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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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leihen.“
    Vincent brauchte einen Moment, um sich wieder zurechtzufinden. „Ich muss aber etwas sehr Wichtiges mit dir besprechen, Cassie“, sagte er. „Wenn es dir recht ist, könnte ich vielleicht mit dir zur Kirche gehen?“
    „Ja, natürlich.“ Sie lächelte. „Wenn es dir nicht zu langweilig ist. Ich hätte dich gern dabei, denn auch ich möchte mit dir reden.“
    Gemeinsam verließen sie das Haus, gingen durch den Garten vor dem Haus und erreichten den kleinen Wald dahinter. Eine ganze Weile danach sprach keiner von beiden, und dann begann Vincent. „Cassie, bereite dich auf einen Schock vor ...“
    Sie sah ihn gespannt an.
    „Ich weiß nicht, wie viel du erraten hast, aber ...“
    „Es ist wegen Jack, nicht wahr? Er lebt“, flüsterte sie. „Hast du ihn auch gesehen?“

    „Ja, ich habe ihn gesehen. Du hast es gewusst. Irgendwie hast du gespürt, dass er in der Nähe war. Und dann erkanntest du ihn, als er dir das Retikül entriss.“ Vincent sah die Furcht in ihren Augen und sehnte sich danach, sie zu trösten, aber was er ihr sagen musste, würde sie verletzen und aufregen, das wusste er. „Das hatte er geahnt.“
    Cassie nickte nachdenklich. „Schon seit einer ganzen Weile war ich mir seiner bewusst. Doch davor glaubte ich, er müsse tot sein, weil ich ihn nicht mehr spüren konnte.“
    „Weil er wirklich fast gestorben wäre“, sagte Vincent behutsam. „Er war lange Zeit sehr krank und konnte sich an nichts erinnern. Man musste ihm sogar das Gehen wieder beibringen.“
    Ein Schluchzen entfuhr ihrer Kehle. „Oh, mein armer Jack! Kein Wunder, dass er so verändert aussah.“ Sie schnappte entsetzt nach Luft. „Ist er deswegen nicht zu mir gekommen? Fürchtete er, ich würde ihn zurückweisen?“
    „Ich glaube, er brauchte Zeit, alles Geschehene zu bewältigen. Doch er soll dir selbst seine Geschichte erzählen. Er kommt heute Abend ins Haus. Ich werde dafür sorgen, dass euch niemand stört. Ihr könnt euch treffen, nachdem alle anderen zu Bett gegangen sind. So ist es leichter für ihn. Und für dich auch, denke ich.“
    Cassie nickte. „Danke, Vincent. Hat er sich sehr verändert? Abgesehen von seinem Äußeren, meine ich.“
    „Er ist vielleicht etwas stiller, nicht mehr so leicht bereit zu lachen. Er ist nicht wie früher, Cassie. Das kannst du nicht erwarten.“
    „Nein“, sagte sie traurig. „Nein, das kann ich nicht erwarten. Aber wie sehr er sich auch verändert haben mag, ich bin so unendlich glücklich, dass er lebt. Ich möchte Tante Gwendolines Vermögen mit ihm teilen.“ Sie hielt kurz inne. „Ich weiß nur nicht, wie die Dinge jetzt geregelt sein werden.“
    „Du meinst den Ehevertrag?“, fragte Vincent erstaunt. „Hast du dir denn nicht die Mühe gemacht zu lesen, was du unterschrieben hast, Cassie?“ Sie schüttelte den Kopf. „Dein Erbe gehört dir. Sobald wir verheiratet sind, kannst du darüber verfügen, wie es dir beliebt.“
    „Und es wird dir nichts ausmachen?“
    „Nein“, versicherte er ihr ernst. „Ich heirate dich nicht wegen deines Vermögens. Es wäre mir gleichgültig, wenn du arm wie eine Kirchenmaus wärst.“
    „Heute haben wir zum ersten Mal ganz offen miteinander gesprochen“, sagte Cassie.
    „Das stimmt. Vielleicht hätten wir uns öfter die Zeit für einen solchen Spaziergang nehmen müssen, Cassie.“
    Sie nickte, ein wenig verlegen, aber entschlossen, den Moment zu nutzen. „Ich hoffe, du hältst mich nicht für unverschämt, wenn ich dich frage, warum du mich gebeten hast, deine Frau zu werden.“ Er blieb stumm, und Cassie sah, dass er bestürzt war.
    Mit einer solchen Frage hatte er sicher nicht gerechnet, dennoch musste sie die Antwort darauf wissen. „Ich bin nicht besonders hübsch, und du brauchst mein Vermögen nicht. Die Leute behaupten, du wolltest eine Ehrenpflicht erfüllen, aber ...“
    „In gewisser Hinsicht ist es am Anfang so gewesen“, sagte Vincent ehrlich. Wenn er jetzt nicht offen mit ihr war, könnte es das nächste Mal dafür zu spät sein. „Nach dem Tod deines Vaters machte Jack sich große Sorgen um dich und was aus dir werden würde ...“
    Sie wurde blass und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Die Enttäuschung war so niederschmetternd, dass Cassie kaum wusste, was sie in ihrem Schmerz rief: „Nein!
    Ich flehe dich an, sag es nicht. Jack bat dich, um mich anzuhalten, nicht wahr? Ich weiß es, also versuche nicht, es zu leugnen.“
    „Ich kann es nicht leugnen. Er hatte mich schon vorher

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