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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Aruula zu. Ihre Augen waren offen, aber sie nahm ihn nicht wahr. Es kam gelegentlich, wenn auch selten vor, dass sie ihre mysteriöse Gabe des Lauschens im Schlaf aktivierte.
    Ob es mit der Blockade zusammen hing, der sie im Bunker des Pentagon ausgesetzt gewesen war? Oder verarbeitete ihr Geist nur die Erlebnisse des zurückliegenden Tages? Dagegen sprachen allerdings die Begriffe, die sie von sich gegeben hatte und auf die sich Matt keinen Reim machen konnte.
    »Schweinebacken«, murmelte er vor sich hin. Dann fielen ihm die Augen zu.
    ***
    Als Orville zwischen den Bäumen verschwand, um einem menschlichen Drang nachzugeben und Matts regelmäßige Atemzüge verkündeten, dass er eingeschlafen war, sagte Fost leise zu Swafhard: »Die Frau ist mir nicht geheuer…«
    »Mir auch nicht«, gab Swafhard flüsternd zurück. »Andererseits… Gilt das nicht für alle Frauen?«
    »Je länger ich über unsere Situation nachdenke«, fuhr Frost fort, »umso klarer wird mir, dass mir alles nicht geheuer ist, was uns umgibt.« Er schüttelte sich. »Ich bereue den Tag, an dem wir Orville versprachen ihn zu begleiten.«
    »Wir hätten uns eben nicht besaufen sollen«, sagte Swafhard und zupfte sich nachdenklich an der Nase. »Außerdem hatten wir an dem Tag wenig gegessen.« Er seufzte. »Ah, essen! Am meisten fehlt mir die Esskultur, die ich aus Chaago gewöhnt bin.« Er setzte eine betrübte Miene auf. »Ganz zu schweigen von Übernachtungen im Freien.«
    »Mir fehlt die verwaltungstechnische Herausforderung«, sagte Fost und stand auf.
    »Ohne meinen Griffel und mein Hauptbuch fühle ich mich nackt.« Er schaute sich um.
    »Diese Wildnis bietet einem ordentlichen Verwaltungsmann keine Zukunftschancen. Ich glaube, ich reiche den Abschied ein.«
    »Nimm mich mit.« Swafhard stand auf.
    »Ohne meine Kochkünste bist du in dieser Wildnis verloren. Ich kann sogar aus Blutegeln eine leckere Mahlzeit zubereiten.«
    Fost verzog das Gesicht, aber natürlich war ihm klar, dass er ohne Swafhard verloren war. Er war ein Bürokrat. Er hatte sein Leben als Kopist des Maa'ors von Chaago verbracht und träumte davon, dem Blödmann zu zeigen, dass er alles viel besser konnte als er. In Chaago hatte er ein feines Kellerbüro gehabt und den ganzen Tag Docjuuments von links nach rechts verschoben. Was hatte er hier? Bäume, Sträucher, Dornen, Gras! Das war nichts für einen kultivierten Mann der Verwaltung.
    »Mein Entschluss steht fest«, sagte er. »Ich kehre zurück.«
    »Fein.« Swafhard klopfte sich lautlos das Laub von den Beinkleidern, dann richtete er sich auf. »Lass uns abhauen, bevor Orville sein Geschäft erledigt hat.«
    Sie nahmen die Beine in die Hand und kehrten - wie sie glaubten - in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    ***
    GORM: Fast alle Namen der ersten Armysten gingen im Dunkel der Zeit verloren. Wir wissen aber, dass unsere Ersten Seth und Deliah hießen. Sie waren Bruder und Schwester. Dies ist vielleicht der Grund für unsere Kurzlebigkeit. Seit sie zu unseren Stammeltern wurden, sind so viele Generationen vergangen, dass wir sie nicht mehr zählen können…
    Unser Leben verging sehr schnell. Nach zwei Sommern waren wir zeugungsfähig. Unsere Frauen trugen ihre Kinder nur fünf Wochen. Unsere Lebenszeit beträgt dreißig Sommer. Nach dem zwanzigsten Sommer fangen wir an zu altern, nach dem fünfundzwanzigsten spüren wir, dass unser Ende naht. Bricht der dreißigste an, können wir nicht mehr lange hoffen.
    Wir wissen nicht genau, wie Seth und Deliah in der Eisigen Zeit überlebt haben. Aber sie hatten besondere Gaben. Ihr Metabolismus war anders als der der-Armysten, sodass sie sich dem Klima anpassten… Dass sie freiwillig in die Kälte gegangen sind, wissen wir. Niemand hat ihnen ein Leid getan. Die Aufzeichnungen des Armysten Grant besagen, dass man in Seth und Deliah Missgeburten sah und sich vor ihnen fürchtete. Etwas Unerklärliches verband sie mit ihrer Mutter. Man sagt, sie konnten sich geistig miteinander verständigen. Diese Kraft war den Armysten nicht geheuer. Man hat sie ihre Andersartigkeit spüren lassen. Seth und Deliah haben die Furcht der Armysten gespürt und sich gesagt, es sei besser, nicht auf den Tag zu warten, an dem sie in Hass umschlägt. Deswegen sind sie gegangen. Doch die geographischen Gegebenheiten erlaubten ihnen nicht, den Kessel zu verlassen. Sie waren zu klein. Sie konnten nicht fort. Also haben sie das Geheimnis der Pilze ergründet und sich in der Umgebung

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