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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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groß, aber das machte nichts. Seine Kraftvorräte waren mehr als ausreichend.
    Es versetzte sich mittels zeitlosem Sprung ans Ziel.
    ***
    Gryfs zeitloser Sprung war nicht zeitlos. So zumindest erschien es ihm. Ihm war, als dauerte die Versetzung an einen anderen Ort diesmal mehrere lange Sekunden. Zugleich fühlte er, wie etwas ihn aus seiner Richtung zerrte, ihn dabei von Dorice trennen wollte. Er sah wie durch Nebelschleier eine riesige, furchterregende Gestalt vor sich, die mit langen Armen nach ihm griff. Aber dann war es wieder vorbei. Er fand den Anschluß zu Dorice, zerrte sie mit sich wieder auf den »alten Kurs« und erreichte sein Ziel.
    Da waren seine Kräfte erschöpft.
    Bewußtlos brach er zusammen.
    Aber sie hatten es geschafft - glaubte er.
    ***
    Bestürzt sah Dorice sich um. Gerade eben waren sie noch neben der Telefonzelle gewesen - und jetzt befand sie sich in einer Art Garten, in unmittelbarer Nähe eines größeren Bungalows. Flutlichtstrahler erhellten die Umgebung.
    Dorice sah Gryf zusammenbrechen. Ihr Versuch, seinen Sturz abzufangen, kam zu spät. Fassungslos kauerte sie neben ihm auf dem Boden und tastete nach seinem Puls. Er schlug noch. Gryf hatte nur die Besinnung verloren.
    Aber wie kamen sie hierher? Was war geschehen? Sie begriff es nicht. Sie erkannte nur, daß die Umgebung gewechselt hatte.
    Ein Erinnerungsbild zuckte in ihr auf. Sie hatte es verdrängt, weil es völlig unmöglich gewesen war. Sie glaubte im Motel gesehen zu haben, wie Gryf durch das Fenster nach draußen geschleudert wurde, als sie das Ungeheuer mit dem Feuer angriff. Und draußen ging es immerhin fünf Stockwerke tief hinab. Aber im nächsten Augenblick hatte Gryf sich bereits wieder unmittelbar vor der Bestie befunden.
    Dorice hatte es als eine Sinnestäuschung angesehen. Es war dunkel gewesen, das einzige Licht, das es im Zimmer noch gegeben hatte, war von der brennenden Gardine an der Stange gekommen. So hatte sie angenommen, daß ihre überreizten Nerven ihr einen Streich gespielt hatten. Gryf konnte nicht aus dem Fenster geschleudert worden sein. Denn sonst hätte er zerschmettert unten vor dem Haus gelegen. Er lebte aber noch und war zwar von dem Ungeheuer verletzt, darüber hinaus aber quicklebendig.
    Jetzt aber - sah das alles ganz anders aus.
    Erschreckend anders.
    Noch erschreckender aber war das, was im nächsten Moment geschah.
    Sie hatte gerade festgestellt, daß Gryf noch lebte, als es zu wetterleuchten begann. Ein paar hundert Meter entfernt flammte es an einer Stelle auf. Ein heller Lichtpunkt entstand, der sich rasend schnell zu einem riesigen Fleck ausdehnte, welcher in Form einer sich nach unten öffnenden Halbschale am Himmel emporwuchs, wie entlang einer unsichtbaren Kuppel. Dorice konnte verwaschene Umrisse erkennen. Eine Mischung aus Skorpion, Spinne, Krebs - und doch völlig anders. Die sich ausdehnenden Umrisse zuckten heftig, wurden Dutzende von Metern groß und stürzten dann wieder in sich zusammen.
    Ein klagender Schrei durchdrang die nächtliche Ruhe und verzitterte wieder.
    Ein Alptraum, dachte Dorice. Es ist ein Alptraum… nur ein böser Traum, und ich muß daraus erwachen…
    Sie sah wieder dorthin, wo die Erscheinung entstanden war. Sie glich dem Ungeheuer, gegen das sie im Wochenendhaus und im Motelzimmer gekämpft hatten.
    Nach dem jähen Verblassen schien es diesmal nicht wie bei den Feuerangriffen verschwunden zu sein. Dorice hörte es fauchen und knurren, jaulen und scharren, knirschen und knacken. Die Geräusche glichen jenen, die das Ungeheuer auch vorhin schon von sich gegeben hatte.
    Wo auch immer sie sich jetzt befanden - das Monster war ihnen gefolgt. Es war in der Nähe, und es konnte jeden Moment heranstürmen. Warum zögerte es noch?
    »Gryf!« stöhnte Dorice auf und schüttelte den Bewußtlosen. »Gryf, wach auf! Wir müssen hier weg… es ist uns gefolgt…«
    ***
    »Unser druidischer Freund liebt es zuweilen, sein Erscheinen mit höchst dramatischen Effekten zu verzieren«, sagte Rob Tendyke.
    »Da ist etwas voll in die Abschirmung gekracht.«
    »Es dürfte davon zurückgeschleudert werden, wenn der Sperrschirm angesprochen hat«, sagte Professor Zamorra.
    »Gryf ist neben dem Pool angekommen«, sagte Teri Rheken. »Er ist bewußtlos. Ein Mädchen ist bei ihm.«
    »Vermutlich die Kleine, die er am Telefon erwähnte«, sagte Rob Tendyke. »Kannst du erfassen, was ihnen da zu folgen versucht hat, Teri?«
    Die Druidin schüttelte den Kopf. Ihre Augen funkelten

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