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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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trotteten und sich unters Tribünendach setzten.
    »Das ist bei Neandertalern so üblich«, erklärte ich, während
    sich der Regen zum Wolkenbruch auswuchs und uns völlig
    durchnässte. »Neandertaler arbeiten oder spielen nicht, wenn es
    regnet. Mach dir keine Sorgen, sobald es aufhört, sind sie wieder da.«
    Aber es hörte nicht auf zu regnen.
    »Penalty von der Fünfzig-Yard-Linie«, erklärte der Schiedsrichter. »O'Fathens für die Whackers und Mr Warg für die
    Mallets.«
    Ich sah zu Warg hinüber, der auf der Bank saß und voller
    Respekt und Staunen in den strömenden Regen hinaussah.
    »Wegen dem verlieren wir noch das Spiel!«, flüsterte mir
    Aubrey ins Ohr. »Kannst du nicht etwas tun?«
    Ich rannte über den nassen Rasen zur Bank, aber Warg starrte mich bloß verständnislos an, als ich ihn bat, zurück aufs
    Spielfeld zu kommen und den Penalty für uns zu schießen.
    »Es regnet doch«, sagte Warg. »Außerdem ist es ja bloß ein
    Spiel. Ist es nicht völlig egal, wer gewinnt? Es kommt doch
    darauf an, dass es Spaß macht.«
    »Stig?«, bettelte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir würden ja für Sie arbeiten,
    Thursday, aber wir sind schon bis an die Grenze gegangen. Im
    Regen zu spielen ist nicht gut. Der Regen ist kostbar, er spendet
    Leben – ihr solltet ihn auch mehr respektieren.«
    Ich kehrte so langsam wie möglich zur Fünfzig-Yard-Linie
    zurück, um dem Wetter eine Chance zu geben. Aber der Regen
    weigerte sich aufzuhören.
    »Und?«, fragte Aubrey.
    Ich schüttelte traurig den Kopf. »Ich fürchte, die Antwort ist
    nein. Neandertaler interessieren sich einfach nicht fürs Gewinnen. Sie haben ohnehin bloß gespielt, weil sie mir etwas schuldig waren.«
    Aubrey seufzte.
    »Wir würden den nächsten Penalty gern verschieben, bis es
    aufhört zu regnen«, erklärte Twizzit dem Schiedsrichter. Er hielt
    sich eine Zeitung über den Kopf, und er wusste, dass er sich
    juristisch auf unsicherem Boden befand.
    Der Schiedsrichter ging zu den Whackers und fragte, ob sie
    mit einer Verschiebung einverstanden wären, aber O'Fathens
    starrte mich bloß abschätzig an und erklärte, er wolle jetzt
    weiterspielen. Also musste unser nächster Spieler gegen ihn
    antreten – und das war ich.
    Ich wischte mir das Wasser aus den Augen und versuchte,
    den Mittel-Stab auch nur zu sehen. Es regnete jetzt so stark, dass
    sich die Sicht auf wenige Meter beschränkte. Immerhin war ich
    erst als Zweite dran – vielleicht verfehlte O'Fathens das Ziel ja.
    Der Captain der Whackers konzentrierte sich, holte aus und
    traf die Kugel genau in der Mitte. Der Ball flog hoch hinauf und
    segelte schnurstracks auf den Stab zu. Eine Sekunde lang sah es
    aus, als würde er genau treffen, aber dann fiel er mit einem
    dumpfen Platsch! in den Matsch. Man hörte ein gespanntes
    Murmeln von der Tribüne.
    Dann kam die Nachricht von den Linienrichtern: O'Fathens'
    Ball lag vier Fuß entfernt vom Mittel-Stab. Wenn ich näher
    herankam, war der SuperHoop gewonnen. Für uns.
    »Viel Glück«, sagte Aubrey und quetschte ermutigend meinen Arm.
    Ich trat an die Fünfzig-Yard-Linie, während der Regen mir in
    die Stiefel lief. Ich nahm die nassen Schulterpolster ab und warf
    sie beiseite. Ich machte ein paar Übungsschläge, wischte mir die
    Augen und suchte den Stab mit den bunten Ringen, der sich
    ständig weiter von mir zu entfernen schien. Ich baute mich vor
    dem Ball auf und verlagerte mein Gewicht von einem Bein auf
    das andere, damit ich das richtige Gleichgewicht fand. Die
    Menge verstummte. Die Zuschauer wussten nicht, wie viel von
    diesem Schlag abhing, aber ich. Danebenschießen durfte ich
    einfach nicht.
    Ich starrte das Ziel an und dann den Ball, dann starrte ich
    wieder das Ziel an. Ich umklammerte den Griff meines Schlägers und hob ihn hoch in die Luft. Dann schlug ich, und als das
    Holz auf den Ball traf, stieß ich einen tierischen Schrei aus.
    Im sanften Bogen flog die schwarze Kugel davon. Ich dachte
    an Kaine und Goliath, an Landen und Friday und an die
    schrecklichen Folgen, wenn ich danebengeschossen hatte. Das
    Schicksal des Lebens auf unserem blauen Planeten hing von
    einem einzigen Krocketschlag ab.
    Ich sah, wie der Ball auf den matschigen Boden fiel und die
    Linienrichter herbeistürzten, um die Entfernung zu messen.
    Ich wandte mich ab und wanderte durch den Regen zu meiner Familie zurück. Ich hatte mein Bestes gegeben, und das
    Spiel war vorbei. Die Verkündung des Urteils verstand ich
    nicht, sondern hörte

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