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04 - komplett

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Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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hohe Lehne und steckte ihre bloßen Füße unter den Morgenrock. Kit warf noch ein dickes Scheit in die Flammen, setzte sich ebenfalls und schaute ihr ruhig in die Augen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, worauf sie sich mit Mühe darauf besann, weshalb sie gekommen war.
    „Lady Salome hat mit mir gesprochen“, begann sie ohne Umschweife, „sodass ich nun die ganze Geschichte kenne!“
    „Ich gestehe, erleichtert zu sein. Zwischendurch fiel es mir doch bisweilen sehr schwer, mein Versprechen zu halten. Am liebsten hätte ich Ihnen selbst die Wahrheit gesagt, da ich merkte, welch Durcheinander mein Schweigen hervorrief!“, bekannte er. „Als ich mich Ihrer Tante und Ihrem Onkel in Irland zu Diensten stellte, ahnte ich nicht, welch schier unendliche Schwierigkeiten zu beheben waren. Jede Nacht verfluchte ich die Verzögerung meiner Heimreise, doch hatte ich den beiden mein Wort gegeben!“
    „Ihr Handeln ist höchst ehrenwert zu nennen“, bemerkte Eleanor, etwas kurz angebunden.
    Verhalten lächelnd stand Kit auf, trat zu ihr und nahm ihre Hände. „Dies alles ist Vergangenheit“, sagte er mit sanfter Stimme. „Werden Sie mir nun vergeben, Eleanor?“
    „Ja, selbstverständlich, Kit“, antwortete sie mit ernster Miene. All ihr Leid wollte sie ihm von Herzen verzeihen, doch glaubte sie, auf immer Abstand zu ihm wahren zu müssen. „Ich freue mich sehr, dass keine Geheimnisse mehr zwischen uns stehen“, fuhr sie fort. „So fällt es mir leichter, Ihnen mitzuteilen ...“
    Kit spürte, dass sie sich ihm innerlich entzog. „Eleanor ...“, setzte er besorgt an, worauf sie den Kopf senkte.
    „Ich möchte, dass unsere Ehe annulliert wird“, unterbrach sie ihn mit tonloser Stimme, wobei sie seinen Blick vermied.

10. KAPITEL
    Ein ungläubiger, tief verwundeter Ausdruck trat in seine Augen. Kit ließ die Hände seiner Gemahlin los, erhob sich langsam und räusperte sich.
    „Ich kann nicht glauben, dass Sie das wirklich wünschen, Eleanor!“, sagte er erschüttert.
    „Oh doch. Genau so meine ich es!“, gab sie mit zitternder Stimme zurück. „Seit Langem trage ich mich mit diesem Gedanken, haben wir doch unsere Eheschließung nicht nur übereilt, sondern auch höchst unüberlegt vollzogen!“ Kurz warf sie ihm einen gequälten Blick zu, den sie hastig wieder abwandte, denn es war nicht zu übersehen, dass sie nicht nur sich selbst die größten Schmerzen zufügte, sondern überdies auch das Herz ihres Gatten förmlich in tausend Stücke riss.
    „Aber nein!“, begehrte Kit empört auf. „Sie dürfen nicht so tun, als ob wir damals nicht aus Liebe handelten, Eleanor!“
    „Das wird schon stimmen, wenn Sie so meinen. Und auch ich dachte, dass wir uns liebten ...“, setzte sie an, worauf sie schuldbewusst Kit zusammenzucken sah und beschloss, die Sache zu ihrer beider Wohl rasch zu Ende zu bringen.
    „Auch jetzt noch sind Sie mir nicht gleichgültig ...“, gab sie zu, woraufhin ihr die Stimme versagte.
    „Worin liegt dann der Grund für dieses Ansinnen?“, brach es aus ihm heraus. „Um Himmels willen, Eleanor, sprechen Sie zu mir!“ Aufgebracht schritt er auf und ab.
    „Lassen Sie mich noch immer dafür büßen, dass ich Sie verließ? Können Sie selbst in Kenntnis aller Ursachen und trotz meiner Bitten um Vergebung mir diese nicht gewähren? Wenn dem so ist ...“
    „Nein!“, schluchzte Eleanor auf. „Keineswegs will ich Sie strafen, Kit, doch ...“, damit sank ihre Stimme zu einem Flüstern herab, „... kann ich nicht mit Ihnen verheiratet sein. Es tut mir leid.“
    Darauf herrschte eine Zeit lang Stille.
    „Auch mir tut es leid“, nahm Kit in nüchternem Ton den Faden wieder auf, „denn ich war dem Eindruck unterworfen, dass wir beide dasselbe wollten. Jetzt, da alle Missverständnisse ausgeräumt sind, könnten wir nach und nach ...“
    „Es ist das Beste, sich zu trennen“, beharrte Eleanor hilflos auf ihrem Entschluss.
    „Wenn Sie wieder frei sind, können Sie eine Familie gründen, wie Sie es ersehnen, und ich kann gehen, wohin es mir beliebt ...“ Hier vermochte sie unter Kits intensivem Blick nicht weiterzusprechen. „Ich ... muss mich jetzt zurückziehen“, stammelte sie und kam auf die Füße.
    „Nichts da!“, gebot er in ruhigem Ton und fasste sie beim Arm. „So lasse ich Sie nicht gehen, meine Liebe! Solch unerhörte Entscheidung dürfen Sie nicht fällen, ohne mir Ihre Beweggründe ausreichend darzulegen! Ich möchte, nein, ich muss verstehen ...“

    Gern

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