Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
werden. Louise würde nie alles zurücklassen, um mit mir nach England zu kommen – und ich liebe sie.“
    „Da ist aber noch Cassie ...“
    „Sie wird schon zurechtkommen. So wie sie immer mit jeder Lage fertig wird. Ich bin nur hier, um mich zu vergewissern, dass es ihr gut geht. Jetzt werde ich dir alles erzählen und nach Frankreich zurückgehen. Du kannst ihr von mir berichten, wann du es für richtig hältst. Sobald sie über den ersten Schreck hinweg ist, könnt ihr uns ja in Frankreich besuchen.“
    „Du willst fort, ohne sie zu sehen?“, fragte Vincent verärgert. „Nein, verdammt! Das wirst du nicht. Ich lasse nicht zu, dass du ihr so wehtust, Jack. Wie kannst du so etwas auch nur in Betracht ziehen? Ich verstehe dich nicht!“
    „Ich habe sie ja gesehen, nur hat sie mich nicht erkannt. Aber neulich, als ich ihr das Retikül stahl, sah sie mich so seltsam an ...“
    „Du hast ihr die Tasche gestohlen?“ Vincent war wie vom Donner gerührt. „Wo ist das passiert? Sie hat mir nichts gesagt.“
    „Nein? Seltsam.“ Jack runzelte die Stirn. „Warum hast du übrigens um sie angehalten, Vinnie? War es nur wegen des dummen Schwurs, den ich euch allen abnahm?“
    „Das geht dich nichts an, verdammt!“
    „Oh, ich denke, es geht mich sehr wohl etwas an. Da sie dir nichts von dem Überfall auf sie gesagt hat, traut sie dir vielleicht nicht. Und wenn ihr keine Liebesheirat eingeht, will ich es wissen. Ich will sicher sein, dass Cassie glücklich mit dir ist.“
    Nur mit großer Mühe hielt Vincent sich zurück, ihm einen Kinnhaken zu verpassen.
    „Dann wirst du wohl noch eine Weile bleiben müssen, nicht wahr? Nimm den dir zustehenden Platz in der Welt ein und hör auf, davonzulaufen und anderen Leuten ihr Hab und Gut zu stehlen.“
    „Hör doch auf, Vinnie! Cassie würde mir die paar Guineas nicht missgönnen. Ich war verzweifelt und hungrig. Und bei diesem verflixten Ballonaufstieg zog ich mir auch noch eine Erkältung zu.“
    „Da warst du auch?“
    „Ich hätte damals fast mit Cassie gesprochen, aber dann hast du sie fortgeführt. Ich muss sagen, Vinnie, in den letzten paar Wochen warst du mir wirklich ein Dorn im Auge.“
    „Was ich nicht verstehen kann, ist, warum du nicht wenigstens zu mir gekommen bist“, ereiferte sich Vincent. „Wenn du Angst hattest, Cassie zu erschrecken, hättest du zu mir kommen können. Und ich hätte es ihr dann schonend beigebracht.“
    Jack wich Vincents Blick aus. „Du musst doch wissen, warum ich zögerte, Vinnie.“
    „Nein, ich weiß es nicht!“
    „Du wusstest, dass ich ein Feigling war. Du wusstest, dass ich vor dem Feind fliehen wollte. Und ich glaubte, du hättest mich meinem Schicksal überlassen. Ich dachte, du hasst und verabscheust mich.“ Er sah plötzlich auf, Wut im Blick. „Zum Teufel, Vinnie!
    Du hattest immerhin einmal versucht, mich zu erschießen. Ich fürchtete, du könntest es das nächste Mal besser machen wollen, wenn ich zu dir käme. Deswegen habe ich heute Papas Pistolen mitgebracht. Ich hätte dich sogar verstanden. Immerhin bin ich eine Schande für meine Familie.“
    „Was du wirklich bist, ist ein Dummkopf“, sagte Vincent mit einem kleinen Lächeln.
    „Glaubst du, ich könnte mich gegen dich wenden, weil du einen Augenblick in Panik gerietst? Du bist ebenso wenig ein Feigling wie wir alle, Jack. Wir alle hatten Angst da draußen, glaub mir.“
    „Du nicht. Nichts macht dir Angst.“
    „Du wärst erstaunt“, meinte Vincent trocken. „Ziemlich viele Dinge versetzen mich in Schrecken, aber ich werde dir nicht sagen, welche das sind.“
    „Also verachtest du mich nicht? Du hast niemandem verraten, dass ich kurz davor war zu desertieren?“

    „Wofür hältst du mich? Ich gab vielmehr mir die Schuld, dass ich dich gezwungen habe, mit mir zurückzukommen. Im Grunde war ich dein Mörder, Jack. All diese Monate hat dein vermeintlicher Tod mir schwer auf der Seele gelegen. Ich danke Gott, dass du am Leben bist, und bin unendlich froh, dich wiederzusehen.“
    Jack konnte ihn einen Moment nur sprachlos anstarren, dann fragte er: „Ich kann also zurückkommen? Ich kann Kendal sagen, er soll seiner Wege gehen, und Anspruch erheben auf alles, was von meinem Erbe noch übrig ist?“
    „Ich denke sogar, Sir Kendal wird froh darüber sein, von der Last befreit zu werden“, sagte Vincent. „Doch was du auch tust, zuerst musst du mit Cassie sprechen. Und dafür müssen wir dich ein wenig aufpäppeln. Wir haben in etwa die gleiche

Weitere Kostenlose Bücher