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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei seiner Artgenossen bereits erledigt habe und auch ihn nicht fürchte. Ich habe hier das Kommando, nicht er!«
    Sie nickte. »Ich… ich werde es versuchen …«
    Jetzt war ich gespannt. Da Hester Shapiro mit den Wesen reden konnte, mußte sie diese schon länger kennen. Was sie gedanklich sprach, zeichnete sich auf ihrem Gesicht nicht ab. Vielleicht war auch das Licht zu schlecht, so daß ich nichts sah. Aber ich bekam eine Antwort.
    »Sie sollen gehen.«
    »Weshalb?«
    »Weil er hier das Kommando hat. Er hat ein Recht darauf…«
    »Hat er das wirklich?« hakte ich sofort nach.
    Die Antwort blieb für eine Weile aus. Und als sie aus ihrem Mund drang, wurde ich überrascht. »Ja, Mr. Sinclair, dieser Mann oder dieses Wesen hat das Recht!«
    »Wieso?«
    Sie verzog gequält das Gesicht. »Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, es Ihnen zu sagen, aber glauben Sie mir…«
    »Ich Ihnen glauben?« fragte ich spöttisch.
    »Mag sein, daß Sie mißtrauisch geworden sind, aber diesmal, Mr. Sinclair, sage ich die Wahrheit.«
    Ich schwankte. Natürlich wollte ich sie nicht in Gefahr bringen.
    Dieses Haus mußte irgendein Geheimnis bergen, von dem ich bisher noch nichts wußte. Wenn ich mich jetzt passiv verhielt und nur beobachtete, während die anderen agierten und reagierten, konnte ich möglicherweise einen Zipfel des Geheimnisses lüften.
    »Bitte!« flüsterte sie.
    »Und wenn ich tatsächlich einwillige?«
    Sie ging überhaupt nicht auf meine Bemerkung ein. »Sie müssen es tun, wir haben sie unterschätzt. Bleiben Sie im Hintergrund. Jetzt ist sowieso alles zu spät.« Hester hatte so gesprochen, daß ich ihr die Wahrheit abnahm. Diesmal schauspielerte sie nicht. Die Erregung war echt, auch die Angst in ihren Augen.
    Zur Demonstration meines guten Willens trat ich zur Seite und nahm den Weg zur Tür.
    »Danke«, sagte Hester. Es klang irgendwie erlösend, als wäre sie endlich von einem Druck befreit worden.
    Das Wesen mit der Silbermaske rührte sich nicht. Es stand sehr ruhig da und schien eingeschlafen zu sein. Davon ließ ich mich nicht täuschen. Die bis zum Reißen gespannte Bogensehne deutete daraufhin, daß der andere schon achtgab und nichts unter den Tisch fallen konnte.
    Hester Shapiro ging mit zitternden Knien. Sie versuchte ein flüchtiges Lächeln, das so gar nicht zu ihrem Zustand passen wollte.
    Steif passierte sie mich, und ebenso steif schritt auch der Aufpasser hinter ihr her.
    Seine Silbermaske ließ nichts vom Gesicht sehen. Und die Augen waren ebenfalls nur Schlitze, durch die er blicken konnte.
    Bisher waren wir zu unserem eigentlichen Ziel nicht gekommen.
    Es ging um die Kiste, die Gordon Shapiro von seiner Reise mitgebracht hatte. Was sich in ihrem Innern befand, war mir unbekannt.
    Hester wußte es sicherlich, aber sie hatte mir nichts gesagt. Dafür mußte sie die Konsequenzen tragen, denn die anderen, ihre Gegner, wußten wohl besser Bescheid.
    Wir verließen den Wohnraum. Der Typ mit der Silbermaske ging so leise, daß er kaum zu hören war. Trotz seiner hölzernen Bewegungen wirkte er nicht steif. In ihm steckte mehr, als sein Äußeres verriet.
    Ich schloß mich der Gruppe an und machte den Schluß. Bis zur Küche kam mir der Weg bekannt vor, das änderte sich rasch, als wir uns nach links wandten.
    Ins Freie wollte die Frau nicht. Ich sah eine graue Holztür.
    Sie quietschte erbärmlich in den Angeln, als Hester sie aufzog.
    Ein dunkles Loch tat sich auf.
    Der Mann mit der Silbermaske hatte sich an die der Tür gegenüberliegende Wand gelehnt. Die brennende Pfeilspitze zeigte auf den Rücken der Frau. Hester zögerte vor dem ersten Schritt in die Dunkelheit. Sie kam mir vor wie eine Person, die zum erstenmal in ihrem Leben einen so finsteren Keller betritt. Dementsprechend bleich war sie auch, und ihre Lippen formten Worte, die niemand verstand.
    »Gehen Sie«, sagte ich.
    Sie nickte. Es hatte den Anschein, als wollte sie etwas hinzufügen, verschluckte es und betrat den dunklen Keller, wobei sie den Arm ausstreckte und nach dem Lichtschalter faßte.
    Ihre Finger fanden das Ziel.
    Ich wartete noch mit schußbereiter Waffe und sah plötzlich in dem Lichtfinger unseren Gegner stehen.
    Es wäre nicht mal schwierig gewesen, ihn durch einen raschen Schuß zu erledigen, aber mich interessierte plötzlich, welch ein Geheimnis dieser Keller barg. Bisher war darüber nur geredet worden, jetzt wollte ich es endlich zu Gesicht bekommen. Es mußte etwas sehr Gravierendes sein, wenn die

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