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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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meinerseits, nicht Evies -, gelang es mir endlich, mich wieder einzukriegen und auch die positive Seite des Ganzen zu sehen. Keine Garderobe bedeutete nichts anzuziehen, was wiederum bedeutete, Extrageld hin oder her, dass ich einkaufen gehen musste.
    Ich schniefte, wischte mir übers Gesicht und stand vom Sofa auf. Der Lärm im Schlafzimmer hatte sich, bis auf ein Schimpfwort hin und wieder, gelegt.
    „Ich rufe jetzt Ash an“, rief ich laut, ohne dabei jemand Bestimmtes im Sinn zu haben. Aber die Warnung traf auf taube Ohren. Vielleicht weil der Dämon inzwischen rausgefunden hatte, dass ich es nicht ernst meinte. Oder, noch schlimmer, er wurde langsam mächtiger, hatte Evies Körper fast vollständig in Besitz genommen... und Ash stellte deshalb keine so große Gefahr mehr für ihn dar.
    So oder so, ich wusste, dass mir die Zeit davonlief. Ich musste etwas tun, und zwar schnell. Ich nahm mein Handy und tippte eine der Nummern ein, die ich an diesem Abend gegoogelt hatte.
    „Ja“, sagte ich, als sich endlich jemand meldete. „Ich suche einen Vater Donald Patrick. Ist er zu sprechen?“
    „Vater Patrick ist letzten Monat gestorben. Ein Herzanfall.“
    „Das ist ja schrecklich. Ist es während eines Exorzismus passiert?“
    „Eigentlich ist es während einer Steuerprüfung passiert.
    Er hat Kirchengelder veruntreut, und das Finanzamt ist ihm auf die Schliche gekommen.“
    „Oh. Tut mir sehr leid.“ Ich beendete das Gespräch und wählte die zweite Nummer. Evie hatte inzwischen aufgehört zu fluchen, aber jetzt knallte das Bett immer wieder gegen die Wand.
    Bumm.
    Knall.
    Peng.
    Ich verdrängte den Krach und konzentrierte mich auf das Handy in meiner Hand. Vor meinem inneren Auge erhoben sich Visionen von mitternächtlichen Opfern und nackten Körpern, die um ein Lagerfeuer herumtanzten. Ich konnte die Trommeln quasi schon hören, während ich die zweite Nummer wählte. „Kann ich bitte Dr. Zoombababazoom sprechen?“, fragte ich, als endlich jemand ans Telefon ging.
    „Sie ist gerade in der Küche.“
    Zweifellos steckte sie mitten in einem Opfer von Federvieh. „Möchten Sie ihr eine Nachricht hinterlassen?“, fragte die Stimme.
    „Ja, bitte. Können Sie ihr ausrichten, dass es hier um Leben und Tod geht und diese Lage ihre sofortige Aufmerksamkeit erfordert?“
    „Tut mir leid“, erwiderte die Stimme, „aber Liebeszauber führt sie nicht mehr durch. Der letzte Kerl, bei dem sie es versucht hat, hat am Schluss eine Fontäne im Central Park besprungen. Das war kein schöner Anblick.“
    „Ich brauche keinen Liebeszauber.“
    „Diätzauber gibt es auch nicht mehr. Die letzte Frau, die für so einen bezahlt hat, endete in der Sendung Dr. Phil, zum Thema ,Ist diese Frau noch zu retten?', und Doktor Z. wäre um ein Haar verklagt worden.“
    „Ich brauche auch keine Diät.“ Ich schluckte und nahm all meinen Mut zusammen. „Ich brauche einen Exorzismus.“
    „Einen Exorzismus?“ Ihre Stimme klang auf einmal sehr seltsam. „Können Sie bitte eine Sekunde dranbleiben?“
    Ich hörte gedämpfte Stimmen, gefolgt von einem „Hiya.
    Ich bin Dr. Zoombababazoom. Was kann ich für Sie tun?“
    Ich hatte eine uralte, brüchige Stimme erwartet. Eine, die vor Weisheit und Wissen und schwarzer Magie nur so triefte. Stattdessen klang die Frau am anderen Ende der Leitung wie ein quirliges Mädchen im ersten Semester.
    „Dr. Zoombababazoom? Die Dr. Zoombababazoom, die beim Exorzismus von Tina Radley hinzugezogen wurde, über den man letztes Jahr in People berichtet hatte?“
    „Japp. Was gibt's?“
    „Mein, ahm, Name ist Lil. Lil Marchette. Ich bin eine Partnervermittlerin aus Manhattan, und ich brauche“, meine Stimme ging eine halbe Oktave in die Tiefe, „einen Exorzismus.“
    „Cool. Und wie kommen Sie auf die Idee, dass Sie besessen sind?“
    „Nicht ich. Ich bin ein -“, mir lag schon Vampir auf der Zunge, aber ich konnte mich gerade noch fangen und beendete den Satz mit, „eine richtig gut gekleidete Partnervermittlerin. Es geht hier um meine Assistentin. Sie ist diejenige mit dem Schaum vorm Mund.“
    „Vielleicht hat sie Tollwut.“
    „Sie flucht in fünf verschiedenen Sprachen.“
    „Mein Gärtner auch, aber der ist einfach nur wirklich sehr gebildet und wirklich sauer über diese neue Sorte Mutterboden, die angeblich alles besser wachsen lässt, aber eigentlich nur einen ganzen Haufen mehr Geld kostet als die alte Sorte.“
    Ich öffnete die Schlafzimmertür einen Spaltbreit und spähte zu

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