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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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erfahrenen Priester absuchen, aber ich wusste, ich würde schon nach dem ersten Schritt über die Schwelle einen grauenhaften Ausschlag bekommen. Ganz davon zu schweigen - und das war das eigentliche Problem -, dass kein katholischer Priester ohne vorherige umfangreiche Untersuchung durch die Kirche einen Exorzismus durchführen würde. Das war der Hauptgrund, weshalb ich noch nicht nach St. Michaels unterwegs war.
    Zunächst einmal konnte ich es mir nicht leisten, so viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen (Sie wissen doch - Geschöpf der Dunkelheit und so weiter). Außerdem hatte ich gar nicht die Zeit für einen so langwierigen Prozess. Man hatte mich schon mit Evie und Vinnie am Times Square gesichtet. Es war also nur eine Frage der Zeit, wann Ash und seine Brüder endlich herausfanden, was wirklich los war, und den verdammten Dämon zu mir zurückverfolgten.
    Ich zermarterte mir auf der Suche nach anderen Optionen das Hirn.
    Ich könnte eine Anzeige in den Lokalteil der Zeitung setzen, unter Stellenangebote, aber auch das erforderte Zeit, die ich nicht hatte.
    Ich könnte meine Großtante Lourdes anrufen, die einen blonden Sklaven besaß, der mit irgendeinem hohen Tier im Vatikan verwandt war. Das einzige Problem war nur, dass Tante Lourdes, ein typischer hochnäsiger, eingebildeter gebürtiger Vampir, nicht im Entferntesten verstünde, wieso ich einem Menschen helfen wollte. Sie würde mich mit Gewissheit bei meinen Eltern verpetzen, und das wäre gleichbedeutend mit einer weiteren schlechten Note neben meinem Namen.
    Nicht, dass mir das etwas ausmachte (okay, vielleicht ein bisschen, aber schließlich gab es nichts, was ich hätte tun können, da mir die Person, zu der ich mich entwickelt hatte, tatsächlich richtig gut gefiel). Aber ich würde das ganze Drama mit meiner Familie sicher nicht völlig umsonst durchmachen, und genau das wäre der Fall, denn letztlich würden sie mir auf keinen Fall dabei helfen, einem Menschen zu helfen.
    Ich könnte in den Gelben Seiten nach hiesigen Heiligen suchen. Aber ich bitte Sie, das hier war New York!
    Reinheit und der Big Apple - das vertrug sich nicht so richtig miteinander, und mein Bauch sagte mir, dass ich dort wohl auch nicht fündig werden würde.
    Trotzdem ..
    Ich hatte gerade das örtliche Telefonbuch herausgesucht (hey, Sie müssen das verstehen; verzweifelte Zeiten und all so was), als mir ein seltsames Gefühl der Vorahnung Schauer das Rückgrat hoch und runter schickten.
    Meine Ohren richteten sich auf und bemühten sich, jedes Geräusch zu erfassen, vom leisen Tapsen von Schritten draußen im Korridor bis hin zum Pfeifen eines Teekessels in einem entfernten Apartment. Meine Nasenlöcher blähten sich auf und sogen ein Potpourri verschiedenster Gerüche auf, vom reichen Aroma von in Flaschen abgefülltem Blut über die Thunfischreste, die Mrs. Janske an ihre Katzen verfüttert hatte, bis hin zu dem fauligen Gestank, der aus meinem Schlafzimmer kam.
    Ein wohlbekanntes Prickeln breitete sich in meiner Magengegend aus, immer weiter und schneller, bis jeder einzelne Nerv meines Körpers vor Leben vibrierte.
    Meine Hände zitterten, mein Herz setzte aus.
    Und plötzlich wusste ich - einfach so -, dass ein gewisser sexy Kopfgeldjäger bei mir auf der Türschwelle stand.
    Ich hörte das gleichmäßige Klopfen an der Tür, gefolgt von Tys wohlbekannter Stimme. „Mach auf. Wir müssen reden.“
    Ein lautes Krachen aus dem Schlafzimmer unterbrach seine Forderung, und ich eilte sofort zur Tür. Doch statt sie aufzureißen, stemmte ich mich dagegen, um sicherzugehen, dass sie sich nicht einen Zentimeter vom Fleck rührte. „Jetzt passt es mir gerade überhaupt nicht“, sagte ich durch das dicke Holz hindurch. Noch mehr Lärm aus dem Schlafzimmer, gefolgt von einem Schnaufen und einem lauten, feuchten Rülpser.
    Iiiih, ich würde Evie das Gehalt so was von kürzen, wenn das alles erst mal vorbei war.
    „Ich weiß ja, dass du sauer auf mich bist, weil ich dir hinterherspioniert habe“, fuhr Ty fort. Seine tiefe Stimme hallte in meinen Ohren wider. Das Holz der Tür schien sich unter meinen Händen zu erwärmen, meine Finger prickelten. „Aber das ließ sich nun mal einfach nicht vermeiden.“
    „Sauer? Ich meine, ja, klar, ich bin sauer.“ Ich blickte mit gerunzelter Stirn auf die Tür. „Ich bin so was von stinkwütend.“
    „Ich kenne dich, und irgendwie scheinst du immer mitten im dicksten Ärger zu landen.“ Er schwieg eine ganze Weile, bevor er weiter

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