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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es regnete absolut nicht!
    Diese Totenstille…
    »He, was ist los mit dir?« meldete sich die süße Dorice von ihrem Notlager auf dem Teppich her. »Willst du das Fenster nun schließen, oder willst du Lots Frau Konkurrenz machen?«
    Die war, wenn man der Bibel Glauben schenkte, zur Salzsäule erstarrt.
    Ganz so starr zeigte sich Gryf jetzt doch nicht, als er eine Hand hob. Dorice verstummte. Katzengleich kam sie auf die Beine und zu ihm heran. Sie versuchte etwas zu erkennen, dort, wohin Gryf sah.
    »Was hast du?« flüsterte sie.
    Gryf trat jetzt so weit vor, daß er an die Fensterbank stieß. Die Wohnung befand sich zu ebener Erde. Es war ein Wochenendhaus, das eigentlich den Eltern des Mädchens, gehörte. Aber da es Wochenmitte war, stand das Haus im Grünen dem Mädchen allein zur Verfügung.
    Was Dorice weidlich nützte und die Leere im Haus mit Gryf gefüllt hatte.
    »Da stimmt was nicht«, sagte Gryf. Er versuchte, mit seinen Para-Sinnen etwas zu erkennen. Irgend eine Art von Gefahr lauerte, aber er konnte sie nicht einstufen. Es mußte etwas sein, dem er nie zuvor begegnet war. Oder er hatte es einfach verdrängt. Nach achttausend Jahren setzte die Erinnerung an so manches Detail längst aus. Nur das wirklich Wichtige und das Schöne blieben haften.
    »Du willst mir Angst einjagen, wie?« fragte Dorice leise. Gryf spürte, daß sie tatsächlich Furcht zu empfinden begann - es war schon etwas mehr als nur Unbehagen. »Laß das, Mann mit dem unaussprechlichen Namen. Mach das Fenster zu und komm…«
    Im gleichen Moment zuckte etwas Schwarzes aus der Höhe herab und schlug mit einem Knall vor ihnen ein!
    ***
    Mit einem schrillen Aufschrei fuhr Dorice zurück. Sie riß Gryf mit sich, daß er taumelte. Fast wären sie beide gestürzt. Mit einer ruckartigen Bewegung befreite der Druide sich aus ihrem Griff und war wieder am Fenster.
    Er beugte sich leicht vor.
    Direkt unter dem Fenster war hohes Gras, das man an der Hauswand entlang wuchern ließ. Darin lag ein schwarzer Fleck. Gryf fühlte, daß von diesem Fleck keine Gefahr ausging. Er beugte sich nach draußen, faßte zu und hob das Objekt auf. Er betrachtete es.
    »Ein toter Vogel«, murmelte er. »Eine Dohle.«
    Der Vogel war direkt vor dem Fenster vom Himmel gefallen, oder auch vom Dach… und im Gras aufgeschlagen. Nach der atemlosen, unnatürlichen Stille war ihnen beiden der Aufschlag wie ein lauter Knall vorgekommen.
    »Vögel sterben doch nicht von allein aus heiterem Himmel heraus…«, überlegte Gryf halblaut und dachte an die Insekten. Etwas Unheimliches war in der Nähe, das er nicht erfassen konnte, und das Insekten und Vögel sterben ließ!
    Er ließ die Dohle wieder nach draußen fallen.
    Dorice zog ihn vom Fenster zurück und schmetterte es zu. Sie starrte ihn aus weit geöffneten Augen an. »Gryf… was hat das zu bedeuten? Was willst du damit sagen, daß Vögel nicht von allein…«
    »Ich glaube, wir sollten uns anziehen«, unterbrach er sie leise. »Laß uns in die Stadt fahren, ja? In irgend ein gemütliches kleines Restaurant… oder wir gehen ins Kino… oder…«
    Sie trat ein paar Schritte zurück. »Bis wir in der Stadt sind, sind die Filme längst vorbei, und ob die Restaurants die Küche noch geöffnet haben…«
    »Wir rufen vorher an«, sagte er. »Okay? Komm, zieh dich an, auch wenn’s mir schwerfällt, dabei zusehen zu müssen. Wir…«
    Er sah hinter dem Fenster draußen eine Bewegung.
    Da krachte es auch schon.
    Etwas fuhr mit Urgewalt durch das zersplitternde Glas. Die Scherben flogen bis zur gegenüberliegenden Wand. Gryf sah etwas mörderisch Großes heranfliegen, wie eine gigantische Baggerschaufel, eine Faust, oder…
    Es war so schnell, daß er es nicht richtig erkennen konnte. Er schnellte sich auf Dorice zu, prallte gegen sie, und aus der Bewegung heraus löste er mit ihr zusammen den zeitlosen Sprung aus. Was immer auch angriff -er mußte erst einmal das Mädchen in Sicherheit bringen, ehe er sich der Bedrohung stellte! Er wußte nicht, wie belastbar ihre Psyche in dieser Hinsicht war, und er wollte nicht riskieren, daß sie einen Schock erlitt.
    Der Schock, sich nach dem zeitlosen Sprung übergangslos an einem anderen Ort wiederzufinden, würde weit geringer sein, als der, einem Ungeheuer gegenüberzustehen.
    Die Umgebung verschwamm.
    Im nächsten Moment packten Klauen zu. Spitze Krallen bohrten sich in Gryfs Haut. Er schlug instinktiv zu und setzte seine Para-Kraft ein. Aus seinen schockgrünen Augen brach

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