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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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gut möglich, dass Damon es ebenfalls war. Das hier war jetzt meine Realität.

Kapitel Zwei

    Am nächsten Morgen nahmen George und ich in einem luxuriösen Abteil im Zug nach London Platz. Ich lehnte mich in den gepolsterten Sitz zurück und überließ mich der Übelkeit, die in mir aufkam. Aus früheren Erfahrungen wusste ich, dass Städte allzu laut sein konnten, durchdrungen vom Geruch ungewaschener Leiber, allzu verführerisch. Um gewappnet zu sein, hatte ich das Blut zweier Hasen getrunken, und jetzt fühlte ich mich krank. Aber besser krank als halb verhungert, vor allem da ich mich von meiner besten Seite zeigen wollte, wenn wir uns mit Georges Rechtsanwalt trafen. Ich wusste, es war eine Ehre, dass er mich eingeladen hatte, seinen Geschäftspartner kennenzulernen, einen Mann, der die Zahlen des Guts prüfte und uns beraten würde, falls wir irgendetwas anders machen sollten, was das Personal oder die Anschaffungen anging.
    Allerdings hatte ich seit heute Früh wieder das Bild von Katherine aus meinem Albtraum vor Augen. Also nickte ich nur, statt zu reden, während George laut darüber nachdachte, ob wir unsere Pferde an das Bergwerk hinter Ivinghoe vermieten sollten oder nicht. Es war schwierig, von Fragen, die Leben und Tod betrafen, zu den alltäglichen Kleinigkeiten der menschlichen Existenz zurückzufinden. In zwanzig Jahren– ja, sogar schon in zehn– würde nichts von alledem mehr eine Rolle spielen.
    Der Samtvorhang unseres Abteils öffnete sich und ein Schaffner streckte den Kopf herein.
    »T ee oder Zeitung?«, fragte er und hielt uns ein silbernes Tablett mit Scones und anderem Teegebäck hin. Mr Abbott beäugte es hungrig, während der Schaffner Tee eingoss und zwei Rosinenscones für jeden von uns auf makellose Porzellanteller legte.
    »S ie können meine haben«, sagte ich und gab den Teller an Mr Abbott weiter. »W ir nehmen auch die Zeitung.«
    »S ehr wohl, Sir.« Der Schaffner nickte und händigte mir eine Ausgabe des Daily Telegraph aus .
    Unverzüglich reichte ich George den Teil, den er am liebsten las, und zog dann die Sport- und Gesellschaftsseiten heraus, die mir gefielen. Es war eine seltsame Kombination, aber in den vergangenen zwanzig Jahren hatte ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die Gesellschaftsnachrichten zu lesen, wann immer ich mich in einer Stadt befand. Ich wollte sehen, ob Graf de Sangue erwähnt wurde; das war der Name, den Damon in New York benutzt hatte. Ich fragte mich, ob er sein vornehmes Gebaren und angeberisches Getue inzwischen wohl abgelegt haben würde. Ich hoffte es. Bei unserer letzten Begegnung hätte seine Prahlerei beinahe zu unserem Tod geführt. Es war besser für uns beide, nicht allzu prominent in Erscheinung zu treten.
    Bram Stoker und Henry Irving eröffnen die neue Spielzeit im Lyceum Theatre … Sir Charles Ainsley lädt zu einer Gartenparty auf seinem Anwesen … Samuel Mortimer soll das Amt des Regierungsrats von London anstreben … der schneidige Graf de Sangue wurde im Dinnerclub The Journeyman mit der schönen Schauspielerin Charlotte Dumont gesehen …
    Mein Magen krampfte sich zusammen, als ich den Namen las. Es war genau so, wie ich es schon halb erwartet hatte. Dieser Name war ein klares Zeichen dafür, dass Damon mich noch immer verfolgte; ein Zeichen, das ich nicht meinem Traum zuschreiben konnte, einer zu lebhaften Fantasie oder zu viel Sherry am Abend zuvor. Denn obwohl Damon mich mehr hasste als alles andere, änderte das nichts an der Tatsache, dass ich sein Bruder war. Ich kannte ihn bereits mein Leben lang. Als wir Kinder waren, konnte ich spüren, dass er einen Streit mit Vater haben würde, noch bevor es soweit war. Die Luft knisterte dann vor Anspannung, so offensichtlich wie sich Wolken vor einem Gewitter zusammenbrauen. Ich konnte erkennen, wenn er wütend war, selbst wenn er alle unsere Freunde anlächelte, und ich wusste immer, wann er Angst hatte, obwohl er es nie und nimmer aussprach. Selbst als Vampir war irgendetwas tief in mir immer noch mit seinen Stimmungen verbunden. Und ob er es wusste oder nicht, er steckte in Schwierigkeiten.
    Ich überflog auch noch den Rest der Kolumne, aber das war die einzige Erwähnung Damons. Die anderen Nachrichten drehten sich um Lords und Herzöge und Earls, die wahrscheinlich zu Damons neuester Clique gehörten. Nicht dass es mich überrascht hätte. London mit seinen endlosen Partys und seiner weltoffenen Atmosphäre war ein Ort, an dem ich mir Damon gut vorstellen konnte. Ob als

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