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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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mit der Hälfte der Ausrüstung verschwinden. Na, was haltet ihr davon?«
    Die Halunken sahen sich irritiert an. Das Für und Wider abzuwägen überstieg fast ihre geistigen Fähigkeiten. Also setzte Matt schnell noch eins drauf: »Wir können den Kampf natürlich auch fortsetzen.« Er winkte aufreizend mit dem Driller. »Das Mädel wird wohl dran glauben müssen, ihr drei aber auch. Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit.«
    »Äääh… okee«, rang sich Pockennarbe endlich zu einer Entscheidung durch. »Uns steht der Sinn eh nach anderen Dingen. Wir wollen mit dem Floß in den Süden, wo man den leckeren dunklen Branntwein macht! In Kentacki!«
    Glatzkopf räusperte sich. »Äh, Kentacki klingt gut. Wenns Recht ist, fahren wir euch hin.« Und an die anderen mit einem Schulterzucken gewandt: »Tut uns Leid, Leute. Aber zwischen Branntwein und Todeszone fällt uns die Entscheidung nicht schwer.«
    Matt verkniff sich ein geharnischtes
    »Feiglinge!«. Er konnte die Furcht der Flößer verstehen. Das Land hier hatte keinen guten Ruf, und die beiden Männer waren nicht angeheuert worden, sich durch die Sümpfe zu schlagen.
    »Na, dann wäre ja alles klar«, sagte er stattdessen. »Fahrt das Floß an Land und setzt uns ab. Wir nehmen die Hälfte der Vorräte und verschwinden.«
    »Bis auf die hier!« Eisbein grinste und verstärkte seinen Griff um Laaras Hals, dass diese schmerzerfüllt aufstöhnte. »Die nehmen wir noch ein Stück mit. Ich mag dürre Frauen mit gelbem Haar. Meine ist dick und schwarzhaarig.«
    »Ich bin nicht dürr«, sagte Laara wütend. »Ich bin schlank.«
    Matt verdrehte die Augen im Kopf. Der Irrsinn war umfassend. Seit der Flucht aus Washington war ihm noch kein geistig gesunder Menschen begegnet.
    Ihm war klar, welches Schicksal Laara drohte.
    Wenn die vier Halunken sich an ihr vergangen hatten, würden sie sie über Bord werfen. Allein in der Wildnis hatte sie keine Chance.
    »Ihr werdet sie nicht mitnehmen!«, sagte Matt mit Nachdruck.
    Pockennarbe grinste. »Ach - ich dachte, sie wäre dir egal?«
    Matt fluchte innerlich. Alles hatte so gut ausgesehen; nun standen sie wieder dicht vor einer Konfrontation.
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als sich das Floß knirschend am grasbewachsenen Ufer rieb. Der Ruck brachte alle außer den Flößern aus dem Gleichgewicht. Laara ging blitzschnell in die Knie, entkam Eisbeins Griff und hechtete nach vorn.
    Gleichzeitig trat ihr rechtes Bein nach hinten aus.
    Offenbar war dieser Tritt ihre Spezialität. Eisbein wurde dort getroffen, wo es einen Mann am meisten schmerzt. Er klappte zusammen. Matt erkannte die Gelegenheit.
    »Runter vom Floß!«, brüllte er.
    Das Ufer war nur einen Schritt entfernt. Fost und Swafhard sprangen als erste an Land. Laara und Aruula folgten ihnen. Matt musste Orville gewaltsam von Bord schubsen, damit er sich von seinen Kisten trennte, die nun natürlich verloren waren.
    Pockennarbe und seine Bande brüllten frustriert auf - zumindest drei von ihnen, denn Eisbein krümmte sich noch immer wimmernd auf den Planken -, doch sie waren zu verdutzt, um die Fliehenden aufzuhalten. Warum auch? Schließlich hatten sie, was sie wollten, von der persönlichen Habe der Passagiere einmal abgesehen.
    Glatzkopf und Spitznase schienen an ihrer Entscheidung festzuhalten, die Gauner zu begleiten. Sie stießen das Floß vom Land ab. Es wurde von der Strömung erfasst und trieb rasch weiter nach Südwesten.
    »Was sollte das werden?!«
    Matt drehte sich um. Laara stand vor ihm, und ihre Miene verhieß nichts Gutes.
    »Was kümmert mich die Frau?«, zitierte sie ihn. »Ich will nur an Land. - Ich werd dir zeigen, was du mich kümmerst, du…«
    Sie verstummte, als Aruula ihr eine Hand auf die Schulter legte. »Denk nach, bevor du handelst«, sagte die Barbarin. »Maddrax hat uns das Leben gerettet mit diesem Trick. Auch dir! Oder warum wohl wollte er dich nicht zurück lassen?«
    »Es war ein Bluff?« Laara schaute Matt direkt in die Augen. Er hielt ihrem Blick stand, und so drehte sie sich nach einigen Sekunden schnaubend um und stapfte davon.
    Matthew schaute sich um. Vor ihnen erstreckte sich das blaugrüne Gewoge eines Urwalds. Er musste fürs erste ihr Ziel sein.
    Danach würde man weiter sehen, denn laut Orville begann die Todeszone nur wenige Kilometer südlich von hier.
    ***
    August 2030
    Einen Tag vor seinem achtundfünfzigsten Geburtstag beschloss Staff-Sergeant Steven Grant seinem Leben ein Ende zu setzen. Schon als junger Mann

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