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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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konzentrierte mich mit allen Sinnen auf den »Totenschädel«.
    Der Killer tat genau das, was ich erwartet hatte.
    Er ließ sich ablenken. Sein Blick folgte dem Flug der Tasche.
    Gedankenschnell zischte meine Rechte in den Jackettausschnitt, Die Finger packten den Kolben der Waffe, der Zeigefinger lag schon am Abzug. Ein winziger Ruck. Die Pistole glitt aus dem Lederfutteral.
    Wie gebannt hing mein Blick an Wallaces Luger.
    Jetzt krümmte sich der Zeigefinger.
    Im gleichen Bruchteil der Sekunde ließ ich mich fallen.
    Meine Waffe war inzwischen frei.
    Wir schossen gleichzeitig.
    Die Kugel der Luger zischte über mich weg und zertrümmerte hinter mir einen Spiegel. Ich wäre in die Brust getroffen worden, hätte ich mich nicht fallen lassen.
    Auch meine Kugel verfehlte ihr Ziel. Um eine Winzigkeit nur schoß ich an der rechten Schulter des Killers vorbei. Der zweite Spiegel löste sich in einen Splitterregen auf.
    Der dritte Schuß kam aus meiner Pistole. Und diesmal hatte ich besser gezielt.
    Wallace brüllte auf Seine Luger polterte zu Boden. Mit der Linken griff sich der Kerl an die Schulter, die meine Kugel durchschlagen hatte. Es war eine verhältnismäßig harmlose Verletzung, wie sich später zeigte.
    Wie ein Aal bäumte ich mich auf, warf mich im Liegen herum, klatschte auf den Rücken und richtete meine Waffe gerade noch rechtzeitig auf Zwang:
    Der Verbrecher hatte sich von meiner Aktion noch besser überrumpeln lassen als sein Komplice. Fast eine Sekunde läng muß Zwang gezögert haben, nach der Waffe zu greifen. Als jetzt seine Hand unters Jackett tauchte, war es schon zu spät. Obwohl ich vor ihm lag und er mit der Schuhspitze meinen Kopf hätte treffen können, war seine Situation hoffnungslos. Denn aus der Froschperspektive glotzte ihn die nach Kordit duftende Mündung meiner 38er bösartig entgegen.
    Es war hell geworden. Durch die Fenster gleißte Sonnenlicht.
    Ich saß am Schreibtisch, trank Kaffee und rauchte. In meiner Nähe stand das Tonband. Auf bequemen Stühlen links vom Schreibtisch saßen Hyram Carter und Leutnant Roon. Vor dem Schreibtisch — ebenfalls auf bequemen Stühlen — hockten Zwang und Wallace. Der Arzt hatte den verwundeten Killer für vernehmungsfähig erklärt, nachdem die Verletzung behandelt worden war. »Nun erzählt mal«, sagte ich.
    Die beiden waren nicht gefesselt. Sie durften rauchen. Wir hatten ihnen Kaffee angeboten. Trotz der freundlichen Behandlung schwiegen sie bockig.
    »Los, los«, sagte ich. »Kein langes Zieren! Wir haben nicht viel Zeit. Die Anklage wegen Mordversuchs ist euch ohnehin sicher. Also: Wer ist der Boß?« Zwang hob den Kopf und zeigte sein häßliches Gesicht. »Ich hatte nicht die Absicht, dich umzubringen, G-man. Er wollte es tun. Er hatte vom Boß den Auftrag. Ich sollte nur aufpassen, daß du allein kommst.«
    »Ich weiß, du bist die Unschuld in Person«, sagte ich gütig. »Erzähl mal ’n bißchen! Wie heißt der Boß?«
    Er nannte mir den Namen. Als ich ihn vernahm, riß es mich fast vom Stuhl. Ich fragte noch einmal, weil ich glaubte, mich verhört zu haben. Aber es blieb bei dem Namen. Und dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Jetzt wußte ich plötzlich, warum sich Chas Kormans Mörder in meinen Bungalow geschlichen hatte. Er, der Boß, der Mörder von Chas Korman, der derzeitige Besitzer der TV-100-Pläne; er, der Mann, der den Schausteller Jos Felton ermordet hatte; er hatte als einziger gewußt, daß ich ein G-man bin. Folglich hatte er das Spiel durchschaut, sich an den Fingern abzählen können, daß der richtige Chas Korman hei mir auftauchen würde. Daraufhin hatte der Boß meinen Bungalow beschatten lassen — von Zwang, von Wallace, von einer dritten Person — ,und auch er selbst hatte aufgepaßt, Chas Korman war um meinen Bungalow geschlichen. Der Boß hatte es bemerkt, war in das Haus eingedrungen, hatte einen Anruf von Chas Korman entgegengenommen, den Mann empfangen, ihn gefoltert, ihm den Namen des Komplicen Jos Felton entlockt und Korman erdrosselt. Dann hatte der Boß den Schausteller auf dem Rummelplatz gesucht, ihn aber nicht gefunden; Zwang und Wallace hatten mitgesucht.
    Man war auf Feltön gestoßen.
    Den' Rest hatte der Boß erledigt.
    Doch einen verhängnisvollen Fehler hatte der Mörder mit der Nylonschlinge begangen. Er hatte vergessen, den Zettel zu vernichten. auf dem geschrieben stand, daß er, der Boß, den Schausteller nach der Vorstellung im Wohnwagen zu sprechen wünsche.
    ***
    Es war

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