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0387 - Spur zwischen den Sternen

Titel: 0387 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachschubeinheiten. Wir können sowohl defensiv kämpfen als auch jederzeit zum Großangriff auf die KMW antreten. Ich hoffe auf eine Gelegenheit zur Offensive, denn dabei treten erfahrungsgemäß viel geringere Verluste ein als bei defensiven Operationen. Außerdem wäre es für die Schiffsbesatzungen psychologisch gut, wenn sie nach so zahlreichen Niederlagen endlich wieder die Initiative an sich reißen könnten.
    Es ist wie in alten Tagen, als ich als Kristallprinz und Admiral der arkonidischen Flotte gegen die Maahks kämpfte. Auch damals erlitten wir zuerst furchtbare Verluste und Niederlagen, bis wir eine neue Waffe entwickelten und den Gegner vernichtend schlagen konnten. Heute wiederholt sich ähnliches, aber diesmal ist mein degeneriertes Volk unbeteiligt daran. Diesmal sind die Terraner dabei, die Entscheidungsschlacht vorzubereiten - und ich bin Gast ..."
    Atlan schaltete das Logbuch aus. Minutenlang starrte er wehmütig vor sich hin. Dann erhob er sich rasch und ging auf den Ausgang des Gehirns zu.
     
    *
     
    Beinahe übergangslos fiel die KARTHAGO ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück. Auf dem Frontsektor der Panoramagalerie funkelten und gleißten die Sonnen eines kugelförmigen Sternhaufens.
    Major Eddie Burke musterte das Bild einige Sekunden lang, dann wandte er den Kopf nach rechts und betrachtete das Gesicht des Mannes, der in seinem zurückgeklappten Kontursessel lag und schlief.
    Astronom Dr. Josef Oster, abgestellt für einen Sondereinsatz des Leichten Kreuzers der Städteklasse, gab schnaufende Laute von sich. Ab und zu zuckten seine Lider; offenbar träumte er intensiv. Burke schüttelte den Kopf.
    „Hallo, Jupp! Aufwachen!"
    Josef Oster grunzte und streckte sich behaglicher aus.
    „Soll ich ihn wachrütteln. Sir?" fragte der Erste Offizier und leckte sich über die Lippen.
    Kommandant Burke schaute den massigen Epsaler von der Seite an, dann lächelte er.
    „Aber mit Zartgefühl, Captain Brento!"
    Kape Brento nickte grinsend, schnallte sich los und trat hinter den Sitz des Astronomen. Er holte tief Luft und stieß anschließend ein Gebrüll aus, das Tote hätte wecken können.
    Josef Oster fuhr hoch, prallte gegen seine Anschnallgurte und ächzte.
    „Nennen Sie das >mit Zartgefühl<, Sie Unmensch!" sagte Eddie Burke vorwurfsvoll.
    Brento kratzte sich das feiste Genick.
    Entschuldigend meinte er: „Das war das Motiv eines epsalischen Wiegenliedes, Sir. Ich wußte wirklich nicht, daß ..."
    Oster nahm die Finger aus den Ohren und meinte: „Das war wohl dieser epsalische Superbulle, wenn ich nicht irre. Der muß nicht alle Tassen im Schrank haben, mich mit seinen Urlauten aus dem schönsten Traum zu reißen."
    Er gähnte herzhaft und ungeniert, dann schlug er mit der Faust auf das Sammelschloß seiner Anschnallgurte. Summend folgte ihm die Rückenlehne des Kontursessels, als er sich aufrichtete.
    Kape Brento zog eine beleidigte Miene und kehrte an seinen Platz zurück. Die übrigen Zentraloffiziere grinsten verstohlen.
    „Wir sind am Ziel, Jupp", erklärte Burke. „Sie haben den ganzen Linearflug verschlafen."
    Josef Oster rieb sich die Augen, dann blinzelte er in die Helligkeit des Panoramaschirms.
    „Da habe ich kaum etwas versäumt", brummte er.
    Er seufzte wehmütig. „In meinem Traum tanzten gerade ein Dutzend sparsam bekleideter Jungfrauen um mich herum. Eben wollte eine mir ein Glas schönes, kühles Bier anbieten, da kam der Brunstschrei dieses Barbaren dazwischen. Gemein ist das, jawohl!"
    Er erhob sich und stapfte zum Getränkeautomaten hinüber. Heißer Kaffee schoß aus dem Zapfhahn in seinen Plastikbecher. Josef Oster trank in kleinen Schlucken. Allmählich klärte sich sein Blick.
    „Ich dachte, wir flögen in die Materiebrücke zwischen den Magellanschen Wolken", meinte er mit einem langen Blick auf die kugelförmige Sternballung. „Statt dessen scheinen Sie in den Halo der Galaxis geflogen zu sein, Eddie ..."
    „Irrtum", erwiderte Major Burke „Wir befinden uns in der so genannten Materiebrücke."
    Astronom Dr. Oster riß die Augen weit auf und verschüttete etwas Kaffee. Dann lächelte er herablassend.
    „Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, was!
    Kugelsternhaufen gibt es nur im Halo der Galaxien."
    Er stockte und kniff die Augen zusammen.
    „Irgendwie kommt mir das Ding bekannt vor.
    Moment, ich schlage nur in meinem Speichersektor nach."
    Sein Gesicht nahm einen grüblerischen Ausdruck an. Plötzlich hellte es sich auf. Aber im nächsten

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