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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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ein kleines, unscheinbares Hotel an der Ocean Avenue.
    Es lag an der breiten Straße, eingekeilt zwischen dem großen Gebäude einer Versicherungsfirma und einer Hochhaus-Garage.
    Das Hotel hatte nur zwei Stockwerke, war engbrüstig und wirkte verschüchtert zwischen den beiden Biesen aus Stahl, Glas und hellem Beton.
    Wir hatten die beiden Ausgänge gesperrt. Hinten standen drei G-men und paßten auf, daß niemand das Haus verließ, vorn standen ebensoviele Kollegen.
    Mit Hyram Carter und Leutnant Roon, der es sich nicht nehmen ließ, bei der Verhaftung dabei zu sein, betrat ich das Gebäude.
    In der Empfangshalle saß eine freundliche ältere Dame. Sie hatte graues Haar und trug trotz der Hitze eine Wollstola, die die schmächtigen Schultern umhüllte.
    »Sie wünschen, meine Herren?«
    Es tat mir fast leid, der Frau sagen zu müssen, daß ein Mörder unter ihrem Dach sei und daß sie sich in ihrem Zimmer einschließen müsse, weil es vielleicht zu einem Kugelwechsel kommen würde.
    Die alte Lady war so verstört, daß sie sekundenlang kein Wort hervorbrachte. Als ich sie nach der Zimmernummer fragte, deutete die Frau stumm auf eine leere Stelle am Schlüsselbrettchen. Unter dem freien Haken stand die Nummer 21.
    Es war also das erste Zimmer im zweiten Stock.
    Wir stiegen die Treppe hinauf.
    Das ganze Haus roch nach Sauberkeit. Hier wurde viel Seife verwendet. Es war eine gemütliche, bürgerliche Atmosphäre. Genau das richtige, um sich zu verkriechen, dachte ich. Dann standen wir vor dem Zimmer.
    : Die Tür war alt und schlecht gestrichen. Aber die Klinke glänzte, und die Fußmatte schien neu zu sein.
    Ich klopfte.
    Eine Stimme, die ich sehr genau kannte, rief »Herein«.
    Ich stieß die Tür auf, zog meine Waffe, hielt sie mit der Mündung nach unten und sagte: »Das Spiel ist aus, Walser.«
    ***
    Wir hatten mit massivem Widerstand gerechnet. Aber das war ein Irrtum.
    Der Spion Jack Walser, der Farmer, der mich so freundlich aufgenommen hatte, leistete keinen Widerstand.
    Die braunen Rehaugen seiner Frau Emmy blickten mich groß und fragend an, als sich die Handschellen um die schmalen Gelenke schlossen. Ich entsann mich, daß diese Frau geweint hatte, als Tepper und Vazac die Dogge Bianca erschossen. Nicht mit der Wimper gezuckt hatte die Frau, als ihr Ehemann Chas Korman folterte und anschließend erdrosselte, als er Felten im Wald hinter dem Rummelplatz erhängte.
    Beim Verhör am späten Vormittag versuchten beide anfangs zu leugnen. Aber dann sahen sie wohl ein, daß die Beweise, die wir gegen sie in der Hand hielten, erdrückend waren.
    Sie legten umfassende Geständnisse ab.
    Die beiden scheinbar so harmlosen Farmersleute waren in Wirklichkeit das Hirn einer kleinen Agentengruppe, zu der außer Wallace und Zwang noch einige andere Verbrecher gehörten, die im Zuge der Ermittlungen verhaftet wurden.
    Vor dieser Gruppe hatten Tepper, Vazac, Miller und die Bartoli derartigen Respekt gehabt, daß sie den Trick mit Freddys Leiche versuchten, um die gefährlichen Konkurrenten abzuwimmeln. Walsers Gruppe sollte glauben, ich sei tot. Daß der Trick nicht klappte, war nicht auf das Versagen der Agentengruppe Bartoli zurückzuführen. Ich selbst war der Grund. Denn ich hatte mich dem Farmer als G-man zu erkennen gegeben, als ich in seinem Haus vor Tepper und Vazac Schutz suchte.
    Wajser hatte daraus natürlich gefolgert, daß das Theater um Bob Cassidy und seinen angeblichen TV-100-Besitz nur eine Finte wa;, mit der wir Chas Korman anlocken und gleichzeitig möglichst viele Agenten fangen wollten.
    Walser hatte sich das zunutze gemacht, was wir beabsichtigten. Er hatte Korman erwischt. Er hatte von ihm den Namen Felton und damit das Versteck der Pläne erfahren.
    Walser hatte sich eines raffinierten und simplen Tricks bedient. In die Tasche des ermordeten Chas Korman hatte er ein Streichholz-Briefchen der Hawaii-Bar gesteckt. Damit war die Spur in diese Richtung gelenkt worden — nämlich auf Norma Bartoli, die lästige Konkurrentin.
    Die Frau hatte offenbar nicht gewußt, Wer der Boß der Konkurrenz ist. Walser aber wußte längst, was die Bartoli trieb.
    Jetzt erklärte sich auch, warum Walser meinem Wunsch nicht nachgekommen und nicht am nächsten Morgen zur Polizei gegangen war. Der Verbrecher wußte, daß ich weder in Teppers und Vazacs Gewalt gekommen war. Das konnte ihm nur recht sein. Als dann in der Zeitung meine Leiche abgebildet wurde, fiel auch er auf den Trick ’rein und glaubte zunächst, daß

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