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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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einen Schritt vor und gab mich ihrem Duft nach Limone und Ingwer hin. Mein Verlangen, zwanzig Jahre lang unterdrückt, war entfesselt. Die Vergangenheit scherte mich nicht. Es scherte mich nicht, was sie mir oder meinem Bruder angetan hatte. Ich wollte sie. Meine Lippen fanden ihre, ich küsste sie hungrig und seufzte vor Glück und Liebe.
    Sie zog sich zurück, und ich hob den Blick zu ihrem Gesicht. Ihre Augen traten aus den Höhlen und ihre Reißzähne glitzerten in der Sonne.
    »K atherine!«, keuchte ich. Aber es gab kein Entrinnen. Mit eisig kalten Händen umfasste sie meinen Hals und zog mich an sich, und dann spürte ich einen sengenden Schmerz an der Kehle. Ich versuchte, mich umzudrehen, aber der Schmerz drang tiefer in meinen Körper, bis er die Tiefen meiner Seele erreichte…
    Alles um mich herum wurde dunkel.
    Und dann hörte ich ein kräftiges, beharrliches Klopfen.
    »K atherine?« Verwirrt tastete ich um mich und merkte, dass ich schweißgebadet war. Ich blinzelte. Über mir erkannte ich das schräge Dach meines strohgedeckten Cottages. Sonnenlicht fiel durch die Ritzen in der Decke.
    Das Klopfen dauerte an.
    Ich sprang aus meinem Bett und schlüpfte rasch in Hemd und Hosen. »H erein!«, rief ich.
    Die Tür schwang auf und Mrs Duckworth trat eilig ein. Ihr rundes, rotes Gesicht wirkte besorgt. »I st alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte sie.
    »M ir geht es gut. Nur ein Traum«, antwortete ich, während ich unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat. Wares wirklich nur ein Traum gewesen? Ich hatte schon seit einer Ewigkeit nicht mehr an sie gedacht, aber in meinem Traum war Katherine mir so real erschienen, so lebendig.
    »S ie hatten einen Albtraum, und was für einen«, sagte Mrs Duckworth wissend und verschränkte die Arme vor ihrer breiten, matronenhaften Brust. »I ch konnte Sie draußen vor der Tür schreien hören. Sie haben mich furchtbar erschreckt und ich dachte schon, Sie würden von einem Fuchs aus dem Wald angegriffen. Mrs Medlock von der Evans Farm sagte, einer hätte neulich einige ihrer Hühner gerissen. Am helllichten Tag!«
    »E in Albtraum…«, wiederholte ich, während ich mich an den hölzernen Pfosten meines Bettes festhielt. Die Sonne ging langsam unter, und der Wald draußen vor meinem Fenster war in bernsteinfarbenes Licht getaucht.
    »J a«, erwiderte Mrs Duckworth geduldig. Sie trug eine gestärkte weiße Schürze über ihrem blau-weiß gestreiften Kleid, und ihr graues Haar war zu einem strengen Knoten zurückgebunden. Seit über zwanzig Jahren stand sie in Diensten des Gutshauses und überwachte alles, was dort vor sich ging, mit mütterlicher Sorge. George Abbott scherzte immer, dass in Wahrheit sie das Sagen habe und nicht er. Ihr Anblick beruhigte mich; er bestätigte mir, dass sich das alles nur in meinem Traum ereignet hatte und ich hier in Sicherheit war. »I ch hoffe nur, dass die Herrin Sie nicht gehört hat. Wir wollen doch nicht, dass sie denkt, bei sich würde es spuken.«
    »N icht bei sich«, erwiderte ich ungeduldig, hob meine Decke auf und warf sie zurück aufs Bett. Mir gefielen weder Mrs Duckworth’ Andeutungen noch die Tatsache, dass sie es niemals schaffte, auch nur einen einzigen grammatikalisch korrekten Satz zu bilden. »S ie meinen, dass es bei ihr, auf ihrem Anwesen, in diesem Cottage spukt. Was nicht der Fall ist«, fügte ich hastig hinzu.
    »N ein, ich meine, dass es bei Sie spukt«, sagte Mrs Duckworth weise. »I rgendetwas setzt Ihnen zu. Lässt Sie keine Ruhe.«
    Ich blickte auf die rauen, unebenen Dielenbretter hinunter. Es stimmte. Obwohl ich von zuhause geflohen war, quälten mich noch immer Visionen aus meiner Vergangenheit. Manchmal, wenn ich von Damon und mir als Kindern träumte, wie wir um die Wette durch die Wälder von Virginia ritten, waren die Traumlandschaften sogar angenehm. Bei anderen Gelegenheiten jedoch erinnerten sie mich daran, dass es mir bestimmt war, für alle Ewigkeit auf der Erde zu leben und zugleich mit einem Fuß in der Hölle zu stehen.
    »E gal«, meinte Mrs Duckworth, rieb sich energisch die Hände und klatschte dann. »I ch wollte Sie zum Abendessen holen. Die Jungs fragen ständig nach Ihnen«, erklärte sie mit einem liebevollen Lächeln. Sie meinte Luke und Oliver, die beiden noch recht jungen Söhne der Abbotts.
    »N atürlich«, sagte ich. Ich liebte die Abendmahlzeiten, vor allem an einem Sonntag wie diesem. Sie waren stets ungezwungen und laut, geprägt von dem gutmütigen Gezänk zwischen Luke

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