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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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noch lauter, weshalb Kit jeden Versuch, mit ihr zu sprechen, aufgab und sie beruhigend an seine Brust drückte. Als sie fast lautlos ihre Lippen bewegte, lauschte er ihr mit gesenktem Kopf.
    „Dies durfte nicht geschehen“, flüsterte sie verzweifelt, mitleiderregend schniefend,
    „weil es nicht fair ist! Gerade deswegen wollte ich aus London flüchten ...“
    Kit runzelte die Stirn, verstand er doch nicht, was sie meinte. „Was ist nicht fair, meine Liebste, und für wen? Meinst du dich selbst?“
    „Selbstverständlich nicht!“, fuhr sie ärgerlich auf. „Es ist ungerecht dir gegenüber, Kit!
    Möchte doch jeder Ehemann mit seiner Frau die körperliche Liebe genießen ... das ist naturgegeben ...“
    Dies wollte er auch nicht bestreiten, verstand jedoch nicht, was sie daran verstörte.
    „Nur allzu wahr, mein Liebes!“, pflichtete er ihr bei. „Was wir gerade erst bewiesen haben ...“
    „Mitnichten!“, unterbrach sie ihn empört und richtete sich auf, wobei die Decke hinunterrutschte und sie ihm in hinreißender Nacktheit gegenübersaß. Sosehr Kit sie auch begehrte, wandte er doch die Augen ab, denn ihre Schönheit hinderte ihn am Denken. Mittlerweile aber dämmerte ihm, dass etwas, das er nicht begriff, zwischen ihnen immer noch im Argen lag.
    „Mein Herz“, sprach er, vorsichtig ihre Hand ergreifend, „vergib mir, aber ich verstehe deine Aufregung nicht! Sicher willst du nicht immer noch die Auflösung unserer Ehe betreiben?“
    „Doch, in der Tat!“, schrie Eleanor, aufs Höchste erregt. „So etwas darf sich nie wieder ereignen ...“ Erneut brach sie in Tränen aus.
    Ungläubig sprang Kit auf die Füße und fuhr sich ratlos mit der Hand durchs Haar. Er konnte nicht fassen, dass sie sich derart starrsinnig zeigte und ablehnte, was für ihn süßestes, elementarstes Erleben war. Mit seiner Weisheit am Ende, fasste er sie bei den Schultern und schüttelte sie sanft.
    „Eleanor!“, sprach er flehentlich zu ihr. „Sieh mich an und sag mir ins Gesicht, dass du keine Liebe für mich im Herzen trägst! Bitte, schau mich an!“
    Unsagbar gequält hob sie den Kopf und warf ihm aus ihren dunklen, aufgerissenen Augen einen traurigen Blick zu. „Das kann ich nicht behaupten, Kit, doch macht es keinen Unterschied.“
    Verwirrt ließ er sie los. „Du forderst die Annullierung, obwohl du mich liebst?“, fragte er aufgebracht.
    „Ja“, hauchte sie und ließ den Kopf hängen.
    „So sollst du deinen Willen bekommen“, antwortete er zornig, „bin ich es doch leid, gegen etwas zu kämpfen, das du meinem Verständnis entziehst.“
    Damit verließ er das Zimmer und ließ leise die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Später des Nachts, als er sich auf sein Bett warf, hörte er Eleanor durch die verbarrikadierte Tür hindurch schluchzen und fühlte sich versucht, zu ihr zurückzugehen. Doch brachte er es nicht über sich, sodass sowohl er als auch seine süße junge Gemahlin, jeder in seinem eigenen Bett, schlaflos lagen, bis dass der Morgen graute.
    An diesem Vormittag befand Beth Trevithick sich allein in ihrem Wintergarten, denn sie hatte Marcus und seine Tante ziehen lassen, um ein paar Stunden für sich zu haben und Ableger für Lady Salome einzutopfen, die sie ihr nach Devon mitgeben wollte.
    Das helle, luftige Treibhaus war vom Duft unzähliger Blüten erfüllt, und Beth genoss die hier herrschende herrliche Ruhe, bis sie Schritte hörte, die sich näherten. So legte sie Gärtnerhandschuhe und Kelle nieder, um den Ankömmling zu begrüßen, und lächelte herzlich, als sie ihren Cousin erkannte, der, um eine große Palme biegend, auf sie zutrat.
    „Kit, mein Lieber!“, rief sie erfreut. „Wie schön von dir, dich hierherzuwagen! Ist Eleanor auch gekommen?“ Ihn genauer betrachtend, hielt sie inne. „Mein Gott, du siehst nicht gut aus! Was ist passiert?“, fragte sie besorgt.
    Er antwortete nicht sofort und setzte sich auf eine Gartenbank, die neben einem kleinen Springbrunnen stand, woraufhin Beth sich bei ihm niederließ.
    „Ich topfe ein paar Pflanzen für Lady Salome ein“, plauderte sie drauflos, um ihm Zeit zu geben, sich zu sammeln. „Ich glaube ...“
    „Es ist wegen Eleanor“, unterbrach Kit sie unvermittelt, als habe er ihre Rede nicht vernommen, und wandte ihr sein Gesicht zu, das Beth tief betroffen im hellen Morgenlicht von Schlaflosigkeit verhärmt vor sich sah.
    „Sie fordert die Annullierung unserer Ehe, Beth, und ich habe am Ende zugestimmt.“
    Damit hieb er hart mit

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