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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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»drei Stunden entlassen wird!«
    »Leider können wir dieses Jubelfest nicht verhindern.«
    »Nun, vielleicht wird’s auch Zeit, dass der Hauptbösewicht die Bühne betritt. Was meinst du, ob Lawrence jetzt zu seinem Herrn und Meister eilt?«
    »Schon möglich! Wir werden’s ja bald erfahren. Jedenfalls hat er Dringenderes vor, als sich um Felice zu kümmern. Und da ich glaube, dass er sie wirklich liebt, muss es schon sehr wichtig sein. Beeilen wir uns. Ich habe das dringende Bedürfnis nach einem Telefon…«
    Ich rief Fred Halsey an.
    »Hallo, Fred. Ich habe schon wieder eine Bitte!«
    »Hoffentlich brauchen Sie keine neuen Beweise dafür, dass unser Laden auf Vordermann ist!«
    »So ungefähr in der Richtung bewegt sich’s. Können Sie jemanden abstellen, der Lawrence unauffällig beschattet?«
    »Ich glaube, das lässt sich machen!«
    »Und noch etwas! Newport kommt um sieben Uhr raus. Lässt es sich machen, dass jemand feststellt, wohin er sich wendet?«
    »Nur zu«, quäkte es aus der Muschel. »Wir haben ja lauter Leute hier, die nichts zu tun haben.«
    »Und da wäre noch eine Kleinigkeit!«
    »Ja?«
    »Sie sagten vorhin, die Phoebus II sei auf einer Kreuzfahrt unterwegs. Ich hätte gern gewusst, wo das Schiff sich zurzeit befindet?«
    »Hören Sie, das ist nicht so einfach. Der Michigan-See ist ziemlich groß, und die Phoebus hat keinen Fahrplan!«
    »Das haben die Kreuzfahrten so an sich. Aber wozu haben wir denn eine Wasserschutzpolizei?«
    »Na meinetwegen. Ich will’s versuchen. Noch etwas?«
    »Das wär’s im Augenblick!«
    »Fein. Ich dachte schon, die eigentlichen Bitten kämen erst. Was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich? Ich hau mich hin und schlafe ein paar Stunden. Wenn man die von den Gewerkschaften ausgehandelten Rechte nicht gelegentlich in Anspruch nimmt, verfallen sie.«
    »Vernünftige Idee. Napoleon schlief auch immer vor der Schlacht!«
    »Verständigen Sie mich bei der geringsten Kleinigkeit, ja? Zögern Sie nicht, meinen Schönheitsschlaf zu stören!«
    Fred versprach es, und ich sah zu, dass ich ins Hotel kam. Im Augenblick war nichts zu tun.
    Erst jetzt wurde mir klar, wie müde ich war. Ich hatte seit sechsunddreißig Stunden nicht mehr geschlafen.
    ***
    So tief ich auch schlafen mochte — irgendwo jenseits der Schwelle der Überlegung blieb ein Instinkt wach, der sich in den Jahren meines G-man-Daseins entwickelt hat. Ich erwachte plötzlich, ohne eine direkte Ursache dafür zu erkennen. Reglos blieb ich liegen.
    Im Zimmer war es dunkel. Nur das Zifferblatt des Weckers leuchtete matt durch die Dunkelheit, und das leise Ticken war zu hören.
    Da — ich hielt den Atem an. Ein leises Kratzen an der Tür. Metall auf Metall.
    Jemand hantierte am Schloss herum.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Halb sieben. Ich hatte knapp zwei Stunden geschlafen. Die Müdigkeit steckte mir noch in allen Knochen.
    Lautlos ließ ich mich aus dem Bett gleiten, schob die Bettdecke so zusammen, dass es aussah, als läge ich darunter. Ich schlich lautlos zur Tür und stellte mich daneben.
    Der Schlüssel, der von innen steckte, wurde langsam herumgedreht und rutschte dann etwas hinaus. Jemand arbeitete von der anderen Seite mit einem Dietrich am Schloss.
    Geduldig wartete ich ab. Der Einbrecher hatte es nicht leicht. Er musste den Schlüssel so weit herausarbeiten, dass der Dietrich fasste, aber der Schlüssel durfte nicht auf den Boden fallen, das hätte mich ja aufwecken können. Der Bursche schaffte es.
    Ich ahnte mehr, als dass ich hörte, wie er das Schloss öffnete. Dann, Zentimeter um Zentimeter, wurde die Tür geöffnet. Ein fahler Lichtstreifen zeichnete sich ab.
    Der Spalt vergrößerte sich: Eine Hand erschien. Sie hieit eine schwere Luger mit aufgeschraubtem Schalldämpfer, ein langes, unförmiges Monstrum. Der Lauf wurde auf das Bett gerichtet.
    Ich sah, wie der Zeigefinger sich krümmte. Ein Feuerstrahl blitzte kurz auf. Das Geräusch dazu war nicht lauter als das Plopp, mit dem ein Routinier Sektpfropfen löst.
    In rascher Folge drückte der Besucher sechsmal hintereinander ab. Die Kugeln schlugen in das Bett ein, genau an der Stelle, wo ich noch vor zwei Minuten gelegen hatte, und alle in Brusthöhe.
    Ich wartete den sechsten Schuss ab.
    Dann packte ich zu.
    Ich erwischte den Burschen am Arm, stieß mit dem Fuß die Tür ganz auf und schleuderte ihn in das Zimmer. Er war völlig überrascht und kam gar nicht zu wirksamer Gegenwehr. Noch im Fallen versetzte ich ihm einen Schlag, der ihn für

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