Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Fettpapier von der Statue zu lösen.
    Ich war überrascht, welch ein Gewicht das Beutestück besaß. Zusammen mit dem Papier zogen wir es schließlich aus der Verpackung und legten es neben der Kiste zu Boden.
    Erst jetzt lösten wir das Zeug.
    An zwei Seiten rissen wir es ein, und Hester gab dabei ihren Kommentar ab. »Gordon hatte zuviel gewollt. Er nahm sich einiges vor, wollte das Rätsel eines Volkes lösen und scheiterte. Die anderen waren stärker.«
    »Von welch einem Volk sprechen Sie?«
    »Ich weiß es nicht genau, Mr. Sinclair. Er hat mich im Unklaren gelassen…«
    »Gibt es Aufzeichnungen?«
    »Vielleicht.«
    Ich riß noch ein Stück des Fettpapiers ein und konnte einen ersten Blick auf die Statue werfen. In ihrer gesamten Größe sah ich sie noch nicht. Als ich nachfühlte, stellte ich fest, daß sie ungefähr die Länge eines Männerarms besaß.
    Gemeinsam lösten Hester und ich das letzte Hindernis, so daß die Statue frei vor unseren Augen lag.
    Ja, es war der silberne Gott!
    Eine Figur aus Silber, die auf einem kleinen Sockel stand. Ein wirkliches Kunstwerk, denn ich schaute in ein Gesicht, das alle Merkmale eines Menschen besaß, aus Metall bestand, aber trotzdem so wirkte, als würde es leben.
    »Unwahrscheinlich«, hauchte die Frau.
    Ich holte durch die Nase Luft und nickte dabei. »Irgend etwas muß die Statue haben, das sie so wertvoll macht. Das Metall allein kann es nicht sein.«
    »Nein, sie ist alt. Uralt.«
    »Ihr Mann hat Ihnen nie gesagt, woher sie stammt?«
    »Dazu ist es nicht gekommen. Als er sie hatte, war er auch verändert. Fürchterlich nervös, er stand immer unter Spannung.«
    Sie warf einen Blick auf den verkohlten Leichnam. »Ich glaube, daß er genau gewußt hat, daß sie ihn jagen.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Meine Hände schob ich unter den silbernen Götzen und hob ihn an. Er war schwer. Mit einer Hand konnte ich ihn nicht hochheben.
    Hester war mit ihren Gedanken woanders. »Nicht einmal begraben habe ich ihn können«, flüsterte sie. »Ich hatte einfach keine Zeit mehr. Tut mir leid…«
    Ob ihre Reue echt war oder nicht, wollte ich einmal dahingestellt sein lassen, ging aber davon aus, daß sie sich die entsprechenden Vorwürfe machte.
    »Wissen Sie schon, wie es weitergehen soll, Mr. Sinclair?« fragte sie mich.
    »Ja, wir müssen nach oben.«
    »Aber wie kommen wir weg?«
    Ich lächelte scharf. »Eine gute Frage, Mrs. Shapiro. Leider weiß ich keine Antwort.«
    Ich stand auf. Die Statue lag schwer auf meinen Armen. Hester bemerkte meine Mühe und fragte: »Soll ich Ihnen helfen?«
    »Danke, es klappt. Wenn Sie vorgehen wollen.«
    »Natürlich.«
    Wir stiegen wieder an die Oberwelt. Ich ging dabei sehr vorsichtig vor, denn die Treppe war feucht. Durch das Gewicht auf meinen Armen war ich zudem behindert.
    Jedenfalls würde ich Hester noch einige gezielte Fragen stellen.
    Ich ging einfach davon aus, daß sie mir nicht die volle Wahrheit gesagt hatte, sie ruckte immer nur tropfenweise damit heraus.
    Außerdem würde es mich wirklich interessieren, welches Volk Gordon Shapiro angeblich in Südfrankreich entdeckt hatte.
    Noch fehlten mir Beweise.
    Ich war froh, als wir die Küche erreichten und nicht mehr weit zu laufen brauchten. Bevor Hester den großen Wohnraum betrat, schaute sie erst vorsichtig hinein und fand ihn leer. Nur der Kamingeruch hing wie Blei in der Luft.
    »Es ist alles okay, Mr. Sinclair, Sie können kommen.«
    Nach Hester betrat ich den Wohnraum und suchte eine Stelle, wo ich meine Beute ablegen konnte. Der Tisch war nicht geeignet, da seine Platte aus Glas bestand.
    Der Sessel war gut. Tief drückte die Statue das Sitzpolster ein. Hester stand in der Nähe und schaute die Beute an. Über ihr Gesicht rann dabei ein Schauer.
    »Das hätten wir«, sagte ich.
    »Ja, stimmt.«
    »Und jetzt möchte ich von Ihnen wissen, wie alles abgelaufen ist. Hester, ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß Sie mir etwas verschweigen. Tut mir leid.«
    »Nein, ich weiß nichts.«
    »Vielleicht, aber denken Sie nach. Sie haben mit Ihrem Mann zusammengelebt. Ein Ehepaar unterhält sich über Probleme, das ist ganz normal. Deshalb können Sie mir nicht sagen, daß Sie nichts wissen. Überlegen Sie bitte genau…«
    Sie wollte mich nicht mehr ansehen und drehte sich ab. Mit wenigen Schritten erreichte sie das Fenster und blieb an der Gardine stehen. Ich schaute auf ihren Rücken und sah, wie sie zusammenzuckte, als hätte man ihr einen Schlag versetzt.
    Irgend etwas

Weitere Kostenlose Bücher