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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbekannten Planeten einer eingehenderen Betrachtung zu unterziehen, da geschah das Unerwartete.
    Sämtliche Funktionen des Steuersystems fielen gleichzeitig aus. Der Steuercomputer hörte auf zu funktionieren. Das Schiff hatte die Orientierung verloren.
    Eine Sekunde lang glaubte Ken zu fühlen, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Dann riß er sich zusammen und meldete: „Die Steuerung ist tot!"
    Atlan hob die Hand, den Blick starr auf eine Meßanzeige gerichtet, als entschleierten sich ihm soeben die letzten Geheimnisse des Universums.
    „Kontrollsystem funktioniert einwandfrei! Wir fliegen nach Leitstrahl."
    Ken atmete auf. Die Steuerung hatte nicht versagt.
    Die Bodenstation hatte die Funktion des Steuercomputers übernommen. Der Diskus bewegte sich von nun an ferngesteuert.
    „Es wird Zeit zum Aufräumen", sagte Atlan mit ernster Stimme. „Parmenter - veranlassen Sie das Nötige!"
    Während das Schiff unter dem Einfluß der Fernsteuerung auf einen vertikalen Kurs einlenkte, machte Ken sich an die Arbeit. Die Kabelstränge, die die geheime Kontrollstation mit den Steueraggregaten des Diskus verband, mußten zerstört werden, denn sie würden selbst dem oberflächlichen Beobachter innerhalb von Sekunden verraten, daß die Maschinen manipuliert worden waren. Er brauchte nur der Kabelspur zu folgen, um das Versteck zu entdecken, in dem sich Atlans Stoßtrupp aufhielt.
    An diese Gefahr hatte man rechtzeitig gedacht. Die Isolation der Kabel bestand aus einem Material, das durch Aufprägen eines entsprechend hohen Spannungsstoßes in Brand gesetzt werden konnte. Es verbrannte in Sekundenschnelle und unter beträchtlicher Hitzeentwicklung. Die Leiter selbst waren aus einer Plastikmetalllegierung hergestellt, die sich unter Hitzeeinfluß selbst entzündete und restfrei vergaste.
    Ken überzeugte sich, daß die Bordkameras nicht arbeiteten, dann drückte er den Zerstörknopf. Im selben Augenblick sanken alle Anzeigen der Kontrollstation auf Null. Die Kontrolllampen erloschen. Die Verbindung mit der Steuer- und Kontrollzentrale des Schiffes war getrennt. Von jetzt an waren Atlan und seine Begleiter auf den guten Willen dessen angewiesen, der irgendwo dort unten in der Tiefe hinter einer Schalttafel saß und den Diskusraumer leitete.
    Eine einzige Verbindung mit den Schiffsgeräten blieb bestehen. Eine der Außenkameras übertrug nach wie vor das Bild, das sie erfaßte, auf den Schirm des kleinen Empfängers, den Atlan unter der Kammerdecke hatte montieren lassen.
    Ken legte den Kopf in den Nacken und starrte hinauf. Die fremde Welt sah nicht einladend aus. Die graubraune Färbung der Oberfläche schien eine Folge langer Trockenheit zu sein. Das Gelände unterhalb des Schiffes war entweder Wüste oder Trockensteppe. Aus einhundert Kilometern Höhe waren kuppenartige Gebilde zu erkennen, die wie Maulwurfshügel aus dem versengten Boden ragten.
    Harl Dephin wagte es in sechzig Kilometer Höhe, seinen Paladin-Robot wieder zu aktivieren. Nach aller Voraussicht produzierte der Planet unter ihnen genug hyperenergetische Störgeräusche, um die Streustrahlung des Roboters völlig zu ertränken, sobald die obersten, leitenden und reflektierenden Schichten der Atmosphäre durchstoßen waren.
    Der Robot nahm seine Tätigkeit sofort auf und ermittelte, daß der Störgeräuschpegel ungewöhnlich hoch war und daß die soeben erkannten Maulwurfshügel besonders kräftige und leicht zu isolierende Störstrahlungsquellen darstellten.
    Atlan nickte dazu.
    „Etwas Ähnliches war zu erwarten.
    Wahrscheinlich handelt es sich um Stellungen mit Intervallgeschützen."
    Ein kalter Schauer lief Ken über den Rücken. Was nun, wenn die Wesen dort unten ihr Spiel längst durchschaut hatten? Wenn sie nur darauf warteten, bis sie den Diskus schußgerecht vor den Laufmündungen ihrer Geschütze hatten, um das Feuer zu eröffnen und das unglückselige Schiff meine glühende Gaswolke zu verwandeln?
    Ken sah auf die Uhr. Wenn alles nach Plan verlief, dann würde Marschall Tifflor in zwei Stunden aus dem Linearraum über Baykalob hervorbrechen und mit seiner Offensive gegen den Brutplaneten beginnen. Das wäre eine Hilfe, fand Ken. Dann könnte der Gegner dort unten seine Aufmerksamkeit nicht mehr so ausschließlich auf das Diskusschiff konzentrieren.
    Atlan wandte sich an John Marshall. Die Flughöhe war bis auf dreißig Kilometer gesunken.
    „Nehmen Sie mit der CREST Verbindung auf, John", befahl der Arkonide. „Geben Sie einen kurzen

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