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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tony Ballard, das muß ich schon sagen! dachte ich zornig. Aber woher hatte ich wissen können, daß sich ein zweiter Wolf in das Geschehen einschalten würde?
    Meine Kopfhaut spannte sich, als ich Dr. Ford auf dem Boden liegen sah. Sie war am Ende. Was sie erlebt hatte, überstieg ihre physischen und psychischen Kräfte.
    Sie weinte nur noch haltlos und rechnete damit, daß sie dieses Haus nicht lebend verlassen würde.
    Doch solange ich noch imstande war, einen Atemzug zu tun, sollte dieser Frau nichts geschehen!
    Irgendwie mußte ich mit beiden Bestien fertigwerden. Stanwyck hatte es geschafft, meine Freunde abzuhängen, und so war ich wieder einmal auf mich allein gestellt.
    Das bietet dir Gelegenheit, zu beweisen, daß du auch ohne Hilfe zurechtkommst! sagte ich mir sarkastisch. Für Sekunden war die Situation eingefroren. Mir kroch die Kälte spürbar in die Glieder und wollte mich lähmen, doch ich kämpfte dagegen an und trieb sie aus meinem Körper.
    »Dr. Ford!« sagte ich eindringlich. »Dr. Ford!«
    Die Ärztin schien mich nicht zu hören. Wie ein Häufchen Elend lag sie auf dem Teppich und hatte mit ihrem Leben abgeschlossen.
    Aber es war noch nicht vorbei.
    Himmel, warum begriff sie das denn nicht? Sie hatte noch eine Chance, aber es war wichtig, daß sie sie sofort nützte, denn viel Zeit würden die Wölfe nicht mehr verstreichen lassen.
    »Dr. Ford!« sagte ich lauter, fast in scharfem Befehlston.
    Das drang zu ihrem Bewußtsein durch. Ein Ruck ging durch ihren Körper; sie hob den Kopf und blickte mich durch einen dichten Tränenschleier an.
    »Stehen Sie auf, Dr. Ford!«
    Sie gehorchte, und die Werwölfe ließen es erstaunlicherweise zu.
    »Kommen Sie zu mir!« verlangte ich.
    Steif, mit marionettenhaften Bewegungen, kam Charlene Ford auf mich zu. Als sie mich erreichte, griffen Leif Stanwyck und der andere Werwolf an. Ich packte die Frau und riß sie hinter mich.
    »Los, raus! Fliehen Sie! Schnell!« schrie ich und schleuderte den ersten Wurfstern.
    Das Silberding raste auf Stanwycks Schädel zu, doch in Gedankenschnelle duckte sich die Bestie, und der Stern fegte knapp über ihn hinweg, durchquerte den Raum und blieb in einem dunkel gebeizten Bilderrahmen stecken.
    Ich vernahm Dr. Fords Schritte. Endlich lief sie und brachte sich damit in Sicherheit. Knurrend und hechelnd stürzten sich die Werwölfe auf mich. Ihre Prankenhiebe trafen mich nicht, denn ich schnellte immer wieder blitzartig zurück.
    Dadurch entfernte ich mich aber mehr und mehr von meinem Colt.
    Ohne zu überlegen, packte ich einen Stuhl und schwang ihn hoch.
    Der Wolf, der mich als erster attackierte, sollte den Stuhl auf den verdammten Schädel kriegen.
    Es war wieder Stanwyck, der mich erwischen wollte. Ich schlug zu, legte meine ganze Kraft in den Schlag. Der Werwolf stolperte und fiel auf die Knie. Sofort war der andere da.
    Ihn rammte ich mit dem Stuhl zurück. Das reizte ihn. Er stieß einen markerschütternden Laut aus und hieb mir den Stuhl mit ungeheurer Kraft aus den Händen.
    Ich fintierte und unternahm einen gewagten Versuch, mir meinen Colt zu holen. Damit hätte ich mich beinahe schlimm in die Nesseln gesetzt, denn der Werwolf fiel auf meinen Trick nicht herein.
    Ich kassierte einen Treffer, der so schmerzhaft war, daß er mir einen Schrei von den Lippen riß. Die Wucht des Schlages warf mich weit zurück. Ich blieb mit den Hacken am Teppichrand hängen und knallte auf den Boden. Als Leif Stanwyck das sah, brüllte er triumphierend auf.
    Er schnellte hoch und warf sich auf mich.
    Ich rollte zur Seite, wälzte mich zwei, dreimal von ihm weg, sprang auf und warf den zweiten Silberstern. Und diesmal erwischte ihn das blitzende Geschoß.
    Stanwyck bekam einen Anfall. Er wirbelte heulend mehrmals um die eigene Achse, versuchte sich den Stern herauszureißen, konnte ihn aber nicht berühren.
    Als der andere Werwolf sah, wie arg es Stanwyck erwischt hatte, wurde er wesentlich vorsichtiger. Ein Wurfstern stand mir noch zur Verfügung. Wen sollte er treffen?
    Auch Stanwyck? Oder den anderen Wolf?
    Ich entschied mich für Leif Stanwyck, wollte keine halben Sachen machen. Sobald ich ihn erledigt hatte, hatte ich es nur noch mit einem Gegner zu tun. Das verdoppelte meine Chancen.
    Stanwyck blieb schwer keuchend stehen. Schwarzes Blut floß aus der Schulterwunde.
    Diesmal zielte ich genau.
    Der Stern sauste auf ihn zu und traf seinen Hals. Er bäumte sich auf, sein Maul öffnete sich, er warf die Pranken hoch, fiel gegen die

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