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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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betonten Blick durch den Raum auf Conde Cezar, der mit einem schweren goldenen Siegelring an seinem Finger spielte. »Wer ist er?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde kämpfte Anna gegen den Drang an, Sybil in das blasse, perfekte Gesicht zu schlagen. Fast so, als ob sie sich über deren Interesse an dem Conde ärgerte. Ganz schön dumm,Anna. Dumm und gefährlich.
    »Conde Cezar«, antwortete sie zögernd.
    Sybil befeuchtete sich die Lippen, die zu voll waren, um echt zu sein. »Lässt er nur den Europäer raushängen, oder ist er ein richtiger Adeliger?«, fragte sie.

    Anna zuckte mit den Achseln. »Soweit ich weiß, ist der Titel durchaus echt.«
    »Er ist … zum Anbeißen.« Sybil strich mit den Händen über ihr kleines Schwarzes, das den tapferen Versuch machte, ihre beachtlichen Kurven zu verdecken. »Verheiratet?«
    »Ich habe nicht den blassesten Schimmer.«
    »Hm. Gucci-Anzug, Rolex-Uhr, italienische Lederschuhe.« Sie klopfte mit einem manikürten Nagel gegen die allzu perfekten Zähne. »Schwul?«
    Anna musste ihr Herz daran erinnern weiterzuschlagen. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Aha … ich rieche eine Vorgeschichte zwischen Ihnen beiden. Erzählen Sie sie mir.«
    »Das können Sie sich nicht einmal im Entferntesten vorstellen, Sybil.«
    »Vielleicht, aber ich kann mir diesen dunklen, leckeren Adonis vorstellen, in Handschellen an mein Bett gekettet, während ich mit ihm mache, was ich will.«
    »Handschellen?« Anna schluckte ein nervöses Lachen herunter und umfasste instinktiv ihre Tasche fester. »Ich habe mich schon immer gefragt, wie Sie es schaffen, einen Mann in Ihrem Bett zu halten.«
    Die dunklen Augen verengten sich. »Es hat noch nie einen Mann gegeben, der nicht scharf darauf gewesen wäre, eine Kostprobe von mir zu bekommen.«
    »Scharf auf eine Kostprobe von diesem überbeanspruchten Körper mit Silikonimplantaten und Botox? Jeder Mann kann sich eine aufblasbare Puppe kaufen, die weniger Plastik enthält als Sie.«
    »Sie …« Die Frau fauchte. Es war tatsächlich ein richtiges Fauchen. »Kommen Sie mir ja nicht in die Quere,
Anna Randal, sonst sind Sie bald nicht mehr als ein Fettfleck unter meinen Pradaschuhen.«
    Wäre sie ein besserer Mensch gewesen, hätte sie Sybil gewarnt und ihr erzählt, dass Conde Cezar etwas ganz anderes war als ein wohlhabender, attraktiver Aristokrat. Dass er mächtig war und gefährlich und nicht einmal ein Mensch.
    Doch auch nach zwei Jahrhunderten war sie noch immer imstande, so engherzig zu sein wie jede andere Frau. Ein Lächeln kräuselte ihre Lippen, als sie zusah, wie Sybil durch den Raum davonstolzierte.
     
    Cezar hatte ihre Anwesenheit schon lange gespürt, bevor er die Empfangshalle betrat. Er hatte es bereits in dem Augenblick gewusst, als sie auf dem O’Hare International Airport gelandet war. Er war sich ihrer so bewusst, dass sie in jedem Quadratzentimeter seines Körpers prickelte. Er wäre höllisch ärgerlich gewesen, wenn es sich nicht so verdammt gut angefühlt hätte.
    Cezar knurrte tief in der Kehle aufgrund dieser Gefühle, die in direkter Verbindung zu Anna Randal standen, und wandte den Kopf, um wütend die Brünette anzufunkeln, die sich ihm gerade näherte. Es war nicht weiter überraschend, dass die Frau auf dem Absatz umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung verschwand.
    Heute Abend war seine Aufmerksamkeit vollkommen auf die Frau gerichtet, die dort hinten in der Ecke stand. Die Art, wie das Licht den seidigen Honigton ihrer Haare betonte, die Goldtupfen in ihren haselnussbraunen Augen, das silberne Kleid, das allzu viel von ihrem schlanken Körper zeigte.
    Hinter ihm bewegte sich etwas. Cezar drehte sich um
und entdeckte einen großen Vampir mit rabenschwarzem Haar, der aus dem Schatten trat. Das war ein hübscher Trick, wenn man bedachte, dass es sich bei ihm um einen fast zwei Meter großen aztekischen Krieger handelte, der mit einem Umhang und Lederstiefeln bekleidet war. Dass er der Anasso war, der Anführer aller Vampire, hatte durchaus seine Vorteile.
    »Styx.« Cezar neigte den Kopf. Er war nicht im Mindesten überrascht, als er feststellte, dass der Vampir ihm zum Hotel gefolgt war.
    Seit Cezar gemeinsam mit der Kommission in Chicago eingetroffen war, war Styx nicht von seiner Seite gewichen und hatte wie eine Glucke über ihn gewacht. Es war offensichtlich, dass es dem uralten Anführer nicht gefiel, wenn einer seiner Vampire sich in der Gewalt der Orakel befand. Und es gefiel ihm noch weniger, dass Cezar sich

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