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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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York wurde ich gewarnt. Newport habe geschworen, sich an mir zu rächen«, sagte ich nachdenklich. »Aber ich glaubte nicht recht daran. Die Fälle, in denen ein Gangster sich an der Polizei rächt, sind selten. Eher zahlen sie es einem Komplizen heim.«
    »Vielleicht ist Newport eine Ausnahme.«
    »Vielleicht. Vielleicht steckt aber auch ein Trick dahinter. Vielleicht nützt ein anderer die Tatsache aus, dass sich mit Newport ein Täter und ein Motiv für jeden Mordanschlag bietet.«
    »Und wer sollte das sein?«
    Ich hob die Schultern.
    »Wenn ich das sicher wüsste, säße ich nicht hier. Wir müssen uns einiges einfallen lassen. Newport ist losgelassen, und irgendwann beginnt der Krieg mit Bellison. Wenn wir daran teilnehmen wollen, müssen wir uns beeilen. Welche Berichte haben Sie von Bellisons Aufpasser?«
    »Bellison ist in seinem Hotelzimmer, im Marberry. Die letzte Meldung kam vor einer halben Stunde!«
    »Und Lawrence?«
    »Der hat die Stadt verlassen, unmittelbar nach seiner Entlassung.«
    »Welche Richtung?«
    »Osten!«
    Der Summer ging auf Freds Schreibtisch. Er legte die Taste um.
    »Ja?«
    »Meldung von A 12, Sir!«
    »Stellen Sie’s durch«, brummte Fred. A 12 — das war die Nummer des Agenten, der Lawrence folgte.
    »Hier A 12«, quäkte es aus dem Lautsprecher. »Ich spreche aus Zane County. Können Sie mich verstehen?«
    »Tadellos! Was gibt es Neues, A 12?«
    »Lawrence ist vor zehn Minuten hier eingetroffen und hat ein Zimmer in Ivanhoe’s Inn gemietet. Das ist ein Motel am Ufer des Michigan. Er hat einen ziemlichen Umweg gemacht. Vermutlich rechnete er damit, dass er verfolgt würde. War aber leicht, ihm zu folgen.«
    Freds Blick flog zur Karte. Zane County war ein kleines Nest, etwa vierzig Meilen östlich der Stadt, am Ufer des Michigan gelegen.
    »Ihr müsst ja mächtig durch die Natur gefahren sein, wenn ihr erst jetzt angekommen seid«, sagte er.
    »Zweihundert Meilen«, sagte der G-man.
    »Okay. Halten Sie Lawrence weiter im Auge, und melden Sie sofort, wenn er etwas unternimmt.«
    »Geht in Ordnung, Chef!«
    Fred legte den Hebel zurück.
    »Das ist ja lustig. Wissen Sie, wer noch in Zane County ist? Die Phoebus I und II — beide Dampfer von Bellisons Flotte. Die Phoebus I liegt schon lange dort. In Zane County ist eine klein Werft, die sich auf derartige wurmstichige Schiffe spezialisiert hat. Aber die Phoebus II ist erst heute Nachmittag dort eingetroffen.«
    »Was ist denn aus der Gesellschaft kanadischer Geschäftsleute geworden?«, wollte Phil wissen.
    »Ist weg. Angeblich in Zane County an Land gegangen. Sie behaupten, sie hätten Maschinenschaden gehabt und deshalb die Reise unterbrechen müssen. Wir hatten ganz schön zu tun, bis wir das Schiff überhaupt fanden, und als unsere Leute dort ankamen, war nur noch der Skipper da. Die Passagiere waren bereits weg, die Mannschaft ebenfalls. Der Skipper sagt, vermutlich würde Bellison das Geschäft ganz aufgeben.«
    »Das ist die offizielle Seite. Haben Sie die Passagierliste?«
    »Nein. Angeblich ist die im Büro der Reederei. Dort ist aber kein Mensch. Der Skipper behauptet, die ihm ausgehändigten Unterlagen mit der Post an die Reederei geschickt zu haben. Vor morgen früh können wir nicht feststellen, ob das stimmt.«
    Ich drückte meine Zigarette aus.
    »Sieht ja ganz nach einer überstürzten Flucht aus? Haben Ihre Leute das Schiff durchsucht?«
    »Natürlich. Die Phoebus I liegt verlassen und leer im Hafen von Zane County. An Bord ist nichts gefunden worden, was für uns von Interesse ist.«
    »Well, und wie’s der Zufall will, sucht sich Lawrence ausgerechnet Zane County als Zufluchtsort aus. Hat der Ort noch andere Vorteile zu bieten, die diesen Zufall vielleicht erklären könnten?«
    »Zane County ist ein ödes, langweiliges Nest — nicht einmal ein brauchbarer Badeort«, versicherte Fred. »Wenn Lawrence dort ist, hängt das unbedingt mit der Phoebus zusammen.«
    »Ob Bellison dorthin fährt?«
    »Möglich, aber warum sollte er?«
    Ich hob die Schultern.
    »Als Zufluchtsort vor Newport ist ’n Schiff nicht schlecht. Über den St. Lorenz-Strom kann er, wenn er will, sogar den Atlantik erreichen.«
    »Vorausgesetzt, der Kahn läuft.«
    »Haben Ihre Leute nachgeprüft, ob wirklich ein Maschinenschaden vorliegt?«
    »Sie haben den Werftbesitzer vernommen.«
    »Und?«
    »Der Mann macht keinen schlechten Eindruck. Betreibt die Werft schon seit vierzig Jahren. Er sagt, die Phoebus habe seit vierzig Jahren Maschinenschaden.

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