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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flugkörpers in zahllosen Versuchen getestet und schließlich das endgültige Arrangement der Leichen getroffen, das den Gegner davon überzeugen sollte, daß das unglückliche Schiff seit der tödlichen Auseinandersetzung, die sich zwischen Gefangenen und Bewachern in seinen Kammern abgespielt hatte, mit niemand mehr in Berührung gekommen war.
    Zum Beispiel saß einer der toten Baramos nun im Sessel des Piloten, als sei er dort von der mörderischen Salve der aufständischen Gurrads erwischt worden, unvorbereitet, ahnungslos in seine Aufgabe als Lenker des Schiffes vertieft.
    Der verwüstete Körper des Uleb lag wieder in dem Beiboothangar, aus dem er sich an Bord eines der Boote hatte retten wollen, als ihn das Schicksal ereilte. Er lag auf dem Bauch, und die verheerenden Wunden, die die Säure- und Explosivgeschosse der SCENDALA ihm zugefügt hatten, waren nicht ohne weiteres zu sehen. Übrigens hatte Icho Tolot es sich angelegen sein lassen, die Wunden zu behandeln und so herzurichten, daß sie nicht nur ungefähr, sondern mittlerweile genau den Hauteinbrüchen entsprachen, die das teuflische, hyperstrahlende Gift erzeugte - so genau zumindest, wie aus den alten Unterlagen hervorging.
    Eine Kontrollstation war in der Versteckkammer errichtet worden, die sämtliche Funktionen der Schiffsmaschinerie überwachte und den Stoßtrupp ständig darüber im klaren hielt, woran er war. Ein bescheidenes Bildgerät war in der Kammer untergebracht und an die wenigen noch intakten Außenkameras des Schiffes angeschlossen worden.
    Auf diese Weise waren die Eingeschlossenen in der Lage, ein ungefähres Bild von der fremden Umwelt zu gewinnen.
    Mit diesen und ähnlichen Arbeiten verging die Zeit. Der 13. August war angebrochen, als der Diskusraumer endgültig startbereit war. Atlan setzte von der geheimen Kontrollstation aus das Triebwerk in Bewegung. Das Antigravsystem im Einklang mit dem Bemühen, den Eindruck allgemeiner, schwerer Beschädigungen zu wahren, war nur zum Teil repariert worden. Der Diskus beschleunigte mit dem lächerlich geringen Wert von zweihundert g. Ein Prozent davon vermochte das Gerät nicht zu absorbieren. Für lange, qualvolle Minuten litten die Männer unter einem Andruck, wie er seit dem frühesten Beginn der Raumfahrt von terranischen Astronauten nicht mehr empfunden worden war.
    Zwei Astronomische Einheiten von der weißen Zwergsonne entfernt, ging der Diskus zum Linearflug über. Das Ziel stand wenig mehr als fünfzehn Lichtjahre weit entfernt. Das Triebwerkssystem würde diese Distanz mühelos bewältigen.
    Die Frage war, was danach kam.
    Die Minuten schlichen träge dahin. Das Bildgerät hatte ausgesetzt. Es war nicht darauf geeicht, Lichtsignale aus dem Linearraum zu übertragen.
    Finsternis herrschte in der Kammer, bis auf den engen, matten Lichtkreis, den die Notbeleuchtung über Atlans Kontrollstation verbreitete.
    Ken Parmenter ging in Gedanken noch einmal durch, was man ihm im Laufe der letzten drei Tage auseinandergesetzt hatte. Jetzt, da der Augenblick der Wahrheit nur noch Minuten entfernt war, erschien es verwunderlich, wie wenig Rücksicht man auf die Gefühle der Männer genommen hatte, die sich an dem Unternehmen beteiligen wollten.
    „Ihre Überlebenschance", hatte Perry Rhodan dem versammelten Stoßtrupp klargemacht, „beträgt ungefähr fünfzig Prozent. Fünfzig von einhundert Punkten sprechen dafür, daß Sie Ihren Auftrag nicht lebend vollenden. Ich weiß, das ist eine miserable Zahl, aber eine bessere weigert sich der Computer, uns zu geben."
    Fünfzig zu fünfzig, das war weniger, als Ken Parmenter jemals, und sei es selbst im Traum, anzunehmen bereit gewesen war. Aber diesmal war er einfach darüber hinweggegangen. Es störte ihn nicht. Die Faszination des großen, einmaligen Abenteuers hatte ihn erfaßt - bis auf die wenigen Minuten, in denen er des Nachts plötzlich aus dem Schlaf aufschrak und sich voller Inbrunst fragte, welcher Wahnsinn da plötzlich in ihn gefahren sei.
    Er horchte auf, als Atlan verkündete: „Schaltzeit minus zwo Minuten!"
    Der Blick fraß sich an dem schwachen Schimmer der Lampe fest. Das Bildgerät war dicht unter die Decke montiert, wo es jeder sehen konnte. In zwei Minuten würde der Bildschirm wieder aufleuchten, um ein neues, fremdes Bild zu zeigen.
    Was für ein Bild?
    „Schaltzeit minus sechzig Sekunden", sagte Atlan.
    „Der Energieverbrauch sieht ein wenig abnormal aus.
    Parmenter, kommen Sie her - es kann sein, daß ich Sie in der

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