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0392 - Das Schiff der grünen Geister

Titel: 0392 - Das Schiff der grünen Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Unrecht, wenn ich eine Welt - jetzt noch ohne Leben - vernichte, nur um fünftausend Menschen zu retten?
    Gucky ahnte nichts von Rhodans Gedanken, denn er empfing sie nicht. Das war gut. Es hätte ihn abgelenkt, und ihm wäre vielleicht ein Fehler unterlaufen, der verhängnisvoll hätte werden können.
    Seine Aufgabe war ohnehin schwierig genug.
    Die CREST schlingerte heftig, als sie mit zu hoher Geschwindigkeit auf die oberen Schichten der Atmosphäre traf und in sie eindrang. Oberst Akran verzichtete darauf, Anweisungen für eine Kurskorrektur zu geben, aber er ließ die Geschwindigkeit noch mehr drosseln. Es würde reichen, das Schiff sicher bis zu dem großen Meer zu bringen, das als Landeort vorgesehen war.
    Denn die CREST mußte verschwinden, und es gab keine bessere Tarnung als ein sechstausend Meter tiefes Urmeer.
    Die ersten Wolkenfetzen wirbelten vorbei.
    „Wir werden es schaffen", sagte Oberst Akran, und seine durchscheinende Gestalt wandte sich Rhodan zu, der auch nicht besser aussah. „Wir werden es schaffen."
    Zum erstenmal ließ sich Gucky von seiner Tätigkeit ablenken.
    „Du meinst wohl, Paladin und ich werden es schaffen...?"
    Akrans Geistergestalt begann ein wenig zu flimmern, das war alles.
    In geringer Höhe überquerten sie den letzten Kontinent, dann kam das Meer in Sicht.
    „Noch zehn Minuten", sagte Akran. „Das kleine Steuergehirn wird jetzt übernehmen und den Rest besorgen. Es ist mechanischer Natur und nicht beeinflußt worden. Paladin und Gucky werden in genau drei Minuten die robotgesteuerte Space-Jet ausschleusen."
    Der Plan war vorher abgesprochen worden. Die Space-Jet sollte zur Ablenkung dienen - wenn alles so eintraf, wie Rhodan es vorausahnte. Außerdem garantierte sie die Bewegungsfreiheit für Paladin und Gucky auf dem Planeten, wenn sie die CREST verließen. Der Mausbiber sollte nur dann teleportieren, wenn es sich nicht vermeiden ließ.
    Den Rest von Rhodans Plan allerdings kannte noch niemand.
     
    *
     
    Gucky und der Roboter atmeten erleichtert auf - wobei natürlich in diesem Fall nicht der Roboter, sondern die sechs siganesischen Spezialisten gemeint waren -, als das kleine Steuergehirn übernahm.
    Seine Programmierungskapazität reichte nur für die eigentliche Landung aus.
    „Und jetzt die Space-Jet", mahnte Oberst Akran.
    Da war die automatische Startanlage soweit vorprogrammiert worden, daß ein einziger Impuls genügte, das kleine Raumfahrzeug auszuschleusen und an seinem Bestimmungsort selbständig landen zu lassen.
    Auf ein Zeichen Paladins drückte Gucky den Knopf der Startanlage ein, Sekunden später erschien die ferngelenkte Space-Jet auf dem Bildschirm, nahm Fahrt auf und beschrieb einen Bogen, der sie zu dem Kontinent zurückbrachte, den die CREST kurz zuvor überflogen hatte.
    „Die wäre unterwegs", sagte Rhodan, und selbst in seiner durch die Hyperschwingungen verzerrten Stimme war Erleichterung zu spüren. „Sie wird in der Hochebene landen. Du kannst sie dann leicht dort finden, Gucky, wenn es soweit ist."
    „Natürlich finde ich sie, Perry. Aber was soll ich mit ihr? Herumfliegen und mir die Urwälder ansehen?"
    Die grüne, durchschimmernde Gestalt Rhodans war so deutlich zu sehen, daß Gucky auch das Kopfschütteln erkannte.
    „Nein, das nicht gerade, mein Kleiner. Du wirst noch früh genug meine Absichten erfahren, aber sollten die Umstände es erfordern und mein Verzweiflungsplan Wirklichkeit werden, muß ich viel von dir verlangen. Darum ist es besser, du wirst jetzt noch nicht damit belastet."
    „Mach's nicht so spannend, Perry. Was also ist?"
    „Auf der anderen Seite", fuhr Rhodan ungerührt fort, „kann es natürlich sein, daß mein Plan nicht zur Ausführung gelangen muß, dann wiederum halte ich es für besser, du hast nie von meinem Vorhaben Kenntnis erlangt. Einverstanden so?"
    „Ich habe keine andere Wahl", bekannte Gucky. „Deine Gedankenimpulse sind zu verzerrt. Ich kann sie nicht deuten."
    Die Space-Jet war längst verschwunden, und einige Minuten später zeigten die Instrumente an, daß sie wohlbehalten an ihrem Bestimmungsort landete und die Triebwerke ausschaltete.
    Die CREST selbst raste schräg auf die Wasseroberfläche zu.
    Das kleine Steuergehirn war nichts anderes als ein Notsteueraggregat. Obwohl es einwandfrei arbeitete, konnte es kleine Fehler Paladins und Guckys nicht mehr korrigieren. Die Geschwindigkeit war für eine sichere Landung viel zu groß, wenn sie auch keine direkte Gefahr bedeutete. Immerhin

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