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0398 - Das Ende der Dolans

Titel: 0398 - Das Ende der Dolans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entzündete zwei Zigaretten und steckte eine davon Anjushca zwischen die Lippen.
    Sehr interessant", bemerkte er.
    Das Mädchen, fand er im stillen, war eines der hübschesten Dinge, die es hier an Bord der EX-8703 gab. Sie war die Verwalterin eines Magazins, und außerdem Studentin der extraterrestrischen Biologie.
    Oder Kosmobiologin, wie man wollte. Und etwas naiv, und einigermaßen verliebt in ihn. Schließlich war er der einzige Offizier an Bord dieses Schiffes.
    „Welchen Auftrag, John?" fragte das Mädchen und ließ etwas Asche auf den Bodenbelag fallen.
    „Wenn du dich neben mich setzt, so daß ich meinen kraftlosen Arm um deine entzückenden Schultern legen kann, dann werde ich es dir berichten."
    Er grinste jungenhaft.
    Niemand an Bord zweifelte daran, daß Bontainer und Sanda zwei der härtesten Burschen der Explorerflotte waren. Jeder kannte sie aus härtesten Einsätzen, und sie waren unter anderem deshalb anerkannt und beliebt, weil sie sich nichts darauf einbildeten - im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten.
    Das Mädchen stand auf, balancierte Zigarette und Glas und setzte sich neben ihn. Sie lehnte sich gegen das dicke Schaumstoffpolster an der Wand und drehte ihren Kopf herum.
    „Erzähle", sagte sie leise. „Ich höre so gern Geschichten."
    Sanda grinste, aber sie sah es nicht, weil er nach dem Aschenbecher suchte. Alle Mädchen, dachte er belustigt, hören gewisse Geschichten gern. Er legte den Arm um ihre Schultern, küßte sie auf die Nase und sagte leise: „Käpten Bonnie hat von unserem verehrten Herrn Administrator den deutlichen Befehl erhalten, die Randgebiete der Magellanschen Wolke anzufliegen. Wohlgemerkt der Großen Magellanschen Wolke.
    Bonnie gibt sich nicht mit Kleinigkeiten ab, nicht einmal mit der Kleinen Magellanschen Wolke. Das geschah praktisch unmittelbar nach der Umwandlung der CREST-Besatzung aus grünleuchtenden Schemen in normale Terraner, wie du wohl weißt."
    Sie nahm seine Hand und betrachtete aufmerksam die Linien seiner Handfläche.
    „Und was tut Bonnie in der GMW?"
    Trocken erwiderte Sanda: „Er sucht. Und wir alle suchen mit. Wir sind nämlich alle typisch faustische Naturen. Im Ernst: Wir untersuchen aus verschiedenen Gründen, die einzeln und detailliert anzuführen hier nicht die rechte Stunde ist jene Sonnen und kleineren Sternballungen, in deren Nähe wir unter Umständen fremdes Leben vermuten können. Wir befinden uns jetzt in der Materiebrücke zwischen den beiden Wolken und suchen. Das Schiff ist gezwungen, einigermaßen viele Sonnen und Planeten zu katalogisieren - ein weiterer Grund, weswegen die EX-8703 relativ langsam von Stern zu Stern hüpft und fast alle wissenschaftlichen Abteilungen beschäftigt. Einige sehr wertvolle Dinge sind unter unserer Regie inzwischen für die Ewigkeit entdeckt und katalogisiert worden."
    „Nur eines macht mir etwas Sorge."
    Sie lehnte sich schwer an ihn. John Sanda, erbitterter Junggeselle und hin und wieder sogar charmant, freute sich über diese zwischenmenschliche Geste.
    „Was macht dir Sorgen, John?"
    „Einiges. Vor sechs Tagen, nämlich akkurat am einundzwanzigsten dieses Monats haben wir einige äußerst eigentümliche Entdeckungen machen dürfen."
    Sie war ganz Ohr.
    „Welche, John? Hast du deine Affinität zu braunhaarigen Mädchen entdeckt?"
    Während die dumpfen Beckenschläge der Boncardschen Musik ertönten, lächelte er und erwiderte: „Unter anderem, ja. Wir haben Hyperechos und Schockwellen aufgefangen, die auf ein bestimmtes Gebiet des Alls konzentriert waren. Wir haben angemessen, nachgerechnet und lange überlegt, sind aber zu keinem genauen Ergebnis gekommen."
    Sie lächelte schelmisch.
    „Bei braunhaarigen Mädchen?"
    „Nein", begehrte Sanda auf, „bei Hyperschockwellen „ Ihm kam ein furchtbarer Verdacht. War Anjushca doch nicht ganz so naiv, wie er glaubte? Vielleicht mußte er seine Taktik ändern. Mit der freien Hand streichelte er ihre Wange und sagte milde: „Hyperechos, die in einem bestimmten Raum in der Nähe der Außengrenze der Großen Magellanschen Wolke zu hören und zu sehen waren."
    „Was bedeutet das, John?"
    Er zuckte die Schultern.
    „Die Strukturtaster haben sie sehr genau aufgezeichnet. Wir haben einige Testuntersuchungen gemacht."
    „Mit Brünetten?"
    John fing schallend an zu lachen. Jetzt wüßte er es. In dem höchst reizvollen Spiel zwischen den Geschlechtern hatte Anjushca für sich eine neue Variante entdeckt: Die gemessene Ironie, den Schalk oder den

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