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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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an,
    „siehst du einfach blendend aus, Schwesterherz ...“
    „Rede keinen Mumpitz!“, schnitt sie ihm das Wort ab.
    „Und Beth erwartet schon Nachwuchs.“ Mannhaft versuchte er, dem unfreundlichen Blick seiner Cousine zu begegnen. „Da kann man nur gratulieren ...“
    „Bitte erspare uns diese Reden“, unterbrach ihn auch diese energisch. Wie stets nahm sie kein Blatt vor den Mund.
    „Wie konntest du der Ärmsten das nur antun?“, fragte Charlotte ihn in für sie untypisch vorwurfsvollem Ton. „Dich mit ihr so übereilt zu verheiraten und sie noch am selben Tage zu verlassen!“
    „Sie zu verführen, um das Kind beim Namen zu nennen!“ Empört funkelte Beth ihn an. „Auch wenn Eleanor dich damals aufsuchte, hättest du sehr wohl Zurückhaltung üben sollen.“
    Kit maß ihren gewölbten Leib mit sprechendem Blick, worauf Beth in perlendes Gelächter ausbrach.
    „Es stimmt, ich habe wohl als Letzte das Recht, dir Vorwürfe zu machen. Schließlich ist mein eigenes Verhalten nicht untadelig zu nennen. Wie abscheulich von dir, mich daran zu erinnern! Immerhin bin ich jetzt eine achtbare Ehefrau, wenn auch die Klatschbasen sicher die Monate meiner Schwangerschaft zählen; mögen sie zum Henker ...“
    „Beth!“, fiel Charlotte ihr liebevoll ins Wort. „Achte auf dein loses Mundwerk!“ Sie nahm einen Teller mit Keksen vom Tisch und reichte ihn ihrem Bruder. „Kit, mir scheint, dass du kaum etwas zu deiner Verteidigung vorbringen kannst.“
    „Ich hatte nie die Absicht, Eleanor zu verlassen, konnte den Lauf der Dinge aber nicht aufhalten!“, versuchte er sich zu rechtfertigen. „Leider darf ich keine Erklärungen abgeben; aber die schwierige Mission, in der ich unterwegs war, duldete keinen Aufschub.“ Unter den zweifelnden Blicken der beiden Frauen war ihm nicht wohl in seiner Haut.
    „Ich bitte dich“, murrte Beth und stellte angewidert ihre Tasse zur Seite.
    „Es tut mir wirklich leid, dass ich nichts Genaueres sagen darf ...“, beteuerte er.
    „Wir sind nicht weiter wichtig, Kit“, erwiderte Charlotte sanft. „Aber Eleanor verdient es, dass du dich bei ihr entschuldigst und genauestens darlegst, was dich so lange aufhielt. Ich glaube sicher, dass du sie ins Vertrauen ziehen kannst!“
    Ratlos zuckte Kit die Schultern. „Ich versuchte, ihr eine Erklärung anzubieten; sie wollte jedoch nichts hören. Vielmehr behauptet sie, sich als verheiratete Frau ohne Ehepflichten bestens amüsiert zu haben, und besteht auf einer rein formalen Verbindung!“
    In der Hoffnung, nicht zu deutlich auf Eleanors allseits bekanntes fragwürdiges Verhalten angespielt zu haben, räusperte er sich, während Charlotte und Beth sich vielsagende Blicke zuwarfen.
    „Du liebes bisschen“, seufzte Beth daraufhin, „Eleanor hat sich das alles so sehr zu Herzen genommen, wie ich befürchtete!“
    „Bei all ihrem Leid ist es kein Wunder, dass sie sich derart unnachgiebig zeigt“, gab Charlotte zu bedenken, „zumal sie trotz ihrer Jugend das außergewöhnliche Ehrgefühl der Trevithicks besitzt.“
    Kit schien verwirrt. „Es kann wohl nur einen Grund dafür geben, sich meinen Erklärungen zu verweigern ...“, setzte er an.
    „Ach, welch ein Unfug!“, unterbrach ihn Beth. „Hinter ihrem Stolz verbirgt sie, wie verletzt sie ist, Kit. Ich wette, dass sie sich danach verzehrt, zu wissen, was geschehen ist! Verschwände Marcus ohne Vorankündigung, lautete meine dringendste Frage, wo er gewesen ist ...“
    „Und mit wem “, pflichtete Charlotte ihr bei. „Aber natürlich erst nach einer Entschuldigung! Ich will hoffen, lieber Bruder, dass du Eleanor als Erstes deines tiefen Bedauerns versichertest und ihr erklärtest, wie sehr du sie vermisst hast?“
    Kits Miene verriet Zerknirschung und Reue. „Nun ja ... Zuerst überraschte ich sie mit Paulet ...“
    „Oh nein!“, stöhnte Charlotte auf. „Sag nicht, du tadeltest sie ob dieser Situation!“
    Kit hob hilflos die Arme. „Als ich mich wieder beruhigt hatte, wollte ich ihr alles sagen, aber ...“
    „Wie typisch für einen Mann!“, kommentierte Beth ärgerlich. „Da war es natürlich zu spät.“
    Hierauf schwiegen alle eine Weile.
    „Auch über dich gab es Gerüchte“, ergriff Charlotte nach einer Weile vorsichtig erneut das Wort, „die Eleanor sehr gequält haben müssen.“
    Beunruhigt blickte Kit sie an. „Was für Gerüchte?“
    „Über Flirts mit Schauspielerinnen – oder waren es Opernsängerinnen?“ Sie war sich da nicht sicher. „Du weißt

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