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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Genom. Den genetischen Bauplan, nach dem er und
    die anderen Neandertaler konstruiert sind.«
    »Ja, und?«
    Twizzit wühlte in seinen Papieren. »Sie sind alle zwischen
    1939 und 1948 in Goliaths gentechnischen Instituten gebaut
    worden. Der Prototyp konnte damals keine verständlichen
    Töne hervorbringen, deswegen wurde allen Neandertalern ein
    menschlicher Kehlkopf mit menschlichen Stimmbändern
    eingebaut.« Twizzit lächelte strahlend, als hätte er gerade ein
    fünftes As aus dem Ärmel gezogen, und erklärte mit großer
    Geste: »Die Neandertaler sind zu 1,03 % menschlich!«
    »Aber was nutzt uns das?«, fragte ich. »Deswegen sind sie
    noch keine Menschen.«
    »Da haben Sie recht«, sagte er mit einem schwachen Lächeln.
    »Aber die Regeln schließen nur solche Spieler aus, die ausdrücklich nicht-menschlich sind. Da sie zumindest teilweise
    menschlich sind, fallen sie nicht in diese Kategorie.«
    Es entstand eine lange Pause. Ich warf Stig einen Blick zu,
    und er hob die Augenbrauen.
    »Ich glaube, wir sollten Berufung einlegen«, murmelte Jambe
    und ließ sein Rosinenbrötchen angebissen auf dem Tisch liegen.
    »Stig, Ihre Männer sollen sich warmlaufen!«
    Das Schiedsgericht akzeptierte unsere Berufung. Die 1,03 %
    genügten, um nachzuweisen, dass die Neandertaler nicht
    nichtmenschlich waren und daher nicht disqualifiziert werden
    durften. Während Wapcaplitt davonrannte, um sein Regelbuch
    zu suchen und Protest einzulegen, wärmten die Neandertaler –
    Grunk, Warg, Dorf, Zim und Stig – sich auf und kamen aufs
    Spielfeld. Die Whackers sahen uns ängstlich zu. Viele Mannschaften hatten schon versucht, Neandertaler zu rekrutieren,
    weil sie den ganzen Tag rennen konnten, ohne je müde zu
    werden, aber bisher hatten die Neandertaler sich immer verweigert.
    »Okay, hört zu«, sagte Jambe und scharte uns um sich. »Jetzt
    können wir wieder in voller Stärke antreten. Thursday, du setzt
    dich erst einmal auf die Bank, um wieder zu Atem zu kommen.
    Wir werden sie mit einem Puchonski-Switch reinlegen. Biffo
    führt den gelben Ball von der Vierzig-Yard-Linie über die
    Rhododendron-Büsche am Italienischen Garten vorbei bis zum
    fünften Tor. Dann übernimmt Snake und rocketiert ihren
    schwarzen – Stig verteidigt ihn dabei. Mr Warg, Sie passen auf
    die Nummer fünf auf. Er ist gefährlich, also benutzen Sie alle
    Tricks! Smudger, du kannst jetzt die Herzogin foulen, und
    wenn du die rote Karte kriegst, rufe ich Thursday rein. Alles
    klar?«
    Ich gab keine Antwort. Aus irgendeinem Grund hatte ich
    plötzlich einen schweren Anfall von Déjà-vu.
    »Thursday?«, sagte Jambe. »Alles okay? Du siehst aus, als
    würdest du träumen!«
    »Mir geht's gut«, sagte ich langsam. »Ich warte auf dein Signal.«
    »Gut.«
    Wir machten wieder unser Harumph! Dann gingen die anderen auf ihre Plätze, und ich setzte mich auf die Bank. Noch ein
    Blick auf die Ergebnistafel: Wir lagen nach wie vor hinten:
    einundzwanzig zu zwölf.
    Die Sirene ertönte, und das Spiel begann mit neuem An-griffsgeist. Biffo schlug den gelben Ball in Richtung des hochkant gestellten Tors und stieß den gegnerischen Ball beiseite.
    Warg rocketierte und versenkte den gegnerischen Ball elegant
    im Wasserbecken des Italienischen Gartens, während unserer
    pfeilgerade über den Rhododendronbusch segelte. Dann hörte
    ich ein Klack! und den Jubel des Publikums und wusste, dass
    Grunk den Ball gestoppt und durchs Tor gespielt hatte.
    Aubrey nickte Smudger zu, und der foulte die Duchess im
    großen Stil: Gemeinsam segelten die beiden in die Teegesellschaft und stießen den Tisch um. Die Sirene ertönte, es gab eine
    Spielunterbrechung, und die Herzogin wurde aus den Scherben
    der Tassen und Kannen gezogen. Sie war bei Bewusstsein, hatte
    aber einen gebrochenen Knöchel. Smudger erhielt die rote
    Karte, aber es gab keine Strafpunkte, weil die Herzogin vorher
    schon gelb gesehen hatte, als sie Biffo seine Gehirnerschütterung beigebracht hatte.
    Auf ein Signal von Jambe hin stürzte ich mich in die
    Schlacht. Die frühere Zuversicht der Whackers war jetzt verschwunden. Die Neandertaler waren in der Lage, jeden Angriff
    frühzeitig zu erkennen, weil sie die Körpersprache ihrer Gegner
    zu lesen verstanden und sich durch keinen Trick täuschen
    ließen. Narg schickte Grunk, der versetzte dem Ball einen so
    wuchtigen Schlag, dass er die Rhododendronbüsche durchschlug wie eine Granate, und noch ehe die abgerissenen Blätter
    zu Boden gefallen waren,

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