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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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rissige, mit unzähligen Farbschichten versehene Bordwand gleiten.
    Da… ganz deutlich waren Schriftzeichen zu erkennen.
    »MARBLE FLAT«, entzifferte ich. Darunter ein ›F‹ und eine Linie, die man als halbes ›e‹ lesen konnte.
    Ich merkte, wie mein Atem schneller ging. Ich strich mit dem Finger über die Stelle. An dem Finger klebte roter Lippenstift!
    ***
    Das musste Felice geschrieben haben. Man hatte sie mit dem Boot fortgebracht, und in einem unbewachten Augenblick war es ihr gelungen, diese Worte an die Bordwand zu schreiben.
    Demnach hatte Lawrence recht. Felice steckte mit den Gangstern nicht unter einer Decke. Oder war es eine Falle? Ich überlegte einen Augenblick.
    Nein. Die Wahrscheinlichkeit, diese Stelle überhaupt zu entdecken, war viel zu gering. Bei der Durchsuchung des Schiffes hatte keiner sie entdeckt, und dass ich sie fand, war purer Zufall gewesen.
    Ich glaubte, dass Felice verschleppt worden war und uns ein Zeichen geben wollte. Was war Marble Flat ? Es musste ein Ortsname sein.
    Ein Scheppern hinter mir ließ mich zusammenfahren. Die eisernen Wände ringsum verstärkten das Geräusch.
    Ich reagierte blitzartig, löschte das Licht der Taschenlampe und ließ mich fallen.
    Nichts. Stille. Sekunden wartete ich.
    Da — oberhalb des Niederganges ein leises Schurren. Da war jemand. Kein Zweifel.
    Der Maschinenraum war stockdunkel und eng. Man konnte keinen Schritt tun, ohne irgendwo anzustoßen.
    Ich holte meine Automatic aus dem . Halfter und legte den Sicherungsflügel um.
    In dem Augenblick blitzte es orangerot über mir auf. Das Echo des Schusses brach sich donnernd an den Wänden. Die Kugel prallte neben mir von der Wand ab und pfiff mit hässlichem Singen als Querschläger weiter.
    Ich antwortete sofort, feuerte auf die Abschussstelle und robbte hinter die Maschine.
    Oben am Niedergang klappte die Tür, dann knallte es mehrmals. Ein wahres Feuerwerk von Querschlägern pfiff durdh den Saal.
    Dann verstummte das Feuer schlagartig.
    »He, du da unten«, rief eine heisere Stimme, »komm raus oder wir räuchern dich aus.«
    Ich hob die Waffe, zielte sorgfältig und drückte ab.
    Mit einem Fluch zog sich der Sprecher zurück.
    Dann blieb es sekundenlang still. Ich wartete ab. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Phil kam.
    Dann hatten wir die Gangster zwischen zwei Feuern. Die Schießerei musste man drüben im Ort hören.
    Ein Gegenstand wurde von oben geschleudert und fiel mit klatschendem Geräusch vor mir zu Boden. Beißender Rauch stieg auf. Tränengas.
    Gleichzeitig setzte das Feuer wieder ein. Jetzt wurde es wirklich ungemütlich.
    Ich schützte mein Gesicht mit dem Ellbogen, richtete meine Waffe auf den Niedergang und leerte das ganze Magazin. Dann arbeitete ich mich zum Bullauge vor. Da es noch offen stand, hatte das Tränengas keine Chancen.
    Mein Feuerzauber hielt sie tatsächlich in Schach. Ich zwängte mich durch die schmale Öffnung und ließ mich ins Wasser gleiten. Sofort tauchte ich unter.
    Über mir knallte es. Offenbar hatte einer an der Reling gestanden und mein Entkommen bemerkt.
    Ich blieb ziemlich lange unter Wasser und tauchte dann genau an derselben Stelle wieder auf. Das war mit Sicherheit der einzige Ort, wo sie mich nicht erwarteten. So konnte ich mir die Burschen betrachten.
    Drei Gestalten hingen über die Reling. In der Dunkelheit konnte ich nur die Umrisse ausmachen, aber ich sah, dass John Houston nicht dabei war.
    Dafür sah der massige, gedrungene Mann in der Mitte ganz so aus wie Newport.
    Ich pumpte mir die Lungen voll Luft, tauchte wieder unter und nahm Kurs auf den Kai. Dazu musste ich unter dem Schiff durchtauchen. Der Anzug behinderte mich, aber ich schaffte es.
    Das Wasser war lauwarm. Ich kam am Heck der Phoebus in die Höhe und sah mich nach einer Stelle um, wo ich die ziemlich hohe Kaimauer überwinden konnte.
    Oben war ein wilder Schusswechsel im Gange, aber er galt nicht mir. Phil musste inzwischen herangekommen sein.
    Ich musste ein ganzes Ende schwimmen, bis ich eines der Fischerboote erreichte und mich daran in die Höhe ziehen konnte.
    Dann lief ich auf der Kaimauer zurück.
    Ich kam zu spät, um noch mit eingreifen zu können. Auf der Phoebus stieß ich auf Phil.
    Er kauerte hinter einem eisernen Poller und feuerte in Richtung auf die andere Seite des Platzes.
    Drüben blitzte es ein letztes Mal auf, dann klappten Autotüren. Ein Motor heulte auf. Mit quietschenden Reifen entfernte sich das Fahrzeug.
    »Wo ist unser Wagen?«, schrie

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