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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich sagen, als mir etwas anderes einfiel. »Augenblick. Ist Sarita nicht von zwei Rockertypen entführt worden?«
    Suko stimmte mir zu.
    »Und die könnten auch motorisiert gewesen sein.«
    »Das ist die Lösung.«
    Tasso hielt sich daraus. Suko und ich waren uns einig. Wir wußten auch, daß wir hier nichts mehr verloren hatten.
    Wenn der Typ so schnell verschwunden war, gab es sicherlich einen Grund, den wir herausfinden wollten. Die Richtung stand fest.
    Zu dritt liefen wir dorthin und hatten es sehr eilig.
    Schon bald befanden wir uns auf dem Gelände der ehemaligen Kirche. Wir sahen die Trümmer, die Reste der Mauern, die herumliegenden Felsblöcke, das hohe Unkraut und rechts einen höheren Schatten. Der größte Trümmerhaufen der Kirche.
    Fast wären wir über das zweite Motorrad gestolpert, so dicht liefen wir daran vorbei.
    Suko blieb stehen. »Einer ist verschwunden«, sagte er. »Bleibt nur mehr der zweite. Wo kann er stecken? Befindet er sich noch in der Nähe, oder sind die beiden auf einem Feuerstuhl abgehauen?«
    »Darüber denke ich auch nach.«
    Wir wurden jetzt vorsichtiger und suchten mit System. Wir gingen immer größere Kreise ab, und auch Tasso beteiligte sich daran. Er hatte seine Taschenlampe eingeschaltet. Der blasse Lichtstreifen huschte über den Boden, traf Gräser, Moos, Flechten und auch alte, halbzerfallene Mauerstücke, aber das, was wir suchten, fanden wir leider nicht.
    Keine Spuren, die auf irgendein schauriges Ereignis hingedeutet hätten.
    Bis zu dem Augenblick, als ich die Mauer entdeckte. Es war eigentlich mehr ein Zufall, daß ich das Blinken auf dem Stein sah, ging näher heran und merkte den kalten Gestank.
    Dieser so typische Geruch wurde von einem gelöschten Feuerabgegeben. Ich rief Tasso und Suko zu mir. Der Zigeuner leuchtete den Boden vor meinen Füßen ab.
    »Da hat was gebrannt!« flüsterte er. »Alles Asche.« Ich stocherte mit dem rechten Fuß durch das feine Zeug, das sich wie ein grauer Flockenwirbel in die Höhe wölkte und zum Teil davongetragen wurde.
    Suko hatte die Kette ebenfalls entdeckt. Sie bestand aus zwei Teilen und hing über der Mauer. Die meisten ihrer Glieder zeigten eine Schmierschicht aus Ruß. Es gab aber noch einige wenige, die nicht davon erfaßt worden waren, und die hatte ich blinken sehen.
    Suko und ich untersuchten die Kette. Wir schauten auch hinter die Mauer und leuchteten den Boden ab.
    Dort fanden wir keine Spuren.
    Suko war sehr genau, als er die einzelnen Glieder untersuchte.
    Nichtalles hatte das Feuer verbrennen können, so fand mein Freund bei sehr genauem Hinsehen zwischen den einzelnen Gliedern plötzlich einige Fetzen, die er behutsam hervorzupfte.
    »Stoffreste«, sagte er und brachte seine Finger in den fahlen Lampenkegel.
    Mit unseren Blicken untersuchten wir die Spuren. Ich fragte Tasso: »Was hat Sarita eigentlich getragen, als sie in die Stadt ging. Welche Kleidung…«
    »Diese Jeans…«
    »Und dazu? Vielleicht eine Bluse oder ein T-Shirt, einen dünnen Sommer-Pullover…«
    »Alles ist möglich.«
    Obwohl ich es nicht genau wußte, resümierte ich bereits. »Wir müssen davon ausgehen, daß jemand in den Ketten gehangen hat, als er verbrannt wurde. Da die Rocker aufgehetzt worden waren, können wir annehmen, daß sie in diesem Jemand eine Hexe gesehen haben. Und wer blieb da nur übrig?«
    »Sarita«, ächzte Tasso.
    »Genau.«
    Wir schwiegen. Mit meinen Worten hatte ich praktisch das Todesurteil über das Mädchen gesprochen. Niemand suchte noch nach einer anderen Erklärung. Selbst Tasso stimmte zu.
    »Also geben Sie mir recht?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?« wollte ich wissen. »Wenn Sarita tatsächlich umgekommen ist…«
    »Wobei sie möglicherweise nicht die einzige gewesen ist«, unterbrach Suko mich. »Ich denke da nur an den zweiten Entführer, den wir nicht gesehen haben…«
    Auch Suko wurde unterbrochen, denn Tasso meldete sich zu Wort. »Das spielt alles keine Rolle. Wichtig für uns ist allein Sarita. Wenn sie tatsächlich gestorben ist, können wir davon ausgehen, daß jemand anderer erwachte.«
    »Und wer?« fragte ich.
    Tasso öffnete den Mund. Er zitterte bei seiner Antwort, die kaum zu verstehen war. »Der flüsternde Tod…«
    Schon wieder dieser Dämon!
    Allmählich hatte ich die Nase voll von ihm. Ich fragte Tasso:
    »Sagen Sie uns doch endlich, was es mit dem flüsternden Tod auf sich hat!«
    Tasso wollte nicht. »Nein, nicht jetzt.« Er senkte den Blick. »Bitte, Sie

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