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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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dumpfes Poltern.
    Im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Ein Lichtschein fiel nach draußen.
    »Frank«, schrie jemand.
    Ich stolperte auf den Mann zu, packte ihn an der Brust und ließ ihn genau in einen rechten Schwinger hineinfallen. Er wurde rückwärts aus den Schuhen gehoben und krachte in den Raum.
    Mit einem Blick erfasste ich die Situation. Der Raum war ziemlich klein und enthielt einige Armeefeldbetten und einen Schrank.
    Auf einem der Betten saß Felice. Sie starrte mich an, und ihr Gesicht war weiß wie die Wand. Daneben kam ein Mann in die Höhe.
    Newport.
    »Vorsicht, Jerry«, gellte Phils Stimme hinter mir. Ich fuhr herum. Im selben Augenblick schoss Phil.
    Der Gangster, den ich eben niedergeschlagen hatte, war wieder auf die Beine gekommen. Er hielt seinen Revolver auf mich gerichtet, aber Phils Automatic war schneller.
    Ungläubiges Staunen zog über das Gesicht Andersons. Der Revolver polterte zu Boden. Jammernd hielt der Mann seine Hand hoch und lief hinaus.
    Sein Komplize kam wieder auf die Beine und warf sich auf mich. Ich fing ihn ab, musste einen Magenstoß einstecken und war einen Augenblick im Nebel.
    Das nutzte der Bursche zur Flucht aus. Er setzte über das Bett. Phil erschien neben mir, aber er konnte seine Waffe nicht gebrauchen. Felice war genau in der Schussrichtung.
    Im nächsten Augenblick war der Gangster durch die rückwärtige Tür in der Dunkelheit verschwunden.
    Newport hatte schon vorher diesen Weg gewählt. Während Phil die Verfolgung aufnahm, ging ich zu Felice.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    Sie wollte aufstehen, aber die Beine versagten ihr den Dienst. Hemmungslos schluchzend brach sie zusammen.
    »Schon gut«, murmelte ich und sah mich um. Drei Mann hatten wir gesehen, aber da musste noch ein vierter sein. John Houston?
    Draußen knallte es. Im nächsten Augenblick erschien Phil wieder in der Tür und löschte mit einer Handbewegung das Licht.
    »Sie sind drüben — in dem anderen Gebäude«, sagte er hastig. »Da sitzen sie fest. Der Weg zum Boot hinunter ist vom Mondlicht beleuchtet. Da haben wir freies Schussfeld. Sie sitzen in’ der Falle.«
    ***
    Ich trat neben die Tür. Das andere Gebäude war etwa fünfzig Meter entfernt. Eben blitzte es dort orangerot auf. Mit hässlichem Pfeifen klatschte die Kugel neben mir in das Holz.
    »Sie kommen nicht weiter«, nickte Phil.
    »Das ganze Problem ist, sie dort herauszuholen!«
    »Helden bitte vortreten«, sagte Phil todernst.
    Wie zur Antwort bellte drüben jetzt plötzlich ein Feuerstoß los. Es war eine lange Salve, die in unsere Richtung abgefeuert wurde. Die Kugeln durchschlugen die Holzläden vor den Fenstern.
    Wir ließen uns fallen, ich riss Felice mit zu Boden.
    »Verdammt, sie haben ein Maschinengewehr da drüben«, schrie Phil.
    »Yeah, vermutlich dasselbe Modell, mit dem sie Dick Miller erschossen haben.«
    Die Stahlmantelgeschosse durchschlugen mühelos die Holzbohlen der Hütte. Unser Glück war nur, dass sie einen Betonsockel hatte, gerade hoch genug, um einen Schutz abzugeben.
    »Es sieht so aus, als wären wir diejenigen, die in der Falle sitzen«, schrie Phil. Er schob die Hand mit der Waffe um die Ecke, drückte mehrmals ab und zog sie blitzartig zurück.
    Ein neuer Feuerstoß war die Antwort.
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte ich. »Mit der Spritze sind sie uns haushoch überlegen!«
    »Vermutlich dürfte ihnen das bald klar werden. Uns fehlt nichts als eine gute Idee!«
    Ich richtete mich etwas auf.
    »Die hab ich schon. Halte du die Stellung hier, und lass sie nicht herankommen!«
    »Was hast du vor?«, schrie er.
    Ich winkte ihm zu und robbte rückwärts aus der Hütte. Glücklicherweise hatte ich jetzt das Gebäude zwischen mir und dem MG, sodass sie mich nicht sehen konnten. Geduckt lief ich zum Waldrand zurück.
    Dann hatte ich es geschafft.
    Es war klar, dass sie bald einen Ausfall gegen die Hütte versuchen würden. Um zum Boot zu gelangen, mussten sie uns ausschalten, das war ihr einziger Ausweg. Aber wir konnten gegen das Maschinengewehr nichts ausrichten.
    Es gab also nur eine Möglichkeit, und die hieß Angriff. Wozu hatte Fred uns ein gepanzertes Spezialfahrzeug zur Verfügung gestellt? Natürlich war ich nicht sicher, dass die Panzerung des Chrysler stark genug war, um einem Maschinengewehr Widerstand leisten zu können, aber das würde ich ja merken.
    Ich riss die Wagentür auf, prägte mir nochmals das Gelände ein und startete.
    Mit Vollgas rauschte der Chrysler ab.

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