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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Gas, das leichter war als Luft, den Ballon zum Schweben brachte. „Die ersten Ballons wurden von den Brüdern Montgolfier erfunden und fuhren schon 1782 in Annonay in der Nähe von Lyon. Sobald man die Ballons mit dem Gas füllt, müssen sie am Boden festgemacht werden, sonst lösen sie sich. Dafür sind die Seile gedacht. Man muss auf der Hut sein, sonst fliegt der Ballon ohne Besatzung los. Was auch schon vorgekommen ist. Doch ich denke, die Ballonfahrer heute sind Experten und kennen sich gut aus.“
    Cassie sah fasziniert zu, wie der riesige Ballon sich mit dem Gas zu füllen begann.
    Wie Vincent gesagt hatte, hängten sich mehrere Männer an die Seile und pflockten sie fest. Gleichzeitig riefen sie sich Warnungen zu, als der Ballon erst zu der einen Seite, dann zu der anderen flatterte und wogte.
    „Ich verstehe, wie sie nach oben kommen, aber was passiert, wenn sie herunterwollen?“, fragte Sarah.
    Cassie überließ es Vincent, Sarahs Neugier zu befriedigen, und näherte sich ein wenig dem Ballon. Es herrschte großer Lärm, und sie blieb neben einer Gruppe aufgeregter Kinder stehen, da sie wusste, wie gefährlich es sein konnte, von einem der Seile erwischt zu werden, falls eines riss.
    „Cassie ...“ Das zischende Flüstern ließ sie zusammenzucken. „Cassie, ich brauche dich ... Ich brauche deine Hilfe.“
    „Jack!“ Sie wirbelte herum und suchte die Menge verzweifelt nach ihrem Bruder ab.
    Das war seine Stimme gewesen! Kein Zweifel. Aber wo war er? Leute gingen hin und her, drängten näher, um einen besseren Blick auf die Ballonfahrer zu erhaschen.
    Einer von ihnen verkündete in diesem Moment, dass sie fast so weit waren, sich in die Lüfte zu erheben. „Jack, wo bist du?“
    Plötzlich riss ein Seil. Der Ballon schlingerte wie trunken auf die eine Seite und verscheuchte all jene, die sich zu nah herangetraut hatten. Mehrere Damen schrien.
    Ein Mann jagte an Cassie vorbei, wobei er sie ins Taumeln brachte. Gleich darauf spürte sie, wie sie am Arm gepackt und von der Menge weggeführt wurde.
    „Du darfst dich nicht so dicht heranwagen“, sagte Vincent besorgt, denn er war es, der sie fürsorglich in Sicherheit brachte. „Es ist nicht nur der Ballon selbst, der gefährlich sein kann, Cassie. Wenn Menschen in Panik geraten, achten sie nicht auf den Schaden, den sie anrichten. Du hättest niedergetrampelt werden können.“
    „Ja, ich weiß. Wie dumm von mir.“
    Sie war atemlos und sehr blass. In ihrer Aufregung hatte sie den Aufruhr um sich herum kaum wahrgenommen. Jetzt hatte man das Seil gesichert, alles war wieder in Ordnung. Aber sie konnte sich nicht fangen. Sie hatte bestimmt Jacks Stimme gehört, oder? Sie konnte sich so etwas doch nicht eingebildet haben! Diese Stimme konnte sie nicht mit einer anderen verwechseln. Jack war in ihrer Nähe gewesen. Sie spürte es. Und doch war es unmöglich. Jack war tot.
    „Du bist ganz verstört“, sagte Vincent. „Möchtest du heimfahren? Fühlst du dich nicht wohl?“
    Cassie schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, nein, es geht mir sehr gut, danke. Es war nur der Schreck ... nur der Schreck.“
    Der Schreck, Jacks Stimme aus dem Jenseits zu vernehmen. Seit Wochen schon hatte sie das Gefühl, er sei in ihrer Nähe, doch eben hatte er zum ersten Mal versucht, sie auch anzusprechen. Warum hier? Warum jetzt? Warum nicht zu Hause, wo sie ihm zuhören konnte?
    „Zum Glück war ich gleich neben dir“, riss Vincent sie aus ihren Gedanken. „Ist dir schwindlig?“
    Er musste sie wirklich für ein sehr armseliges Geschöpf halten, dass sie sich so leicht aus der Fassung bringen ließ! Cassie nahm sich zusammen. Sie konnte ihrem Verlobten unmöglich den wahren Grund für ihren Zustand verraten. Sonst würde er ja denken, sie sei nicht mehr bei Verstand – was ja auch wirklich der Fall sein musste!
    „Überhaupt nicht!“, versicherte sie ihm. „Es ist nur alles so aufregend. Oh Vinnie, sieh mal! Ich glaube, der Ballon steigt gleich auf.“
    Sie packte seinen Arm und sah auf eine Weise zu ihm auf, dass er sich impulsiv zu ihr hinabbeugte und sie sanft auf den Mund küsste. Errötend lächelte sie.
    „Ich konnte nicht widerstehen“, entschuldigte er sich. „Du ähneltest so sehr einem aufgeregten Kind.“
    Den Vergleich fand Cassie nicht unbedingt schmeichelhaft, aber sie sagte nichts.
    Gleich darauf wurde ihre Aufmerksamkeit von dem großartigen Ballon gefesselt, der sich majestätisch in die Lüfte erhob, unter ihm der Korb

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