen ließ. Sein Magen wollte sich umstülpen. Brechreiz stieg in ihm auf. Gleichzeitig brannte seine ungeschützte Haut. Das verschwimmende Ungeheuer, nicht ganz stofflich, schien ätzend zu sein. Es stoppt nicht rechtzeitig ab, sondern glitt weiter. Zamorra sah, wie spitze Zähne aufleuchteten, die förmlich aus der Wand hervorkamen. Zähne, so groß wie die Sauerstoffflasche eines Tauchers…
    Ein durch Mark und Bein gehender Laut ließ den Professor erschauern. Das grüne Ungeheuer kreischte. Die Zähne, zwischen die es geglitten war, packten zu. Etwas saugte das grüne Biest in einem riesigen Schlund hinein. Knirschend schloß sich ein gewaltiges Maul. Dann war nur noch das schwarze grüne Leuchten zu sehen, das den Korridor vorher schon mehr oder weniger ausgefüllt hatte.
    Das grüne Ungheuer war verschwunden.
    »Ted?« fragte Zamorra halblaut. »Bist du okay?«
    »Muß ich erst mal überlegen…« Zamorra sah im grünen Dämmerlicht, wie Ted sich langsam erhob. »Mann, das brennt wie Feuer! War das Biest aus konzentrierter Säure, oder was?«
    Er schüttelte sich, tastete sich ab und sah dann dorthin, wo das Grüne verschwunden war. »Glatt aufgefressen«, brummte er. »Kaum zu glauben. Und wir wären fast hineingestürmt in dieses Riesenmaul, du leichtsinniger Vogel…«
    »Manchmal hilft Intuition«, erwiderte Zamorra. »Ich war in dem Moment einfach sicher, daß es richtig war, was ich machte. Und siehe da -wir leben, und der Grüne wurde gefressen.

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