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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Opfer und wurde stärker denn je.
    Die Druiden versuchten, dem drohenden Verhängnis zuvorzukommen. Zu viert jagten sie die Bestie, stöberten sie auf und bekämpften sie.
    Einer floh; er kehrte zurück auf den Silbermond. Nie wieder setzte er seinen Fuß auf die Erde. Die anderen starben, und ihre Kraft ging auf das Ungeheuer über. Merlin war verzweifelt. Und in seiner Verzweiflung entfesselte er alle Macht, über die er verfügte, um den Bann zu brechen, den Fluch aufzuheben, den Asmodis gesprachen hatte. Doch es gelang ihm nicht.
    Er war nicht in der Lage, das Ungeheuer zu vernichten. Er konnte es nur bezwingen. Er versetzte es in eine Zeitstarre. Die Kraft des Monsters, die es in sich aufgenommen hatte, war zu sehr artverwandt, als daß Merlin oder einer der Druiden etwas Wirksameres dagegen hätten tun können.
    Das Ungeheuer fiel schließlich in einen Zeitschlaf. Seine Bewegungen erstarben. Die Zeit stand still. Sekunden dehnten sich zu Jahrhunderten. Die Bestie konnte den wenigen überlebenden Silbermond-Druiden nicht mehr gefährlich werden.
    Asmodis hatte nicht ganz erreicht, was er erreichen wollte. Es gab sie noch, Merlins getreue und mächtige Helfer. Aber sie waren nur noch wenige, die noch dazu befürchten mußten, daß der Fürst der Finsternis abermals einen solch gnadenlosen Mörder auf sie hetzte. Sie wurden vorsichtig. Viele verbargen sich, um so sicherer überleben zu können.
    Die Zeit verging. Druiden fielen anderen Dämonen zum Opfer oder löschten Höllenkreaturen aus. Der Kampf fand niemals ein Ende. Aber nie wieder wurde er so mörderisch geführt wie in jenen Tagen des Druidensterbens.
    Ein Jahrtausend verging. Weitere Jahrhunderte folgten. Das gebannte Monster tauchte nicht wieder auf.
    Es geriet in Vergessenheit. Nur Merlin erinnerte sich immer wieder an jene furchtbaren Tage, und er wachte sorgsam darüber, daß kein weiteres Ungeheuer geschaffen werden konnte, solange es in seiner Macht stand, das zu verhindern.
    Aber Asmodis hatte längst andere Interessen. Der Schlag, den er Merlin versetzt hatte, reichte vorerst. Beide magischen Brüder rechneten in Jahrhunderten, Jahrtausenden. Bis es zu einer erneuten, ebenso harten Auseinandersetzung kommen konnte, würde noch viel geschehen müssen.
    Andere Kämpfer erstarkten. Ein französischer Parapsychologe schuf sich einen Namen als erbarmungsloser und erfolgreicher Dämonenjäger. Doch gegen ihn setzte Asmodis nie ein solches Ungeheuer ein, obgleich Professor Zamorra oft genug in Merlins Auftrag handelte. Vielleicht war etwas von dem Entsetzen, das Merlin nach dem Druidensterben erfüllte, auch auf Asmodis übergegangen, so daß er ein solches Experiment niemals wiederholte.
    Aber selbst Asmodis vergaß.
    Längst schon waren andere Ereignisse wichtiger. Das Auftauchen von Meeghse und MÄCHTIGEN, das Erscheinen der DYNASTIE DER EWIGEN. Die Vernichtung der Wunderwelten und des Silbermondes. Umstürze in der Hölle. Asmodis mußte weichen; Leonardo deMontagne wurde Fürst der Finsternis. Magnus Friedensreich Eysenbeiß jagte Lucifuge Rofocale von dessen Thron. Merlin wurde von der Zeitlosen in den Kälteschlaf gebannt, aus dem es kein Entrinnen gab. Asmodis, der sich von der Hölle losgesagt hatte und sich nun Sid Amos nannte, wurde Merlins Nachfolger, wenngleich er damit absolut nicht einverstanden war. Aber er mußte sich den Zwängen von Merlins Testament beugen. Alle Versuche, Merlin aus seinem Eisgefängnis zu befreien, scheiterten. So blieb Sid Amos nichts anderes übrig, als notgedrungen zu Professor Zamorras wertvollstem Verbündeten zu werden.
    Neue Ereignisse überschatteten die alten. Eysenbeiß wurde als Verräter verurteilt und hingerichtet, und Lucifuge Rofocale kehrte wieder zurück.
    An den Fluch des Asmodis erinnerte sich niemand mehr. Annähernd zweitausend Jahre sind eine lange, lange Zeit, auch für Unsterbliche…
    ***
    Gryf ap Llandrysgryf lächelte versonnen. Genüßlich an seiner Pfeife ziehend, sah er durch das geöffnete Fenster nach draußen. Der Himmel brannte. Ein golden flammender Feuerball sank langsam hinter die schwarze Silhouette der bewaldeten Hügel. Schmale Wolkenschleier bildeten grauschwarze Streifen über dem Farbverlauf, der goldgelb als Lichthof um die sinkende Sonne begann, dann über Orange zu Purpur und schließlich zu Grauviolett wechselte, das zunehmend dunkler wurde.
    Es war fast windstill. In den Zweigen naher Bäume und Sträucher machten sich ganze Vogelschwärme lautstark bemerkbar. Die

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