0398 - Das Ende der Dolans
Schabernack, wie man es auch nennen wollte. Er hoffte, hier kein Opfer sondern einen Gegner gefunden zu haben.
„Nein, mein Kind, mit unseren Maschinen, dem Antrieb und den wissenschaftlichen Abteilungen."
„Worin bestanden diese Untersuchungen ?„ Er wickelte eine Haarsträhne auf und um seinen Zeigefinger und erwiderte ernsthaft: „Wir haben unseren mehr oder weniger willkürlich gewählten Kurs entlang der Materiebrücke nach Nord und Süd verlassen, wobei diese Bezeichnungen nur für das Orientierungssystem gelten, das wir eingeführt haben. Damit waren wir mit großer Plötzlichkeit aus dem Bereich herausgekommen, in dem die Strukturerschütterung gemessen werden konnten."
Anjushca flüsterte dicht neben seinem Ohr: „Wie geheimnisvoll, John! Und so aufregend."
„Gar nicht geheimnisvoll. Diese Hyperechos sind also nur in einem ganz bestimmten Raum zu hören.
Immer dann, wenn wir in diese Schneise in Nord-Südrichtung zurückflogen, hörten wir sie wieder, wenn wir diesen Bereich verließen, verstummten die Signale."
„Und was ist daraufhin festgestellt worden?"
John Sanda zuckte die Schultern und erwiderte: „Nicht viel. Wir haben jetzt die Gewißheit, daß es in einem kleinen Raumsektor zu hyperstrukturellen Erschütterungen gekommen ist. Sie waren sehr gewaltig; die Taster zeichneten Werte auf, und wir staunten über deren Intensität. Seit sechs Tagen nun zerbrechen wir uns alle die Köpfe, was dieses Phänomen zu bedeuten hat."
Das Mädchen stand auf, drehte die Lautstärke der Musik zurück und ging um die Liege herum. Dann holte sie die Dose mit dem Fruchtsaft und schenkte die Gläser erneut voll, gab in jedes einen kräftigen Schuß besten Gins hinein und überreichte Sanda sein Glas.
„Ihr zerbrecht euch die Köpfe? Es wäre um deinen und Bonnies Kopf schade, wenn dies geschähe."
Sanda verzog sein Gesicht und blickte sie mißtrauisch an.
„Ich glaube, daß diese Hypererschütterungen daher kommen, daß aus einer Einstein-Welt Transporte in den Hyperraum vorgenommen worden sind."
Sanda riß die Augen auf und ließ den Unterkiefer hängen.
„Einsteinwelt... Hyperraum... Transport!" flüsterte er. Anjushca sah ihn strahlend an und fuhr fort: „Wie war die Energieentwicklung? Gleichartig und wiederholt, oder unregelmäßig?"
Sanda klappte seinen Kiefer wieder hoch und murmelte verblüfft: „Genau gleichartig."
„Meine Vermutung: Da die Strukturortungen gleichartig waren, kann es sich um den Transport von gleichartigen Dingen gleicher Masse in den Hyperraum gehandelt haben. Es könnten dort Transmitter, vielleicht sogar Ferntransmitter, mit einem großen Transportvolumen gearbeitet haben!"
„Mann!" sagte John Sanda fassungslos und schüttelte irritiert den Kopf, „das ist... entschuldige bitte: Mädchen! Das ist ja ganz hervorragend. Auf diese Lösung sind wir noch nicht gekommen. Ich werde gleich einmal mich in die Sache einschalten und...", er sprang auf und ging hinüber zum Visiphonschirm. Er schaltete den Tonprojektor ab und schaltete das Gerät auf Bordkommunikation um, drückte dann in schneller Reihenfolge ein paar Tasten und wartete sekundenlang.
„Hier Gault, hyperphysikalische Abtei ..."
Sanda winkte ab, als sich die Männer erkannten und sagte kurz: „Geschenkt. Hör zu, Physiker. Meine Freundin hier, ein hübsches und kluges Mädchen, hat soeben einen kühnen Einfall gehabt. Lasse bitte in den nächsten Minuten einmal die These nachprüfen, ob diese rätselhaften Strukturerschütterungen vielleicht daher kommen können, daß dort irgendwie ein riesiger Ferntransmitter gleichgroße Gegenstände abstrahlt! Ich bitte, gleichzeitig mit dem Kommandanten verständigt zu werden, ja?"
Gault schlug sich schallend mit der Hand an die Stirn.
„Das kann sein, Mann! Ich rase sofort los und lasse alles nachprüfen. Zehn Sekunden!"
Der Schirm wurde dunkel.
„Woher weiß eine Biologiestudentin diese Dinge?" fragte Sanda und ging langsam auf Anjushca zu.
„Ich habe einmal ein Buch darüber gelesen", sagte sie. „Wie du weißt, bildet das Lesen."
„Und wie!"
Er überlegte, während er die Musik wieder auf die Lautsprecher des Visiphons umstellte. Vielleicht gab es in der Materiebrücke zwischen den beiden Magellanschen Wolken einen bewohnten Planeten, dessen Bewohner veranlaßt hatten, daß gleichartige Güter in schneller Reihenfolge durch einen Materietransmitter abgestrahlt worden waren.- Nun, die Überprüfung der gesammelten Daten würde den Beweis oder den
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