04_Es ist was Faul
verwandelte Zim auf der anderen Seite
durch ein unverteidigtes Tor.
Als nur noch drei Minuten zu spielen waren, hatten wir ganz
schön aufgeholt. Es stand jetzt fünfundzwanzig zu neunundzwanzig. Die Whackers waren erschüttert, aber ihr Vorsprung
war immer noch da. Eine Minute vor dem Abpfiff erzielten sie
ihr dreißigstes Tor. Wir lagen zwar nur zwei Punkte dahinter,
aber jetzt brauchten sie mit ihrem Ball nur noch den Mittelstab
zu berühren und hatten gewonnen. Das heißt, sie hätten gewonnen, aber wir verteidigten den Stab natürlich mit allen
Mitteln. Als nur noch acht Sekunden zu spielen waren, erzielte
Grunk ein Doppeltor: Der Ball flog durch das hochkant gestellte
Tor und rollte dann vierzig Yards durch das zweite. Noch nie
hatte ich das Publikum lauter schreien und jubeln hören.
Jetzt hatten wir ausgeglichen und versuchten verzweifelt, unseren Ball durch das Getümmel der Spieler zu bringen, die sich
um den Mittelstab versammelt hatten. Warg grunzte, Grunk
nickte, rannte los und riss sechs Spieler um, während Warg den
Ball in Richtung des jetzt nicht länger verteidigten Mittelstabs
schlug.
Unser Ball traf den Mittelstab mit einem hörbaren Peng!, aber einen Sekundenbruchteil, nachdem die Schluss-Sirene
ertönte. Das Spiel hatte unentschieden geendet.
39.
Sudden Death
Eine Gruppe von Neandertalern, die am Samstag heim Spiel
der Whackers gegen die Mallets eine erstaunliche Leistung
gezeigt hatten, haben es abgelehnt, für die Gloucester Meteors anzutreten. Trotz eines sensationellen, äußerst großzügigen, nicht wiederholbaren Angebots von zehn bunten
Glasperlen erklärte ein Sprecher der Gruppe, Aggression
und Konflikte, auch wenn sie nur auf dem Spielfeld ausgetragen würden, seien keine akzeptable Denk-und Verhaltensform. Als das Angebot auf einen Satz Plastikteller erhöht wurde, brach der Sprecher die Verhandlungen ab und
weigerte sich, einen weiteren Kommentar abzugeben. Die
Meteors erklärten später, die Erfolge der Neandertaler vom
Samstag seien vermutlich auf ein paar neue Tricks zurückzuführen, die der Trainer den Spielern beigebracht hätte.
THE TOAD,
24. Juli 1988
»Tolle Leistung!«, sagte Alf, als wir keuchend am Boden lagen.
Ich hatte irgendwann im Gewühl meinen Helm verloren, merkte es aber erst jetzt. Mein Brustpanzer war halb abgerissen und
schmutzig, mein Schläger war gespalten, und am Kinn hatte ich
eine heftig blutende Wunde. Das ganze Team war angeschlagen,
schlammbedeckt und erschöpft – aber wir hatten immer noch
eine Chance.
»Welche Reihenfolge?«, fragte der Schiedsrichter. Damit be-zog er sich auf das jetzt unvermeidliche Penalty-Schießen, das
nach dem Sudden-Death-Prinzip ausgetragen wurde. Es war
eine einfache Sache: Die Mannschaften schossen abwechselnd
auf den Stab und bewegten sich dabei immer weiter zurück.
Beginnen würden wir an der Zehn-Yard-Linie. An der SechzigYard-Linie war der erste Durchgang beendet. Hatte bis dahin
jeder getroffen, fingen die Mannschaften wieder von vorn an.
Das Spiel war entschieden, wenn jemand den Stab verfehlte. Alf
musterte die Spieler, die ihren Schläger noch halten konnten,
und setzte mich an die siebte Stelle. Ich würde also erst beim
zweiten Durchgang schlagen müssen und hatte die leichteste,
die Zehn-Yard-Linie.
»Biffo schlägt als Erster, dann Aubrey, Stig, Dorf, Warg,
Grunk und Thursday.«
Der Schiedsrichter schrieb unsere Namen auf und ging zu
den Whackers. Ich besuchte noch einmal Landen und Friday.
»Was war mit der Dampfwalze?«, fragte mich Landen.
»Welche Dampfwalze?«
»Die dich beinahe überfahren hat.«
»Das war ein Unfall, Land. Tja, ich muss wieder. Tschüs.«
Die Zehn-Yard-Linie war nicht sehr schwer, und beide Spieler
trafen den Stab ohne Mühe. Auch die Zwanzig-Yard-Linie war
kein Problem. Die Reading-Fans jubelten, als ihre Mannschaft
den Stab traf, aber unsere Zuschauer brüllten noch lauter, als
wir trafen. Die Dreißig-Yard-Linie wurde ebenfalls von beiden
Teams absolviert, und wir zogen weiter zur Vierzig-Yard-Linie.
Aus dieser Entfernung sah der Mittelstab schon sehr klein aus,
und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass jemand ihn traf.
Aber es gelang beiden – erst Stern für Reading, dann Dorf für
die Mallets. Die Menge tobte. Aber dann hörte man leises
Donnern, und gleichzeitig begann es zu regnen. Und das bedeutete nichts Gutes.
»Wo gehen sie hin?«, fragte Aubrey, als Stig, Grunk, Dorf
und Warg vom Spielfeld
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