Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0393 - Diablitas Mörder-Gnome

0393 - Diablitas Mörder-Gnome

Titel: 0393 - Diablitas Mörder-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
krächzend, als hielte sie allein sämtliche Trümpfe in den Händen. »Beim nächstenmal!« hörte ich sie reden. »Es wird kein nächstesmal geben. Du weißt, daß ich Verlierer hasse…«
    »Ja…«
    »Dann ist dir auch bekannt, was ich mit ihnen anstelle. Ich will sie aus meinen Augen haben…«
    Dieser letzte Satz hätte mir zu denken geben müssen. Das tat er auch, aber ich wurde durch ein anderes Geräusch abgelenkt. Es war ein Keuchen und Hecheln, das an meine Ohren drang und ich nicht einordnen konnte. Im ersten Augenblick hatte ich das Gefühl, in der Nähe eines Hundes zu liegen, und ich drehte den Kopf nach links, um in die Höhe hineinschauen zu können.
    Da sah ich den Schatten!
    Er war lang und zeichnete sich zuckend an der Höhlenwand ab.
    Direkt menschliche Umrisse sah ich nicht. Bei diesem Schatten mußte es sich meiner Ansicht nach um ein Tier handeln.
    Und es befand sich in meiner Höhle.
    Aber nicht nur einen Schatten sah ich. Er verdreifachte sich in den folgenden Sekunden. Zudem entdeckte ich ein gelbgoldenes Leuchten, das die Dunkelheit aufriß und dabei ebenso über den Boden zuckte wie über eine Wand.
    Was konnte das nur sein?
    Ich spürte in meinem Magen den leichten Druck und auch Schweiß auf meinen Handflächen.
    Es war die Folge einer allmählich anwachsenden Furcht. In der Tat bekam ich Angst, weil ich fast hilflos auf diesem verdammten Fellager lag und nur dem geisterhaften Spiel der Schatten zusah.
    Dunkelheit, Feuerschein, dazwischen das goldgelbe Zucken langer Lichtpeitschen.
    Was konnte das sein?
    In der anderen Höhle unterhielten sich die Königin und der Ritter. Für mich war der Dialog uninteressant geworden, da ich meine eigenen Probleme hatte.
    Bisher waren die gelben Streifen zwar immer gewandert, aber sie hatten sich nie vom Boden oder von den Wänden entfernt. Das änderte sich urplötzlich.
    Ich wurde von dem gelben Lichtreflex gestreift und merkte gleichzeitig den Druck am Fußende der Liege, als dort jemand hineingesprungen oder kurzerhand hineingeworfen war.
    Das Tier?
    Bisher hatte ich den Kopf nicht bewegen können. Nun versuchte ich es wieder, und es gelang mir tatsächlich, ihn anzuheben. Ich schaute nach vorn und erstarrte.
    Auf meiner Liege hockte ein häßliches und schreckliches Geschöpf.
    Ein nackter Gnom!
    ***
    Auch der Begriff vom bösen Blick stammte aus dem Mittelalter. Und der fiel mir ein, als ich in das breite Gesicht des braunhäutigen, nackten Gnoms schaute.
    Er hatte den bösen Blick.
    Seine Augen standen ziemlich weit auseinander. Sie wirkten wie weiße Kugeln, da ihm die Brauen völlig fehlten. Haare besaß er ebenfalls nicht. Seinen Körper konnte man als gedrungen bezeichnen, dafür war der Kopf überproportional groß. Zudem besaß er gewaltige Ohren, die wie angeklebt wirkten.
    Das Maul stand offen. Die beiden Zahnreihen sahen aus wie kleine, spitze Messer. Da paßte irgendwie alles. Bis auf den Gegenstand, den der Gnom in seiner knochigen Rechten hielt.
    Es war eine Peitsche.
    Aber eine besondere, denn zu dem relativ kleinen Griff paßte die lange, lichtartige Schnur überhaupt nicht. Und sie genau mußte es gewesen sein, die, als sie geschlagen wurde, über die Wände huschte. Woraus sie bestand, konnte ich nicht sagen. Möglicherweise aus Feuer, das konzentriert worden war.
    Woher kam der Gnom?
    So häßlich er auf mich wirkte, ich hatte meinen ersten Schock verdaut und dachte über ihn nach, was ich mir auch erlauben konnte, da er vorerst keine Anstalten traf, sich zu bewegen. Er blieb dicht hinter meinen Füßen auf der langen Liegestatt hocken und starrte mich nur an.
    Hester Shapiro hatte uns noch vor ihrem Tod den Hinweis auf ein geheimnisvolles Volk in den Höhlen oder Bergen gegeben. Ich befand mich in einer Höhle. Es konnte also durchaus sein, daß ich einen dieser Vertreter des kleinen Höhlenvolkes vor mir sah.
    Eine im Moment noch gewagte Theorie, die ich möglicherweise bestätigt bekam. Andererseits mußte ich an das Phantom-Kommando denken. Wenn ich Hester richtig verstanden hatte, waren ihrer Meinung nach das Kommando und das Bergvolk identisch.
    Wie dem auch war, wenn man mich am Leben ließ, würde ich eine Antwort bekommen.
    Der Gnom war nicht allein. Andere Artgenossen huschten durch die Höhle, denn hin und wieder sah ich die dünnen, gelben Streifen über die Wände huschen.
    Zum Glück sprang keiner mehr auf meine Liege, und ich stellte fest, daß die Wirkung des Tranks nachließ. Meine physische Energie kehrte

Weitere Kostenlose Bücher