0387 - Spur zwischen den Sternen
anderen Männer ebenfalls zu hören waren.
Burke sang mit. Das war er seinen Leuten schuldig. Für kurze Zeit wurde er sogar von der allgemeinen Begeisterung angesteckt, und er schämte sich dessen auch später nicht.
Eine Stunde nach Beendigung des Kampfes wurden Major Burke und Dr. Oster noch einmal zur CREST Vbestellt. Sie sollten ihren neuen Einsatzbefehl abholen.
Offenbar rechnete Perry Rhodan damit, daß der Gegner nach seiner Niederlage sich auf die Invasion der Solaren Flotte vorbereiten würde, und Rhodan hatte noch nie darauf verzichtet, sich Informationen über die Maßnahmen eines Gegners zu beschaffen.
*
Der Großadministrator erwartete sie im Arbeitsraum seiner privaten Zimmerflucht. Ein Sergeant führte Burke und Oster hin.
Der Arbeitsraum glich eher dem Innenraum einer Positronik. Eddie Burke sah außer den Kommunikationsanlagen auch einen Direktanschluß für die Bordpositronik.
Außer Rhodan waren Roi Danton und Atlan anwesend.
Seltsamerweise wirkte Rhodans Gesicht verschlossen, obwohl er doch soeben einen entscheidenden Sieg errungen hatte. Eddie Burke spürte Impulse von seelischer Erschütterung und Bitterkeit.
„Bitte, nehmen Sie Platz, meine Herren", bat Atlan.
Der Arkonide lächelte, als er Burkes besorgten Blick bemerkte.
„Entschuldigen Sie die schlechte Stimmung, in der Sie uns antreffen. Wir erhielten soeben Nachricht von der RICHTHOFEN. Die einundzwanzig geretteten Normalbluter an Bord sind leider von ihren Symboflexpartnern durch Gifteinwirkung getötet worden."
Er zuckte resignierend die Schultern.
„Wir haben zwar eine große Schlacht gewonnen, die kleineren Gefechte aber verlieren wir laufend.
Wenn man bedenkt, wie winzig die Symboflexpartner ..."
Er unterbrach sich.
„Sind Sie eigentlich darüber informiert, was Symboflexpartner sind und wie sie wirken?"
Burke nickte.
Dr. Josef Oster kratzte sich hinter dem Ohr.
„Das sind doch diese wurstförmigen Nervenwürmer, nicht wahr, Sir?"
Der Arkonide wölbte die Brauen.
„Nervenwürmer ...?"
„So unrecht hat er mit der Bezeichnung gar nicht einmal", warf Roi Danton ein. „Im Grunde genommen gleichen die Symboflexpartner biologisch großen Würmern oder Maden - und sie wirken ja tatsächlich auf das Zentralnervensystem ihrer Opfer ein."
Er rieb sich den Nacken und verzog das Gesicht.
„Schließlich habe ich es am eigenen Leibe erlebt."
Oster wich erschrocken zurück.
„Dann sind Sie womöglich ein Ungeheuer, Herr König! Kommen Sie mir bloß nicht zu nahe. Ich will nicht auch noch Würmer kriegen."
Perry Rhodan hob den Kopf und musterte das Gesicht des Astronomen scharf.
„Was soll der Unsinn, Dr. Oster! Wenn Mr.
Danton beeinflußt wäre, würde er nicht hier stehen."
„Ich bitte um Verzeihung", sagte Josef Oster. „Ich bin nicht gerade ein Held, Sir, und vor Symboflexpartnern habe ich Angst - ehrlich."
„Wir auch", erklärte Danton trocken.
Der Großadministrator räusperte sich.
„Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz bei der Dolan-Abwehr, Major Burke. Ihre Manöver waren so exakt, als hätten Sie sie zuvor mit den anderen Einheiten geübt.
Wie sieht es eigentlich auf Kosmopolis aus?"
Eddie Burke nahm dankend den Kaffee entgegen, den Roi Danton verteilte. Nachdem Rhodan ihn aufgefordert hatte, ruhig zu rauchen, auch unter Nichtrauchern, steckte er sich eine Zigarette an und blies den Rauch gegen die Decke.
„Die Anfangsschwierigkeiten des ersten Jahrzehnts sind endgültig überwunden, Sir. Die Stadt zählt inzwischen neunhundert Millionen Einwohner und erstreckt sich über ein Areal, das der terranischen Insel Madagaskar entspricht.
Wir unterhalten Handelsbeziehungen mit vielen Völkern der Galaxis, auch den Springern, den Akonen und ...", er warf dem Freihändlerkönig einen ironischen Blick zu, „... den Freihändlern von Boscyks Stern. Übrigens unseren schwierigsten Partnern. Ihre Handelskapitäne glauben immer, uns übers Ohr hauen zu können."
Danton grinste.
Lordadmiral Atlan warf Rhodan einen verweisenden Blick zu.
„Ich habe doch immer gewußt, daß diese Freibeuterbande unseriöse Geschäfte abwickelt.
Perry, wie konnten wir ihnen nur die Autarkie außerhalb des Imperiums zugestehen?"
Rhodan lächelte.
„Weil dieser clevere Bursche ...", er deutete auf Roi, „... einige Dinge besaß, die wir dringend brauchten."
Roi lächelte und neigte leicht den Kopf.
„Ich bin eben ganz nach meinem Vater geraten, Grandseigneur. Der soll ebenfalls sehr clever sein, wie ich
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