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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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schlicht.
    »J a«, sagte Damon nach einem Herzschlag des Schweigens.
    Das war nicht einmal annähernd eine Entschuldigung, aber ich spürte, dass sich irgendetwas zwischen uns veränderte. Wenn wir Samuel finden wollten, mussten wir zusammenarbeiten. Vielleicht war der Kampf gegen Samuel tatsächlich unsere einzige Chance, das stetige Blutvergießen zu beenden, das wir nach uns zogen. Ich musste daran glauben. Ich musste an irgendetwas glauben.
    »H ast du gewusst, dass Samuel ein Vampir war?«, fragte ich Damon. Diese kleine Frage hatte mich bereits während meines fiebrigen Schlafs beschäftigt. Hatte Damon in London absichtlich die Gesellschaft von Vampiren gesucht?
    »N ein, das habe ich nicht gewusst.« Damon schüttelte den Kopf und Zorn blitzte in seinen dunklen Augen auf. »A ber jetzt weiß ich, dass ich mich nie wieder zum Narren halten lassen werde. Und ich weiß auch, dass Samuel eine Lektion bevorsteht, die er niemals vergessen wird.«
    »W as ist, wenn er einer der Alten ist?« Ich senkte die Stimme zu einem Flüstern.
    Dann schaute ich gen Himmel und hoffte, dass Oliver irgendwo dort oben an einem friedlichen Ort war, an dem er so viel jagen konnte, wie er wollte.
    »W as ist, wenn er einer der Alten ist?«, spottete Damon und riss mich mit seinen Worten aus meinem Tagtraum. »W as spielt das für eine Rolle? Das Einzige, was zählt, sind Stärke und Entschlossenheit. Die Tugenden der Salvatores«, fügte er sarkastisch hinzu. »B ereit?« Mit dem Anflug eines Funkelns in den Augen drehte er sich zu Cora um. Damons Gedanken zu erraten, war einfach unmöglich.
    »A lles einsteigen!«, rief der Schaffner und winkte uns zu. Ich versuchte, mir erst gar nicht auszumalen, was er von uns dreien denken mochte: Damon barfuß und mit zerrissenem Hemd; ich mit meiner blutverschmierten Brust; wir beide mit der zierlichen und ziemlich erschöpften Cora im Schlepptau.
    »F ahrscheine?«, fragte der Schaffner argwöhnisch.
    Damon lächelte. Seine Schultern entspannten sich, er war sichtlich in seinem Element.
    »N ach London. Sie haben unsere Fahrscheine bereits gesehen, also werden Sie uns zu einem Abteil Erster Klasse führen. Wir werden Sie für den Rest der Fahrt nicht mehr zu Gesicht bekommen. Für Sie oder irgendjemanden sonst gilt: Wir sind gar nicht da.«
    »J a, Sir, natürlich«, antwortete der Schaffner, dann nickte er und geleitete uns durch den schmalen Gang des Zuges zur Ersten Klasse.
    Ich starrte aus dem Fenster, während das üppige Grün immer schneller vorbeiflog. Was uns in London wohl erwarten mochte? Würde Samuel weitere Morde begehen? Wie ging es Violet? Und waren Damon und ich wirklich in der Lage zusammenzuarbeiten?
    Ich wusste nur eines sicher: Wir waren zwei Vampire, die auf Rache sannen und Samuels Niedergang herbeiführen würden– ganz gleich zu welchem Preis.

Epilog

    Vor zwanzig Jahren saßen mein Bruder und ich schon einmal gemeinsam in einem Zug, auf unserer Flucht aus Mystic Falls. Der Zug führte uns geradewegs nach New Orleans, damals, als wir die reinsten Vampir-Babys gewesen waren. Damon hatte sich in einem Zustand der Verwirrung und Sinnsuche befunden und ich war bluttrunken und zu allem bereit gewesen.
    Inzwischen haben sich unsere Rollen vertauscht. Und doch – sei es aufgrund unserer gemeinsamen Geschichte, aufgrund der Bande des Bluts oder aus reiner Loyalität – sind wir wieder zusammen.
    Wir vertrauen einander nicht. Wir mögen einander nicht. Und doch sind wir einander nah, unser dunkles, geheimes Wesen spiegelt sich in dem jeweils anderen wider. Wir laufen vor einem Dorf davon, das hinter mir her ist, auf eine ganze Stadt zu, die hinter Damon her sein wird, in dem Glauben, dass er der grausamste Mörder in der Geschichte Englands ist. Wir sitzen in einem Boot.
    Wir verdienen einander.
    So sehr ich sie auch zu verbergen versucht habe: Ich kann meine tödliche, dunkle Seite nicht leugnen. Genauso wenig wie Damons zutiefst emotionale, menschliche Seite, die sich in seinem besorgten Blick in Coras Richtung ebenso widerspiegelt wie in der Sanftheit, mit der er Olivers Leichnam in den Armen gewiegt hatte. Ob es wohl jemals möglich sein wird, dass diese beiden Seiten einfach nebeneinander existieren und wir als Vampire in Frieden leben?
    Ich kenne die Antwort nicht. Aber ich weiß, dass es – so oder so – noch viele Tode geben wird. Und ich lebe in der Hoffnung, dass nicht meine Hand es sein wird, die sie herbeiführt …

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