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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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meine Reißzähne gegen das Zahnfleisch drückten. Ich schluckte und trat zurück, um die Verwandlung aufzuhalten, solange ich noch die Chance dazu hatte.
    »S tefan, hilf mir!«, flehte Daisy.
    Ich taumelte weiter rückwärts, als mir der Geruch von Blut in die Nase stieg und sofort meine Gedanken zu beherrschen drohte. Ich stellte mir vor, wie süß die Flüssigkeit auf meiner Zunge schmecken würde.
    Hastig griff ich nach einer Serviette und hielt sie ihr hin. Dann presste ich die Augen fest zusammen, aber wenn das überhaupt etwas bewirkte, dann verstärkte es den metallischen Geruch des Blutes nur noch.
    »H ier!«, sagte ich grob und schüttelte die Serviette aus. Aber sie ergriff sie nicht, daher öffnete ich die Augen wieder. Daisy stand da, mit ausgestrecktem Arm, aber irgendetwas an ihr war anders als zuvor. Ich blinzelte. Es war keine Einbildung. Ihr nussbraunes Haar hatte sich in eine glänzende, kupferrote Mähne verwandelt und ihre vollen Wangen waren schlanker geworden, in einem kantigeren Gesicht, in dem sich lediglich noch ein paar blasse Sommersprossen auf dem Nasenrücken befanden.
    Irgendwie war Daisy verschwunden und jemand anderes hatte ihre Stelle eingenommen.
    »C allie?«, krächzte ich und klammerte mich an dem Holztisch fest. Callie Gallagher– feurig, impulsiv, über alles treu und von Damon getötet– stand direkt vor mir. Meine Gedanken überschlugen sich. Was, wenn sie gar nicht wirklich gestorben war? Konnte sie irgendwie nach England entkommen sein, um neu anzufangen? Ich wusste, es ergab keinen Sinn, aber andererseits hatte ich sie direkt vor mir, so liebreizend wie nur je.
    »S tefan…«, flüsterte sie und neigte mir ihr Gesicht entgegen.
    »C allie!« Ich lächelte, während meine Reißzähne sich zurückzogen. Mein Herz schlug schneller, ein Nachhall der menschlichen Gefühle, die ich dank Callies Hilfe nicht vergessen hatte. Eilig beugte ich mich zu ihr vor, strich mit der Hand über ihre Schulter und erlaubte mir, ihren Duft einzuatmen. Aber sobald ich wieder blinzelte, um mich an ihrem Anblick sattzusehen, veränderte sich alles an ihr. Ihre Lippen schienen plötzlich zu weit geöffnet zu sein, ihre Zähne zu weiß, ihre Augen zu blutunterlaufen. Ein Hauch von Limone und Ingwer umgab sie.
    Entsetzt riss ich die Augen auf. Das Blut gefror mir fast in den Adern.
    Konnte es sein…
    Es war Katherine. Katherine. Die erste Frau, von der ich jemals geglaubt hatte, in sie verliebt zu sein. Der Vampir, der mein Herz gestohlen hatte, nur um meine Seele zu stehlen. »L ass mich in Ruhe!«, rief ich heiser und wich so schnell zurück, dass ich über ein Tischbein stolperte und nach Halt suchte. Ich wusste, dass ich von ihr weg musste. Sie war böse. Sie hatte mich vernichtet. Und doch sah sie so verführerisch aus. Ein verschmitzter Ausdruck huschte über ihr Gesicht.
    »H allo, Stefan«, sagte sie sanft und kam auf mich zu. »H ab ich dir Angst gemacht? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!«
    »D u bist tot«, zischte ich und konnte es immer noch nicht glauben, dass ich sie wahrhaftig vor mir hatte.
    Sie lachte. Ein Lachen so warm und wohlig wie ein Whiskey an einem kalten Winterabend.
    »W ar ich das nicht immer? Es ist schön, dich zu sehen. Du siehst gut aus. Wenn auch vielleicht ein wenig zu blass«, tadelte Katherine.
    »W ie bist du hierher gekommen?«, brachte ich schließlich heraus. Sie war verbrannt worden, in einer Kirche in Virginia, auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans. Und doch stand sie eindeutig einen halben Meter von mir entfernt in der Küche der Abbotts.
    »I ch musste dich sehen«, sagte Katherine und biss sich mit ihren makellos weißen Zähnen auf die Unterlippe. »E s tut mir schrecklich leid, Stefan. Ich habe das Gefühl, dass so viele Missverständnisse zwischen uns stehen. Du hast niemals meinen wahren Charakter kennengelernt. Glaubst du, du könntest mir je verzeihen?«, fragte sie.
    Trotz meines Hasses auf sie nickte ich unwillkürlich. Ich wusste, dass ich fliehen musste, aber ich konnte den Blick nicht von ihren großen Augen abwenden. Dabei stand ich nicht etwa unter einem Bann. Es war schlimmer. Was mich antrieb, war Liebe. Zaghaft streckte ich die Hand aus und ließ meine Finger über ihre Haut streichen. Sie war glatt, und sofort wurde ich von dem Verlangen verzehrt, sie unaufhörlich zu berühren.
    »S üßer Stefan«, gurrte Katherine, während sie sich zu mir vorbeugte. Ihre zarten Lippen streiften meine Wange. Ich trat

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