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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ein paar Schrammen und blaue Flecken abbekommen und riecht nicht allzu angenehm, aber sonst geht's ihr gut. Wir haben sie in ihrer Wohnung abgesetzt, damit sie sich erholen kann. Sie hat keinerlei Erinnerung an den Dämon - das gehört dazu, wenn man besessen ist. Darum ist sie ein kleines bisschen verwirrt.
    Sie denkt, sie wäre auf einer höllischen Party versumpft und müsste jetzt dafür büßen. Eine Mütze voll Schlaf und eine heiße Dusche - und sie ist so gut wie neu.“
    „Mama Balducci?“
    „Die hat zugesehen, dass sie Land gewinnt, sobald der Dämon in dich gefahren war.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Ich wusste gar nicht, dass sich eine alte Dame in Gummistiefeln noch so schnell bewegen kann.“
    „Mrs. Weisenbaum?“
    „Crusher hat sie nach Hause gefahren.“
    „Aber sie ist -“
    „- besessen? Wissen wir. Aber Bucky - das ist der Dämon, der in ihr steckt - ist nur ein kleiner Fisch im Vergleich zu den anderen Mistkerlen, mit denen wir's so zu tun haben. Er ist in irgendeinem Krieg im frühen neunzehnten Jahrhundert durchgedreht und wurde zum Eremiten. Dann hat er damit angefangen, Hühner zu stehlen, um nicht zu verhungern, und zum Spaß Tiere abzufackeln. Aber für Menschen ist er ziemlich harmlos. Außerdem, so alt wie diese Frau ist, landet der eh in nächster Zeit wieder in der Hölle.“
    Ich schloss die Augen und versuchte alles zu verarbeiten. Ich hatte es geschafft. Ich hatte Evie gerettet, niemand war dabei zu Schaden gekommen, und jetzt war der ganze Mist offiziell beendet.
    „Und wo ist Ty?“, fragte ich schließlich.
    „Er hilft Ash und Mo. Sie brauchten einen dritten Mann, und da er sowieso dorthin musste, um den Dämon zu übergeben, darf er jetzt auch dabei helfen, ihn nach Hause zu schicken. Mo und ich haben 'ne Münze geworfen, um zu entscheiden, wer hier bleiben und auf dich aufpassen soll.“
    „Und du hast verloren.“
    Er schüttelte den Kopf, seine Augen begannen hell zu leuchten. „Eigentlich habe ich gewonnen.“
    Vor ein paar Tagen noch hätte ich jetzt einen winzigen Anflug von Begierde verspürt (schließlich bin und bleibe ich ein gebürtiger Vampir, bei uns liegt die Hure praktisch in den Genen). Aber anstatt an Sex zu denken, dachte ich darüber nach, wie weich das Bett war und dass ich es kaum erwarten konnte, Ty zu sehen und ihm die Wahrheit zu gestehen - dass es mir vollkommen gleichgültig war, ob er ein gewandelter oder ein gebürtiger Vampir war, und dass ich auf gar keinen Fall noch einen einzigen Tag ohne ihn leben konnte. „Ich bin jetzt wirklich müde.“
    Ja, klar doch, blitzte es in seinem Blick auf, und er grinste.
    „Nimms mir nicht übel, aber ich musste es doch wenigstens versuchen.“ Er stand auf. „Hast du Durst?“
    Ich nickte. Ein paar Minuten später kam er mit einem Glas zurück, in dem sich eine durchsichtige Flüssigkeit befand. Ich nippte von dem kalten Wasser, während immer wieder Bilder aus der Kirche in meinem brummenden Schädel auftauchten.
    „Sie sind sicher bald zurück. Du solltest dich jetzt ausruhen. Wenn du nicht schläfst, wirst du diese Flecken bestimmt niemals los.“
    Dämonen und Exorzismen verblassten angesichts der wahren Tragödie. „Ich habe Flecken?“
    „Eigentlich ist es eher ein ausgewachsener Ausschlag.“
    Ich warf einen Blick auf die Hand, die das Glas hielt.
    Und tatsächlich sah meine Haut rot und gereizt aus.
    Mein Blick wanderte weiter nach oben, über meinen Unterarm zu meinem Bizeps, der unter dem Ärmel des T-Shirts verschwand. Ich zog den Stoff hoch und musterte forschend meine Schulter. Auweia. Mir drehte sich der Magen um, als ich meine Inspektion auf den rechten Arm ausweitete und dort genau dasselbe zu sehen bekam. Ich schleuderte die Decke weg und kontrollierte meine Beine.
    „Ich brauch einen Spiegel“, stieß ich hervor. Das konnte sich doch nicht überall ausgebreitet haben. Oder doch?
    Ich hatte das Benadryl eingenommen. Ich hatte sogar ein paar Ave-Marias gesagt (nicht weitersagen). Es musste doch irgendwo einen Teil meines Körpers geben - den sichtbarsten Teil - der verschont geblieben war. Oder?
    Zee zuckte die Achseln und machte sich auf den Weg zum Bad, während ich es noch mal mit der Jetzt-nur-nicht-ausflippen-Tiefenatmung versuchte. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass ich trotzdem ausflippte (und zudem noch ein leichtes Schwindelgefühl verspürte), als er endlich wieder da war. Ich nahm die kleine Puderdose und nahm mein Spiegelbild gierig in mich auf.
    Regel Nummer

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