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0387 - Spur zwischen den Sternen

Titel: 0387 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übermannte. Mit Flüchen versuchte er sein seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen.
    Perry Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Du brauchst dich deiner Regungen nicht zu schämen, Mike. Hättest du schon so viele gute Männer um dich sterben sehen wie ich ... Wenn es begründet war, habe ich mich meiner Tränen niemals geschämt. Junge."
    Michael Reginald Rhodan nickte, schnäuzte sich und wandte sich um.
    „Vielen Dank, Dad, Es war meine erste diesbezügliche Erfahrung. Mit der Zeit verhärtet sich das Herz wahrscheinlich."
    „Kaum", entgegnete Rhodan mit rauer Stimme.
    Er hob die Funkkopie von Nathans Logikauswertung auf.
    „Gehen wir in die Abteilung Kosmonautik. Wir müssen, bevor wir starten, noch unseren Kurs festlegen und die Anweisungen für die Relaisschiffe niederlegen."
     
    *
     
    Major Eddie Burke gab den neuen Auftrag über die Rundrufanlage bekannt.
    „Ich möchte", schloß er, „daß sich innerhalb der nächsten halben Stunde jeder Mann bei mir meldet, der Erfahrungen im Umgang mit extraterrestrischen Intelligenzen besitzt."
    Es meldeten sich nur drei Mann. Das war leicht erklärlich; die Besatzung der KARTHAGO bestand zu zwei Dritteln aus frischgebackenen Absolventen der Raumakademien und der Ausbildungskamps für einfache Raumsoldaten. Der Rest waren eingezogene Reserveoffiziere. Die Imperiumsflotte mußte nach den fürchterlichen Verlusten beim Abwehrkampf gegen die Zweitkonditionierten nehmen, was nur irgendwie brauchbar war.
    Die Männer stellten sich vor.
    Oberleutnant der Reserve Katona Haikor, 69 Jahre, Teilnehmer der Andromeda-Intervention, Leutnant Marech Beaucop, 43 Jahre, Teilnehmer an Forschungsexpeditionen eines Explorerschiffes, Leutnant Salvador Hitchen, 38 Jahre, Überlebender eines Schweren Kreuzers, der in der Großen Magellanschen Wolke vernichtet worden war.
    „Wir werden innerhalb der bekannten Materiebrücke auf Planeten landen, die entweder extrem erdähnlich oder extrem fremdartig sind", erklärte Burke. „Mit den eventuellen Bewohnern erdähnlicher Welten werden wir kaum Kontaktschwierigkeiten haben; bei den anderen Planeten müssen wir uns auf unangenehme Überraschungen gefaßt machen. Lassen Sie dort Ihre Phantasie spielen, meine Herren. Absolut fremdartige Intelligenzen können sich praktisch in jeder Form verbergen; ohne eine außergewöhnliche Phantasie findet man sie wahrscheinlich niemals - und das kann unangenehm werden, falls wir unerwünscht sein sollten."
    Leutnant Marech Beaucop grinste.
    „Ich schrieb in Paris an einer phantasievollen Science-Fiction-Serie mit, bevor ich eingezogen wurde, Sir: >Marcel Kantonetta, Urwaldjäger auf tausend Welten< heißt sie."
    Eddie Burke stöhnte.
    „Bei allen Weltraumgeistern, wer hat den Titel denn ausgebrütet?" Er winkte ab, als Beaucop antworten wollte. „Lassen wir das. Zumindest werden Serienschreiber zur Ausbildung überdurchschnittlicher Phantasie gezwungen. Das dürfte für unseren Zweck das Wichtigste sein."
    Er wandte sich um, sah, daß Kape Brento dabei war, eine gebratene Hammelkeule zu verzehren, und rief: „Erster, programmieren Sie die Linearautomatik für einen Flug zum Kugelsternhaufen Oster I, aber ein bißchen plötzlich!"
    Der Epsaler errötete bis über die Ohren. Er wischte sich mit dem Ärmel der Bordkombination das Fett von Mund, Kinn und Hals, fluchte unterdrückt und warf die Hammelkeule auf das Schaltpult.
    Mit vollen Backen beugte er sich über die Pultpositronik und begann mit den kosmonautischen Berechnungen.
    Dr. Josef Oster turnte aus dein Schacht des Zentralelifts und lief auf den Major zu.
    „Eddie, mir ist da in Oster Iein Doppelsternsystem aufgefallen. Extrem exzellent, mein Lieber. Die Massetaster zeigten zwei Planeten an, einer muß ein Gigant sein, der andere ein merkurähnlicher Zwerg.
    Wie wäre es damit?"
    „Einverstanden", erwiderte Burke nach kurzem Überlegen. „Geben Sie dem Ersten die Koordinaten, Jupp."
    Der Astronom nickte freudestrahlend und eilte auf den Platz Brentos zu. Bevor er den Epsaler ansprach, schnitt er sich ein großes Stück von der Hammelkeule ab und schluckte es hinunter.
    Burke schüttelte den Kopf.
    „Die Verpflegung scheint in letzter Zeit mangelhaft zu sein. Ich muß doch einmal mit dem Chefkoch sprechen."
    Haikor, Beaucop und Hitchen lachten.
    „Sir", sagte Leutnant Beaucop, „Marcel Kantonetta ist ebenfalls ein Epsaler. Er bezog seine Eiweißnahrung meist von den Ungeheuern unbekannter Dschungelwelten. Ob wir nicht

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