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0392 - Das Schiff der grünen Geister

Titel: 0392 - Das Schiff der grünen Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzte er sie ein, und gerade dieser Widerspruch war es, der ihm nicht behagte. Bei den Zweitkonditionierten allerdings, so sagte er sich, war das etwas anderes. Auf ihr Konto ging es, wenn Dutzende von Siedlerwelten vernichtet und Hunderttausende von Menschen getötet worden waren. Den Dolans gegenüber sollte es keine Gewissensbisse geben.
    Zum Glück für Guckys zartbesaitetes Gemüt kam es erst gar nicht soweit.
    „Jetzt", befahl Major Waydenbrak, als die beiden Dolans bis auf vier Millionen Kilometer herangekommen waren.
    Paladin löste den Kontrafeldstrahler aus.
    Die Paratronschirme der beiden Dolans erloschen, und jetzt wäre der Augenblick gekommen gewesen, in dem Gucky die Transformkanone einsetzen mußte. Waydenbrak glitt zu ihm.
    „Der Knopf dort - eindrücken!"
    Gucky zögerte. Zwar lag seine rechte Hand auf dem bezeichneten Knopf, aber sein Blick konnte sich nicht vom Bildschirm lösen. Er sah, wie die Dolans blitzschnell ihre Anflugrichtung änderten und sich zurückzogen. Sekunden später waren sie verschwunden, und auf den Orterschirmen lösten sich ihre Echos langsam auf.
    Sie hatten sich in den Linearraum geflüchtet und waren damit aus dem unbekannten Sonnensystem verschwunden.
    „Warum hast du nicht getan, was Waydenbrak sagte?" fragte Rhodan den Mausbiber.
    „Sie flohen, warum sollen wir sie vernichten?"
    „Weil sie nun die Pseudo-Gurrads verständigen deswegen." Rhodans Stimme verriet Ärger. „Du hast uns alle in Gefahr gebracht. Das nächste Mal denke nicht zu lange nach, wenn du einen Befehl bekommst."
    „Ich denke über jeden Befehl nach", verteidigte sich Gucky energisch. „Besonders über jene, die ich mir selbst gebe."
    Rhodan gab es auf. Es hatte wenig Sinn, sich jetzt über weltanschauliche Probleme zu streiten, zumal Major Wai Tong gerade durchgab, daß er die Einstellung der Richtstrahlantenne überprüft und festgestellt habe, daß sie nicht genau auf Position Evergreen eingestellt sei.
    Das konnte bedeuten daß die Flotte den Funkspruch niemals würde empfangen können.
    Er mußte wiederholt werden.
    „Ich fürchte, wir werden länger hier bleiben", unterbrach Gucky die plötzlich eingetretene Stille.
    „Taufen wir also die Sonne und ihre Planeten. Wie wäre es denn mit Neo? Den Namen hatten wir bestimmt noch nicht."
    „Nicht gerade originell", knurrte Waydenbrak.
    „Ein Name ist so gut wie der andere", half Rhodan dem Mausbiber, dessen Mentalität und Empfindlichkeit niemand so gut kannte wie er. „Ich stimme für Neo-System."
    „Wir umkreisen also jetzt Neo-II", vergewisserte sich Gucky verblüfft über die schnelle Annahme seines Vorschlags. „Wirklich?"
    „Wirklich! So, und nun zurück zur Funkzentrale. Wir haben noch einen Fehler zu korrigieren.
    Außerdem senden wir diesmal einen ausführlichen Rafferspruch, damit unsere Lage völlig klar wird und man weiß, was zu tun ist, um uns zu helfen."
    In der folgenden Stunde wurde noch einmal SOS-PR gesendet, dies mal mit richtig eingestellter Antenne, und Informationen in Rafferkode.
    Dann ordnete Rhodan die Landung der CREST auf Neo-II an.
     
    4.
     
    Rhodan hatte die leitenden Offiziere und Abteilungsleiter in der riesigen Kommandozentrale der CREST versammelt. Obwohl eine Verständigung über große Entfernungen möglich war, hatte Rhodan es vorgezogen, persönlich zu seinen Leuten zu sprechen. Das würde ihnen Zuversicht und Kraft geben, jetzt nicht durchzudrehen.
    Nachdem er versucht hatte, ihnen das Phänomen der Entstofflichung zu erklären, ging er auf das brennendste Problem über.
    „Nachdem wir auf Neo-II gelandet sind, wäre es ziemlich sinnlos, einfach abzuwarten bis Hilfe von Position Evergreen eintrifft, wo man unseren Notruf mit Sicherheit empfangen hat. Unsere Koordinaten sind ihnen zwar unbekannt, aber immerhin handelt es sich bei diesem System um ein völlig unbekanntes. Außerdem wissen wir nicht, welche Maßnahmen unsere Gegner inzwischen ergriffen haben. Es ist anzunehmen daß sie unsere Impulse, die wir bei der Unterhaltung ausstrahlen, empfangen und deuten können. Damit dürfen wir annehmen, daß sie uns früher oder später orten. Da es unmöglich ist, unsere Impulse abzuschirmen, auch durch einen HÜ-Schirm nicht, müssen wir sie überlagern, und zwar durch noch stärkere Impulse, deren Ursache den Pseudo-Gurrads unbekannt bleibt. Ich darf Ihnen mitteilen, daß ich in dieser Hinsicht ganz bestimmte Absichten habe, die ich jedoch noch nicht bekanntgeben möchte. Die einzigen hier an Bord,

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