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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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demselben Ort rematerialisierend, von dem er aufgebrochen war.
    „Alles in Ordnung", meldete er. „Der Uleb liegt in der vorgesehenen Position, Intervallstrahler in der rechten Greifhand. Die Kameras waren ausgeschaltet.
    Ich glaube nicht, daß ich beobachtet wurde."
    „Bildgerät?" erkundigte sich Atlan knapp.
    „Deponiert. Wir müßten die Hangarschleuse von hier aus sehen können."
    Atlan manipulierte an dem Bildempfänger. Das Gerat, das Ras Tschubai in der Schleuse zurückgelassen hatte, gehörte zu den Meisterleistungen der siganesischen Mikrotechnik.
    Von der Größe eines mittleren Stecknadelkopfes, enthielt es einen voll ausgerüsteten Bildsender, der seine Leistung aus einer winzigen lonenbatterie bezog. Seine Reichweite war nicht beeindruckend, aber die Distanz von der Hangarschleuse bis zu Atlans Versteck betrug kaum mehr als vierzig Meter, und die Innenwandungen des Schiffes bestanden aus hartem Metallplastik, das für elektromagnetische Wellen im Radiofrequenzbereich so gut wie durchsichtig war.
    Die Kleinheit des Gerätes - sein größter Vorzug - brachte ironischerweise einen erheblichen Nachteil mit sich, den zu umgehen die Planer dieses Unternehmens wenigstens fünf Minuten scharfen Nachdenkens gekostet hatte. Die winzige Kugel war zwischen zwei nackten Fingern schon schwer zu halten, unmöglich jedoch zwischen den gepolsterten, gefütterten, isolierten Auswüchsen der Handschuhe des Kampfanzugs. Die Kugel war daher in ein leicht greifbares Stück besonders präparierter Folie gewickelt und die Folie wiederum in einem mit Neon gefüllten Glasbehälter untergebracht worden. Kam sie mit einem Gasgemisch in Berührung, das zumindest eine der aktiven Komponenten wie Sauerstoff, Wasserstoff oder Ammoniak enthielt, dann löste sie sich spurlos auf. Ras Tschubai hatte den Behälter geöffnet und die Folie an einem Ort deponiert, der ihm für diesen Zweck geeignet erschien. Er hatte selbst beobachtet, wie die schützende Hülle sich verflüchtigte. Die Bildverbindung war installiert.
    Auf dem Bildschirm erschien nun die Hangarschleuse. Das Mikrogerät lag auf dem Boden und zeigte den gewaltigen Leichnam des Uleb von der Seite, aus einem ungewöhnlichen Winkel. Wie ein riesiges Gebirge türmte sich die zyklopische Körpermasse in die Höhe. Der mächtige Schädel lag leicht zur Seite geneigt. Ken sah zwei der großen, roten Augen, die geradewegs in die Kamera zu starren schienen.
    Er schüttelte sich. Im selben Augenblick schaltete Atlan auf Außenaufnahme zurück - und keinen Augenblick zu früh, denn aus dem milchigen, diffusen Licht, das die große Halle erfüllte, näherten sich die Umrisse zweier Gestalten.
    „Es geht los!" sagte der Arkonide.
    Wie durch wabernden Nebel schienen die Fremden heranzugleiten. Die Perspektive verwirrte Ken. Als er die Umrisse zum erstenmal erblickte, hatte er den Eindruck, sie seien nicht weiter als ein paar Meter vom Schiff entfernt, aber sie bewegten sich, und eine lange Zeitspanne verstrich, ohne daß sie näher zu kommen schienen.
    „Wir haben Glück!" triumphierte Atlan. „Das sind die Herren Uleb selbst!"
    Ken verstand. Die ungeheure Körpergröße der Fremden hatte ihn getäuscht. Er hatte instinktiv erwartet, Wesen seiner eigenen Größe zu sehen. Im Ungewissen Licht der Halle bildete das bereitwillig getäuschte Auge die falsche Korrelation zwischen Größe und Entfernung.
    Wie die Giganten der Sage standen die beiden Ungetüme nun vor dem Schiff. Sekunden später entschwanden sie aus dem Aufnahmebereich der Kamera - nicht zu früh jedoch, um jedermann erkennen zu lassen, daß ihre Hautfarbe denselben grünen Schimmer hatte wie die des Uleb oben in der Hangarschleuse. Sie trugen erdbraune Monturen.
    Ken hörte Atlans Befehl: „Tolot - bitte machen Sie sich bereit zum Aufbruch. Tschubai, Kakuta, Parmenter - Sie sind mit von der Partie. Harl?"
    „Hier, Sir!" meldete sich der Siganese aus dem Innern seines Robots.
    „Fertig zum Aufbruch. Haben Sie dem Paladin klargemacht, daß er sich wie ein Haluter zu verhalten hat?"
    „Völlig, Sir. Er lebt, schläft, ißt, trinkt und denkt wie ein Haluter."
    „Oho ...", machte Icho Tolot.
    „Eine Beleidigung war nicht beabsichtigt, Sir", ließ Harl Dephin sich hören.
    Die ändern rückten zur Seite. In der Nähe der stillgelegten Kontrollstation bildeten die beiden Teleporter, Icho Tolot, Ken und der Roboter eine Gruppe für sich. Im entscheidenden Augenblick würde Ras Tschubai den Haluter, Tako Kakuta den Robot

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