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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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völlig anderen Ort…
    ***
    Capo Lorenzo schaffte es, »Frieden« zu stiften. Er redete auf Giovanni Battista ein und machte ihm klar, daß es von eminenter Wichtigkeit sein konnte, sich an die Herkunft des Amulettes zu erinnern. Aber auch wenn er allmählich akzeptierte, daß diese Fremden es wirklich ernst meinten, und er ihnen liebend gern bewiesen hätte, daß er rechtmäßig an diese Silberscheibe gekommen war, blieb das Loch in seiner Erinnerung.
    Zögernd stimmte er dem Versuch zu, sich hypnotisieren zu lassen. Immerhin war Lorenzo als Zeuge zugegen, daß alles seine Richtigkeit hatte und Battista keinen Schaden nahm, und Lorenzo war immerhin Polizist. Battista vertraute ihm. Er hatte zwar schon davon gehört, daß es Polizisten geben sollte, die mit Verbrechern gemeinsame Sache machten, aber irgendwie konnte er sich das von Lorenzo nicht vorstellen. Dessen Überraschung war echt gewesen, als Gryf von jenem gemeinsamen Bekannten gesprochen hatte.
    Battista ließ sich von Zamorra in Trance versetzen. Jetzt, da er keinen inneren Widerstand leistete, brauchte Zamorra auch nicht zu besonderen magischen Tricks und Hilfsmitteln zu greifen. Vor allem brauchte er Gryf nicht zu bemühen.
    Er begann Battista zu behandeln, stellte Fragen und stieß bald auf einen Block in dessen Unterbewußtsein. Dieser Block wurde jedesmal dann wirksam, wenn das Fremde die Kontrolle über Battista übernahm, und schloß die Erinnerung an das, was Battista dann tat, in sich ein, verhinderte, daß er sich anschließend Gedanken darüber machen konnte. Alles wurde abgekapselt.
    Zamorra brach diesen Blick auf. Er öffnete ihn. Mehr konnte er nicht tun, ohne dem Verstand Battistas vorübergehend Schaden zuzufügen. Er wollte nicht, daß der Mann stundenlang oder gar mehrere Tage verwirrt war.
    Immerhin konnte er sich jetzt erinnern. Zwar würde nicht alles auf einen Schlag kommen, aber nach und nach…
    Lorenzo hatte staunend zugesehen und mitgehört. Schließlich entspannte er sich, als Zamorra seinen Patienten wieder aufweckte.
    »So einfach war das?« fragte er verwundert.
    »Einfach?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Es gibt weiß Gott einfachere Sachen. Ich hätte diese Abkapselung fast nicht aufbrechen können.«
    »Was war das für eine Kapselung?« erkundigte sich Nicole.
    »Eine Art Gedankenabschirmung, die aber nur nach innen wirkt«, sagte Zamorra. »In ihrer Aktiv-Phase blockt sie aber auch nach außen und saugt alles in sich auf. Deshalb konnte Gryf keine Gedankentätigkeit wahrnehmen.«
    Gryf schnipste mit den Fingern. »Und wer kann so was? Die Ewigen?«
    »Ich nehme es an«, sagte Zamorra. »Sicher bin ich mir aber nicht. Es deutet zwar alles darauf hin, daß sie ihre Hände im Spiel haben, aber auf hypnotischem Gebiet kenne ich ihre Fähigkeiten noch nicht gut genug. Wir werden es erfahren, wenn Battista es uns erzählt. Vielleicht hat Sara Moon selbst eingegriffen, vielleicht hat sie sich eines Zauberers oder Hilfsdämons bedient. Wir wissen ja, daß sie nicht nur die Ewigen beherrscht, sondern daß sie auch nach wie vor ihre alten Verbindungen zum Reich der Dämonischen hat.«
    »Darf ich auch mal was sagen?« mischte sich Battista ein.
    Zamorra lachte leise. »Darauf haben wir die ganze Zeit über gewartet, Battista. Fangen Sie an.«
    »Ich kann mich wieder an die Schlägereien erinnern«, sagte Battista. »Ich weiß zwar nicht, was Sie da in meinem Kopf gemacht haben, aber es ist wie eine Nebelwand, die verschwindet. Ich habe einen Auftrag erhalten. Ich sollte dafür sorgen, daß Sie herkommen, Professor. Und ich sollte Sie dann töten.«
    Zamorra nickte.
    »Ja«, sagte er. »Das habe ich vermutet. Wer gab Ihnen den Auftrag?«
    »Es war jemand, der einen silbernen Overall und einen dunklen Helm trug«, sagte Battista. »Ich kann mich verschwommen erinnern, daß dieser Unbekannte etwas zu mir sagte. Nimm diese Silberscheibe und versuche Aufmerksamkeit zu erregen. Sie ist wertvoll. Jemand wird aus der Zeitung erfahren, daß du die Scheibe besitzt, und zu dir kommen. Du wirst ihn töten, sagte er. Ich sagte: Ich kann doch niemanden umbringen. Doch, sagte er, du wirst es tun. Und ich weiß jetzt, daß ich irgendwie immer wieder versucht habe, mich gegen diesen Mordbefehl zu Wehr zu setzen. Ich bin lieber weggerannt. Ich bringe es einfach nicht richtig fertig.«
    Wieder nickte Zamorra.
    »Jetzt, da Sie wissen, was geschehen ist, wird dieser Befehl wohl keine Wirkung mehr auf Sie haben.«
    »Dieser Mann im silbernen

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