Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bericht."
    Ken beobachtete den Mutanten. Er sah nicht so aus, als wäre er dabei, sich einer Aufgabe zu entledigen, die für jeden anderen völlig undurchführbar sein mußte. Er sah vor sich hin, als denke er über etwas Belangloses nach, und dennoch strahlte sein Gehirn in diesem Augenblick mächtige Impulse aus, die den endlosen Abgrund des Raums durcheilten und noch im selben Augenblick mehr als einhundert Billionen Kilometer entfernt von einem zweiten Telepathen aufgefangen wurden.
    „Kontakt ...", murmelte Marshall halblaut.
    Zwei Minuten später schien er vom Nachdenken aufzuwachen.
    „Alles in Ordnung", sagte er leger. „Ich hatte Verbindung mit Gucky. Sie sind über unsere Lage informiert."
    Der Arkonide deutete auf das Bildgerät.
    „Halten Sie sich für eine zweite Sendung bereit. Es sieht nicht so aus, als wollte man uns auf die übliche Weise landen."
    Ken folgte seinem Wink. Die Flughöhe betrug jetzt nur noch knapp zehn Kilometer. Die Geschwindigkeit, mit der die braune Landschaft dem Schiff entgegenstürzte, schien während der vergangenen Minuten gewachsen zu sein - aber das mochte, entschied Ken, an der Perspektive liegen.
    Auf keinen Fall aber war das Schiff langsamer geworden. Ken, als Astrogator an solche Aufgaben gewöhnt, schätzte die Sinkgeschwindigkeit auf rund einhundert Kilometer pro Stunde. Wer auch immer dort unten am Werk war, er fing am besten an zu bremsen, oder der Diskus würde auf der Oberfläche des Planeten zerschellen.
    Stille herrschte in der kleinen, halbdunklen Kammer, während die Spannung wuchs. Die fremde Welt enthüllte Einzelheiten ihrer Gestalt. Unter dem Schiff lag braune Steppe, hier und da mit einem hyperstrahlenden Maulwurfshügel besetzt oder von einem armseligen, laublosen Wäldchen bestanden.
    Eine trostlose, bedrückende Gegend, der die Natur alle Gaben versagt hatte, mit denen sie auf anderen Planeten so verschwenderisch umgegangen war.
    „Flughöhe etwa fünf Kilometer", sagte Ken mehr aus Gewohnheit. Er wußte, daß jeder auf eine Schätzung wartete.
    „Am besten tun sie bald was ...", knurrte Atlan.
    Eine Minute verstrich. In jeder Sekunde fiel das Schiff um rund 30 Meter. Die Geländedetails wurden von Augenblick zu Augenblick deutlicher. Jemand rief: „Verdammt, sie können uns doch nicht einfach aufprallen lasten!"
    Der Gedanke schoß Ken durch den Kopf, daß die Fernsteuertechnik des Gegners nicht mehr dieselbe sein mochte wie vor fünfhundert Jahren und daß die Automatik des Schiffes auf die modernen Steuerimpulse nicht in der geplanten Weise reagierte.
    Noch zwei Kilometer ...!
    Einer der Maulwurfshügel lag nahezu senkrecht unter dem Diskus. Aus der Nähe waren die finsteren Öffnungen zu sehen, die die Kuppe des Hügels im Kreis umgaben und hinter denen sich die Mündungen der Intervallgeschütze verbargen.
    Atlan warf einen letzten, fragenden Blick auf den Bildschirm, dann erhob er sich mit entschlossener Bewegung.
    „Fertigmachen!" dröhnte seine Stimme in den Empfängern. „Fertigmachen zum ..."
    Er kam nicht weiter. Das Wort blieb ihm im Halse stecken. Auf dem Bildschirm vollzog sich eine unerwartete Veränderung.
    In der braunen Steppe klaffte plötzlich ein schwarzer Spalt. Während die Männer ihn noch ungläubig anstarrten, wurde er weiter, rundete sich ab und wuchs zu einem mächtigen, kreisrunden Loch, das durch die Oberfläche des Planeten bis in unabsehbare Tiefen zu führen schien. Der Durchmesser des Loches war beeindruckend, Ken schätzte ihn auf achthundert bis eintausend Meter.
    Und dennoch hatte der Verschlußmechanismus nur wenige Sekunden gebraucht, um die gewaltige Öffnung freizulegen.
    Der Diskus schoß darauf zu. Er passierte den Ort, an dem die Männer ihn im Geist schon hatten aufschlagen und in Tausende von Stücken zerplatzen sehen. Die braune Steppe glitt an ihm vorbei in die Höhe. Der finstere Schacht nahm ihn auf.
    Einen Augenblick lang noch hielt sich auf dem Bildschirm das Nachleuchten des Tageslichtes, das durch die Öffnung hineinfiel. Dann wurde es völlig finster - viel rascher, als sich aus der verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit des Schiffes hätte ergeben dürfen.
    Die Schachtmündung war wieder verschlossen.
    Die Finsternis war vollkommen. Die Männer verloren jedes Gefühl für Bewegung und Distanz.
    Plötzlich meldete sich Harl Dephin aus dem Inneren seines Roboters: „Äußerst intensive Hyperstrahlung!
    Charakteristische Struktur deutet auf das Vorhandensein von starken Feldschirmen

Weitere Kostenlose Bücher