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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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nicht.«
    »Red keinen Unsinn«, brummte eine andere Stimme.
    »Wir wissen jetzt bereits, um wen es sich bei den beiden Ermordeten handelt.«
    Sie schwiegen.
    Dann vernahm ich wieder Geräusche. Einer von ihnen durchsuchte nochmals meinen Wagen. Selbst die Kühlerhaube klappte er hoch.
    Der andere durchwühlte meine Taschen zum zweiten Mal, dann drehte er mich auf den Bauch.
    Ich roch den fauligen Grund, das Gras stach in mein Gesicht.
    Sie arbeiteten jetzt schweigend und antworteten auf nichts mehr, was ich ihnen auch an den Kopf warf.
    »Wo sind die Listen, G-man?«, fragte die dunkle, verstellte Stimme nach einiger Zeit nochmals.
    Ich gab keine Antwort. Die beiden entfernten sich. Ich hörte sie murmeln.
    Die Kühlerhaube meines Jagu'ars klappte zu. Ich vernahm Schritte und wälzte mich herum.
    Metall klirrte.
    Schritte raschelten durch das harte Gras.
    Sie rissen mich hoch und streiften mir einen kleinen Sack aus fester Leinwand über den Kopf. Es roch nach Öl, Benzin und Fett. Ich wusste, woher er stammte. In meinem Wagen bewahrte ich darin das Werkzeug auf. Sie zogen die Schnüre fest und verknoteten sie im Nacken. Jetzt konnte ich nicht einmal mehr einen Schimmer von Licht sehen, der bis dahin noch durch das Tuch gedrungen war. Ich ahnte, worauf sie hinauswollten und knurrte: »Das ist Mord!«
    Sie sagten nichts und entfernten sich. Die Motoren der Autos sprangen an und sie fuhren los.
    ***
    Als ich das Brummen nicht mehr hörte, versuchte ich mich aufzurichten. Ich kniete auf dem feuchten Boden.
    Es war eine teuflische Methode, die den beiden eingefallen war.
    Ich konnte mich jetzt auf die Füße stellen und gehen. Doch ich kannte die Gegend nicht. Ich wusste nicht einmal, wo ich mich befand. Es war möglich, dass es dort in dem Ödland Sumpf gab.
    Das harte Riedgras und der nasse Boden, mit dem ich Bekanntschaft gemacht hatte, deuteten darauf hin. Vielleicht auch zähes Moor, kleine Teiche, in denen ich versinken konnte. Ich dachte auch an den Seitenkanal, der ausbetoniert war und dessen Ufer steil abfielen.
    Dennoch musste ich versuchen, aus meiner fatalen Lage herauszukommen.
    Ich lauschte. Regen prasselte auf mich herunter.
    Plötzlich glaubte ich entfernt eine Schiffssirene zu hören. Der einzige Laut, nach dem ich mich orientieren konnte.
    Ich stand auf und tapste langsam voran. Immer vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend. So geriet ich in eine Buschgruppe hinein. Die Zweige streiften mich.
    Einen Schritt vor! Ein schmatzendes, gurgelndes Geräusch entstand. Ich spürte, wie mein Fuß langsam versank.
    Schnell zog ich ihn zurück, ging rückwärts und bewegte mich zur Seite hin. Dann wagte ich es wieder, in die Richtung zu gehen, in der ich die Schiffssirene gehört hatte.
    Ich wusste nicht, wie lange ich in dem Ödland herumgeirrt war. Sumpfstellen wechselten mit Gebüsch und wabernden Grasflächen ab. Ich stolperte einen Schutthügel hinauf und rutschte auf der anderen Seite hinunter. Die Haut meiner auf den Rücken gebundenen Hände riss auf. Ich zerrte vergeblich an den Fesseln. Der Regen hatte die Stricke aufquellen lassen. Es war unmöglich, den Knoten zu lösen.
    Mein Fuß ertastete harten Stein. Ich blieb stehen.
    Darm stellte ich das linke Bein vor, suchte herum, fand keinen Halt und glaubte, mich wieder auf einem Hügel zu befinden.
    Ich legte mein Gewicht nach vorn.
    Im selben Augenblick stürzte ich ab.
    Es gab nichts mehr, was meinen Sturz aufhielt.
    ***
    »Sie?« Phil starrte den Schweißer Curtis an, der gerade seine Zigarette angesteckt hatte und lospaffte.
    »Ja, ich habe am Bug der Silvermoon geschweißt«, bekräftigte der Mann im ölverschmierten Overall.
    »Sie sind der Erste, der sich noch genau daran erinnern kann«, meinte Phil.
    Der Mann machte auf meinen Freund keinen ungünstigen Eindruck.
    »Sie scheinen an meinen Worten zu zweifeln«, sagte Curtis.
    »Erzählen Sie mir etwas aus der Zeit«, wich Phil aus.
    »Ich war dabei, wie aus dem Bug des Frachters an den brüchig gewordenen Stellen die Stahlplatten herausgeschnitten wurden.«
    »Es wurde also nicht der ganze Bug auf gerissen?«, vergewisserte sich Phil.
    »Nein, keineswegs. Ein Ingenieur der Werft hatte vorher das ganze Schiff abgeklopft und die zu erneuernden Platten mit weißer Kreide markiert. Es entstanden am Bug eine Reihe von mehr oder weniger großen Löchern, die später mit neuen Stahlplatten zugeschweißt wurden.«
    »An beiden Seiten?«
    »Soviel ich weiß, ja.«
    »Waren Sie dabei, als der Bugraum

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