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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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draußen.
    »Der Wagen«, rief sie. »Wir müssen den Wagen erst aus der Tiefgarage holen…«
    Aber Gryf winkte ab. Mit dem beschädigten Oldsmobile wollte er nicht weiter fahren. Zunächst einmal wollte er eine Telefonzelle erreichen. Er bog seitwärts ab und schlug sich in die Büsche. Dorice immer hinter ihm her. Gerade verschwanden sie in der Dunkelheit, als die ersten aufgeregten Menschen aus dem Motel ins Freie stürzten. Sie suchten nach ihnen beiden, konnten sie aber nicht entdecken. Gryf hörte das Heulen von Polizeisirenen. Nur Augenblicke später jagten zwei schwarz-weiß lackierte Dodge-Diplomat-Limousinen mit flackernden Rotlichtbrücken auf dem Dach auf das Motel zu.
    »Großer Himmel«, stieß Dorice hervor. »Das hat uns gerade noch gefehlt! Jetzt haben wir auch noch die Polizei auf dem Hals!«
    »Kaum«, murmelte Gryf. »Laß uns erst einmal ein Telefon finden…«
    Er hoffte, daß er zwischenzeitlich von Überfällen des Monsters verschont blieb. Aber sicher konnte er nicht sein. Immerhin hatte es ihn auch im Motel gefunden.
    Seltsam, dachte er. Es greift nur mich an. Um Dorice kümmert es sich lediglich, wenn sie ihm im Weg ist - dabei wäre sie die leichtere Beute. Was hat das zu bedeuten?
    ***
    Sheriff Art Monk fühlte sich in seine Army-Zeit zurückversetzt. Das Motel-Zimmer sah aus wie ein Handgranaten-Wurfstand. Hier hatte sich ein wüster Kampf abgespielt.
    Einer der Schaulustigen fuchtelte mit seinem Revolver unter der Nase des Sheriffs herum. Erfreulicherweise war die Waffe nicht geladen, wie Monk erkannte. Nicht mehr geladen. Leergeschossen. »Ich habe die ganze Trommel auf das Monster leergeschossen, Sheriff«, zeterte der Mann. »Jede einzelne Kugel hat getroffen. Ich hab’s gesehen. Und trotzdem ist es unverletzt geblieben, ist unter den Einschlägen nicht mal zusammengezuckt! Und gebrannt hat es…«
    »Notieren Sie, Brandstiftung«, sagte Monk trocken zu einem seiner Deputies, die weniger damit zu tun hatten, das ramponierte Zimmer zu begutachten, sondern die Leute zurückzudrängen, die ihre spätabendliche Sensation hatten. Monk wandte sich an den Clerk von der Rezeption. »Wer bewohnt dieses Zimmer?«
    Der zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, Sir«, sagte er.
    Monk holte tief Luft. »Sie werden doch wohl wissen, an wen Sie welches Zimmer vergeben…«
    Der Clerk seufzte. »Ich muß unten nachschauen.«
    »Dann tun Sie das.«
    Aber im Buch war kein Name eingetragen.
    »Passiert Ihnen das öfters, Sir?« fragte Sheriff Monk spöttisch. »Ich meine, daß Sie Leute beherbergen, die sich nicht eintragen.«
    »Ich bin sicher, daß sie sich eingetragen haben«, sagte der Clerk verwirrt. »Aber… jemand muß die Eintragung gelöscht haben.«
    »Klar. Das geht auch so spurlos. Wissen Sie was, Mister? Sie haben sich auf eine krumme Sache eingelassen und versuchen, jetzt Kapital daraus zu schlagen. Anzeige gegen Unbekannt hilft bei der Versicherung, nicht wahr?«
    »Sheriff, ich habe sie nicht herbitten lassen, damit Sie mir bösartige Anschuldigungen und Verleumdungen an den Kopf werfen!« brauste der Clerk auf. »Ich erstatte gegen die Mieter dieses Zimmers Strafanzeige wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung. Ich habe schon den Geschäftsführer informiert; er wird in Kürze hier sein.«
    »Dann lassen Sie doch ihn die Strafanzeige erstatten«, sagte Monk. »Ein Ungeheuer! Das ist lächerlich. Ein Ungeheuer, wie diese Leute es gesehen haben wollen, gibt es nicht. Das ist alles ein riesiger, aufgeblasener Schwachsinn. Wissen Sie, was?«
    Er kam nicht mehr dazu, es zu äußern. Das Telefon schlug an. Hastig griff der Clerk zu und meldete sich. Er zwang sich dazu, freundliche Unverbindlichkeit zu zeigen. Die änderte sich aber augenblicklich wieder.
    »Gryf«, hatte der Anrufer sich vorgestellt. »Ich nehme an, daß Sie einigen Ärger wegen des zerstörten Zimmers haben werden.«
    »Was wissen Sie davon?« stieß der Clerk hervor. Sheriff Monk spitzte die Ohren und hörte mit.
    »Na, Sie sind lustig«, sagte Gryf. »Ich hatte mit meiner Begleiterin das Zimmer angemietet, entsinnen Sie sich?«
    »Sie haben sich nicht eingetragen! Sie haben das Zimmer und den guten Ruf des Motels ruiniert!« schrie der Clerk. »Wo sind Sie? Ich lasse Sie von der Polizei…«
    »Sie lassen erst mal Dampf ab«, empfahl Gryf trocken. »Lassen Sie eine Schadensaufstellung anfertigen, das Zimmer und die angrenzenden Räumlichkeiten, soweit sie in Mitleidenschaft gezogen wurden, renovieren, und

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