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0398 - Das Ende der Dolans

Titel: 0398 - Das Ende der Dolans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einstellen - es ist sinnlos!"
    Augenblicklich reagierten die qualifizierten Männer in den Feuerleitzentralen.
    Rhodan zuckte die Schultern und sah Atlan mit stummem Vorwurf an als wolle er zum Ausdruck bringen daß ohnehin alles sinnlos war. Tiefe Niedergeschlagenheit ergriff ihn.
    „Zwecklos", sagte er zu Atlan. „Wir haben nichts erreicht und werden auf diese Art nichts erreichen.
    Leider ist es wieder so: Gegen jede Waffe muß eine neue Waffe entwickelt werden, und dagegen eine noch stärkere und so fort bis in alle Ewigkeit."
    Atlan zog die Schultern hoch, als ob er frösteln würde.
    „Leider hast du recht", erwiderte er ernst. Rhodan packte ihn plötzlich am Arm, dann sagte er aufgeregt: Aber mir ist eben etwas eingefallen. Eine wichtige Frage haben wir bisher unbeachtet gelassen."
    Er sprach sehr laut; alle Männer hier hörten mit.
    „Wir sollten diese Überlegung an die anderen Schiffe weitergeben."
    Als Rhodan sein Pult erreichte, bestand bereits eine blitzschnell herbeigeführte Verbindung zu den anderen Schiffen.
    „Ich frage mich - und ich bitte die Wissenschaftler unter uns, diese Überlegungen zu untersuchen! -, warum die Bestien des neuen Typs, also die Uleb, sich in einem solchen Maß defensiv verhalten. Wir wissen inzwischen, daß sie etwa achttausend der Konusraumschiffe voll bemannen könnten. Warum tun sie es nicht? Ich bitte, die Daten und die Fragen den Rechnern vorzulegen. Die Positroniken werden es vielleicht errechnen können."
    „Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten", sagte Atlan.
    „Ja? Welche?"
    „Zum Beispiel könnten die Abwehranlagen der Raumschiffe noch nicht auf die neue Strukturpolung gegen den Kontrafeldstrahler ausgerüstet sein."
    Rhodan starrte Atlan bewegungslos an, dann murmelte er: „Oder diese Retortenwesen haben etwas anderes im Sinn."
    „Möglich", sagte Atlan. „Diese Frage ist entscheidend, und sie wird uns in der Folgezeit unruhig machen."
    Es war absolut richtig; Rhodan wurde von dieser Sorge gequält.
    Das erschreckende Stillhalten einer Großmacht, die aufgrund ihrer höchst überlegenen Waffensysteme durchaus in der Lage wäre, mit den fünfunddreißigtausend terranischen Schiffen zu konkurrieren oder sie unter Umständen zu besiegen, war unter Umständen tödlich für die Männer hier und für das Imperium. Spielten die Uleb ein unglaubliches Spiel, in dem sie die Überlegeneren bleiben wollten?
    „Irgendein logischer Fehler ist in dieser Situation verborgen, ganz einwandfrei", sagte er. „Ich bitte, das Problem auch von dieser Seite zu beleuchten."
    Er überlegte laut: „Warum wehren sich die Bestien nicht? Warum verlassen sie nicht ihre Welt, warum setzen sie nicht ihre hervorragenden Waffen ein und versuchen, uns zu vertreiben?"
    Warum waren bis zur Sekunde nicht die Dolans erschienen, mit ihren verderbenbringenden schwarzen Raumschiffen, halb Kampfmaschine, halb pseudobiologischer Mechanismus? Auch sie verfügten, was die traurige Vergangenheit einwandfrei bewiesen hatte, über eine überraschend hohe Feuerkraft.
    „Es ist diese absolute Regungslosigkeit des Gegners, die jeglicher militärischen Tradition widerspricht die mich stört, meine Herren. Ich hoffe, wir werden in einigen Stunden oder Tagen klarer sehen. Ich bitte Sie alle inständigst - zerbrechen Sie sich die Köpfe und lassen Sie die Positroniken heißlaufen."
    Es gab wohl keinen Mann in der Flotte, der nicht wußte, welche schwere Last auf den Schultern Rhodans ruhte. Aber auch die besten Muskeln wurden irgendwann schlaff, auch der glänzendste Verstand versagte irgendwann einmal. Wie lange konnte dieser Mann noch mit dieser ungeheuren Verantwortung leben? Wie lange noch, ehe er zerbrach?
    Und jeder, der so dachte, begann fast automatisch, Rhodan zu bewundern.
    Atlan legte kurz, aber nachdrücklich und für jeden sichtbar, seinen Arm um die Schultern Rhodans.
    Eine Geste, die nicht dem Kalkül entsprach, sondern dem Gefühl.
    „Alle diese Fragen werden in den nächsten Sekunden noch keine Lösung finden. Ich schlage vor, wir gehen jetzt in die Abgeschiedenheit unserer Kabinen und überlegen gemeinsam."
    Rhodan nickte.
    „Einverstanden", sagte er und nickte kurz in Richtung auf das Linsensystem über den Visiphonschirm.
    Dann schaltete er sich aus der Ringsendung aus.
    Die Lage war unklar, aber die Folgen waren unübersehbar: Während der Gegner nichts unternahm, wurden die verantwortlichen Männer des Imperiums von Minute zu Minute nervöser. Das Stillhalten des Gegners

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